Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verfuehren

Verfuehren

Titel: Verfuehren
Autoren: Felicity Heaton
Vom Netzwerk:
fürchtete sie, dass er entkommen könnte. Nicht so sehr wegen der Leute auf der anderen Seite der Tür, aber um seinetwillen. Sie wollte nicht, dass er noch mehr litt, als er es bereits getan hatte. Er fürchtete, mit Leuten zusammen zu sein und hatte Angst, dass er die Kontrolle verlieren, und sie verletzen würde. Es musste eine Menge Mut erfordert haben, dass er heute Abend zu der Party gekommen war.
    Seine Atmung war zu mühsam, als dass er sprechen konnte. Er ächzte und streckte einen Arm aus.
    In Richtung der Fesseln, die an einem der dicken Metallbettpfosten fixiert waren.
    Sera nickte.
    Sie ächzte selbst, als sie versuchte, Snow auf das Bett zu schleppen. Lieber Gott, er wog eine Tonne. Sera schleuderte ihre Schuhe von sich, bestieg das Bett und stand nah bei seinen Schultern. Sie verschränkte ihre Hände unter seinen Achseln und zog ihn, vor Anstrengung knurrend. Ihr Hintern stieß gegen die Wand hinter seinem Kopfteil und sie schaute auf Snow herab. Er fummelte bereits an einer der Fesseln herum, versuchte, sie an seinem rechten Handgelenk zu befestigen.
    Sera bewegte sich behutsam über ihn, versuchte, nicht zu viel Aufmerksamkeit auf sich zu lenken für den Fall, dass es ihn die Kontrolle verlieren ließ und er ihre Kehle aufreißen würde. Sie kniete auf dem Bett, bedeckte seine linke Hand mit ihrer und lächelte, als er sie ansah, das Rot beinahe seine kompletten Iris ausfüllend. Sie legte die Handschelle um sein Handgelenk und verschloss sie und Snow fiel auf seinen Rücken zurück, atmete schwer und strahlte seinen Kampf in Wellen aus, die so stark waren, dass sie sie bis in ihr Innerstes fühlte. Er kämpfte, aber er verlor. Sie krempelte ihr langes, schwarzes Kleid hoch und kletterte über ihn, seinen Zorn riskierend. Er überraschte sie, indem er sein anderes Handgelenk in die offene Handschelle auf seinem Bett legte. Er war mehr bei Bewusstsein, als sie gedacht hatte. Sie verschloss die Handschelle um sein Handgelenk und bewegte sich zu seinen Füssen.
    Sie musste seine Stiefel runterziehen, um an seine Knöchel zu kommen und Snow knurrte, als sie nicht allzu sanft war. Sie lächelte ihn entschuldigend an und zerrte jeden Fuß zur Ecke des Bettes, damit die Fesseln an sie heranreichten. Als sie beide Knöchel gesichert hatte, begann sich Snow zu beruhigen und seine Atmung wurde kontrollierter.
    Sera ging zur Tür. Sie hatte ihm geholfen und musste jetzt gehen, bevor irgendetwas anderes passieren würde.
    „Warte.“ Snow öffnete seine Augen. Seine Pupillen veränderten sich. Er nahm einen schweren Atemzug und knirschte mit den Zähnen, seine Lippen zogen sich zurück und brachten riesige Reißzähne zum Vorschein. „Geh nicht. Mein Bruder ... er ist es wert, um ihn zu kämpfen.”
    Sera blieb stehen und machte einen Schritt auf Snow zu. Er rang mit den Fesseln, knurrte sie an und beruhigte sich dann wieder.
    „Er macht Fehler ... sagt oder tut manchmal nicht die richtigen Dinge ... aber er ist es wert, geliebt zu werden.“ Snow hatte Mühe sich aufzusetzen und schaffte es nicht, die Fesseln streckten seine Arme zu sehr, als dass er seine Ellbogen als Hebel verwenden konnte. Sera kam näher zu ihm, damit er sie sehen konnte. Seine Augen waren jetzt vollkommen rot, seine Pupillen zu verengten Schlitzen gestreckt. „Er verdient es, geliebt zu werden ... nach allem, was ich ihn durchmachen ließ.“
    Er sah so traurig aus, dass Sera sich nicht davon abhalten konnte, sich neben ihn auf das Bett zu setzen.
    „Ich habe ihm so viel angetan.“ Tränen schwammen in seinen Augen und Sera widerstand dem Verlangen, ihre Hand auf seine Wange zu legen, um ihn zu trösten. „Es verfolgt mich.“
    „Ich weiß“, flüsterte sie und legte ihre Hand auf seine Brust. Sein Herz hämmerte wie eine Trommel durch sein dunkles Hemd gegen ihre Handfläche, stark und mächtig.
    „Wenn ich sein Leben besser machen könnte, würde ich es tun, egal was es kostet ... wenn du Gefühle für ihn hast ... dann kämpf um ihn.“ Snow schloss seine Augen und runzelte die Stirn, legte seinen Kopf nach hinten in die schwarzen Kissen. Tränen liefen seine Schläfen herunter und durchnässten sein weißes Haar. Er fauchte, sein Körper gespannt wie eine Bogensehne und entspannte sich dann wieder auf dem Bett. Er hechelte und sah sie an, seine Pupillen wechselten sich zwischen katzenartigen Schlitzen und Kreisen ab. „Lass Antoine sich nicht von dir zurückziehen wegen der abscheulichen Taten, die ich begangen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher