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Verführerische Unschuld

Verführerische Unschuld

Titel: Verführerische Unschuld
Autoren: Cathleen Galitz
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sie. Nichts würde ihr größere Freude bereiten, als diesen Chauvi aus dem Verkehr zu ziehen.
    Der Mann warf den Kopf zurück und lachte amüsiert. “Wenn Sie es nur könnten, Süße. Sie würden mir wahrscheinlich sogar einen Gefallen damit tun. Aber da das nicht der Fall ist, werde ich Ihnen meinerseits einen Gefallen tun. Ich werde Sie persönlich zu Ihrem Jeep begleiten und Ihnen den Weg zeigen, den Sie einschlagen müssen, wenn Sie keinen Ärger haben wollen. Eines Tages werden Sie noch dankbar sein, dass jemand besorgt genug war, um Sie fortzuschicken.”
    Diesmal war es Caitlyn, die verächtlich schnaubte. Sie richtete sich zu ihren ein Meter zweiundsiebzig auf und straffte die Schultern, als ob sie vorhätte, den schweren Mann aus dem Weg zu schubsen. Nur ihre gute Erziehung hielt sie davor zurück, den Fluch auszustoßen, der ihr auf der Zunge lag.
    “Bei dem harten Schädel, den Sie haben”, entgegnete sie, “dient der Schutzhelm wohl nur zur Dekoration?”
    Jeder Anschein von Höflichkeit verschwand jetzt völlig. Der Mann nahm den Helm ab und starrte Caitlyn finster an. Die Tatsache, dass sein volles dunkles Haar zerzaust und schweißfeucht war, machte ihn nicht weniger sexy oder angsteinflößend.
    “Es ist mir schnurzegal, ob Sie der Papst persönlich geschickt hat. Eine Bohrstelle ist kein Ort für eine Lady!”, blaffte er sie an, wobei er bedrohlich auf dieselbe Stufe herunterkam, auf der Caitlyn stand.
    Caitlyn musste sich seitlich hinstellen, um nicht zurückweichen zu müssen. Die Stufe war so schmal, dass Caitlyn sicher war, der Mann müsste das wilde Pochen ihres Herzens hören, als ihre Brust seinen Oberkörper streifte. Bei diesem unerwarteten Kontakt spürte sie, wie eine Welle sinnlicher Erregung über ihr zusammenschlug. Sie erstarrte und sah ihn voller Entsetzen an.
    “Ich sage es nicht noch einmal”, erklärte er. “Wenn Sie nicht sofort freiwillig verschwinden, bin ich gezwungen, Sie mit Gewalt vom Bohrgelände zu vertreiben.”
    Caitlyn hielt sich nur mit größter Anstrengung davor zurück, ihm das hochmütige Grinsen mit einer Ohrfeige vom Gesicht zu wischen. Sie bezweifelte nicht, dass er seine Drohung ernst meinte. Die Vorstellung, er könnte sie über seine Schulter werfen und zum Vergnügen der Crew in ihren Jeep verfrachten, ließ sie unwillkürlich erschauern. Sie hatte zu hart gearbeitet, um dahin zu kommen, wo sie war, um sich auf eine so lächerliche, brutale Weise abservieren zu lassen. So hatte sie sich ihren ersten Arbeitstag nicht vorgestellt.
    Einer der Männer, die sich unten am Bohrturm eingefunden hatten, schrie: “Ich wette, Harry würde so eine hübsche Geologin nicht davonjagen!”
    “Hör nicht auf ihn, Süße. Komm her”, meinte ein anderer. “Du kannst meine geologischen Schichten untersuchen, wann du willst!”
    Grant runzelte die Stirn. Dass die Mannschaft sich über das Schauspiel amüsierte, machte ihn nur noch entschlossener, die Frau fortzubekommen, bevor die Hölle losging. Noch ein Grund dafür war, dass sie versuchte, die Tränen zurückzuhalten.
    Nichts war Grant unangenehmer als weinende Frauen. Noch vor einem Moment hatte er mit dem Gedanken gespielt, sie sich über die Schulter zu werfen. Und jetzt plötzlich war er versucht, das arme kleine Ding in die Arme zu nehmen und sie vor den rüden Sprüchen der Männer zu schützen. Die Entschlossenheit in ihren Augen zeigte ihm jedoch, dass solche Ritterlichkeit fehl am Platz sein würde.
    “Ich habe euch doch gesagt, ihr sollt an die Arbeit zurückgehen!”, rief Grant über die Schulter.
    Wenn er erkannt hätte, wer die zweideutige Bemerkung gemacht hatte, die die Frau tief erröten ließ, hätte er dem Betreffenden höchstpersönlich den Hals umgedreht.
    “Letzte Chance, Lady.” Grant legte ihr die Hände auf die Schultern. “Sie können mit oder ohne Würde gehen, aber gehen werden Sie auf jeden Fall. Es ist hier nicht sicher für Sie.”
    Caitlyn zuckte unter seiner Berührung zusammen. Entrüstet sah sie mit blitzenden Augen zu ihm auf.
    “Wissen Sie überhaupt, mit wem Sie reden?” Sie stieß ihn hart mit dem Zeigefinger in die Brust.
    “Und wissen Sie’s?”, erwiderte er gereizt.
    “Was ist denn das für ein Lärm hier?”, rief eine vertraute Stimme.
    Grant sah Paddy aus dem Wohnwagen in der Nähe der Bohrstelle steigen. Er sah so finster aus wie ein Grizzlybär, den man aus seinem Winterschlaf gerissen hatte.
    Grant atmete erleichtert auf und antwortete seinem Partner mit
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