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Verfuehre niemals einen Highlander

Verfuehre niemals einen Highlander

Titel: Verfuehre niemals einen Highlander
Autoren: Ann Lethbridge
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Highlander“, grollte Dunstan. „Sie alle machen meinem Regiment nichts als Ärger.“ Damit ließ er seinen Blick in Ians Richtung wandern.
    Ihr wurde ganz kalt, so als ob ein eisiger Wind durch den Saal gefahren wäre. „Welchen Ärger?“
    „Illegale Whiskybrennerei. Schmuggel.“ Er kniff die Augen zusammen.
    Wenn Ian sich tatsächlich mit Schmugglern einließ, war er dümmer, als sie dachte. Ohne bewusst darauf zu achten, bemerkte sie, wie sein Plaid den Rand seiner Strümpfe streifte, während er mit geschmeidigen Schritten zu einer Gruppe von Gästen nicht weit entfernt von Selina schlenderte.
    Ihr Herz hämmerte so laut, dass Dunstan es sicherlich hören musste. Würde er sie ansprechen? Bestimmt nicht. Und wenn, was würde sie antworten? Noch immer klangen ihr die Abscheulichkeiten im Ohr, die er bei ihrem letzten Zusammentreffen vor gut neun Jahren von sich gegeben hatte. Niederschmetternde Dinge. Doch vor nicht allzu langer Zeit hatte er bemerkenswert bereitwillig auf einen Brief geantwortet, in dem sie ihn bat, seinen Bruder zurück nach Hause zu rufen. Dafür zumindest schuldete sie ihm Dank. Nur war jetzt nicht der richtige Zeitpunkt. Mit ein wenig Glück würde er an ihr vorbeigehen.
    Wie immer war das Glück nicht auf ihrer Seite.
    Als Ian vor ihnen stehen blieb, stand Dunstan die Abscheu ins Gesicht geschrieben. Doch stets der Gentleman sagte er mit einer Geste zu Selina: „Ian Gilvry, darf ich Sie Lady Selina Albright vorstellen.“
    Ian verneigte sich. „Lady Selina, es ist mir in der Tat eine Ehre, aufs Neue Ihre Bekanntschaft zu machen.“
    Der weiche Klang seines schottischen Akzents erzeugte ein leises Prickeln auf ihrer Haut, wie einstmals sein Kuss auf ihren Lippen. Oder lag es daran, seine Hand auf der ihren und den warmen Hauch seines Atems zu spüren, den sie doch unmöglich durch die Handschuhe empfinden konnte? Oder war es einfach, weil er sie nicht vergessen hatte?
    Hitze stieg ihr in die Wangen. Er war der einzige Mann, der je die Macht gehabt hatte, ihre Seelenruhe zu stören. Doch lange Jahre der Übung kamen ihr nun zugute. Sie schenkte ihm ihr strahlendstes Lächeln. „Ah, Mr Gilvry, nach all den Jahren habe ich Sie gar nicht mehr erkannt.“
    Aus leuchtend blauen Augen musterte er sie kalt. Sein Mund verzog sich zu einem bitteren Lächeln. Weswegen sollte ausgerechnet er bitter sein? Sie, sie selbst musste ihren Stolz niederringen, als sie ihn wegen Alice um Hilfe bat. Doch die Gilvrys und die Albrights waren immer schon verfeindet gewesen. Vielleicht las sie auch zu viel aus seiner Miene.
    „Auch Sie haben sich sehr verändert, Lady Selina.“
    Sein Tonfall machte nur allzu deutlich, dass er aus purer Höflichkeit sprach. Um überhaupt etwas zu äußern.
    Dunstan runzelte die Stirn. „Ah, richtig, als Mädchen haben Sie eine Zeitlang auf Dunross Keep gelebt. Da müssen Sie beide sich getroffen haben.“
    „Ganz kurz“, erklärte sie.
    „Ein oder zwei Mal“, sagte Ian im gleichen Moment.
    Sie entriss ihm ihre Hand. „Heute tragen Sie keine Steine mit sich herum, hoffe ich?“
    Widerstrebend lächelte er. „Heute nicht, Mylady“, entgegnete er gelassen.
    Sie hob eine Braue. „Und wie geht es allen in Dunross? Ihre Mutter ist wohlauf?“
    Seine Augen verdunkelten sich zu einem stürmischen Grau. „So wohlauf, wie man es unter den Umständen erwarten kann.“ Seine Miene zuckte kurz zusammen. „Ich hörte, Sie werden in Kürze Dunross Keep mit einem Besuch beehren?“
    Alles Klatsch und Tratsch. Andererseits war es verständlich, dass der selbsternannte Laird of Dunross sich danach erkundigte. Schließlich beanspruchte er den Besitz als sein Eigen, obwohl er ihrem Vater gehörte. Mit hochgerecktem Kinn schaute sie ihm, ohne auch nur einmal zu blinzeln, fest in die Augen. „Es steht, glaube ich, durchaus auf unserer Liste der malerischen Orte, die wir besuchen wollen.“ Sie schenkte ihm ein süßliches Lächeln.
    Er versteifte sich ein wenig, und über seine Züge huschte Unwille, gefolgt von höflicher Gleichgültigkeit. „Und haben Sie viele malerische Orte auf Ihrer Liste?“
    „Ein paar. Schottland zu lieben ist Mode geworden, seit Waverley in die Buchläden kam. Vermutlich haben Sie Sir Walter Scott gelesen?“
    Dieses Mal blitzte echter Zorn in seinen Augen. „Warum sollte ich?“
    Dunstan zog sich am Kragen. „Auch ich werde Dunross Keep besuchen.“
    „Wie nett von Ihnen allen“, erwiderte Ian, ohne Selina aus den Augen zu lassen. „Ich bin
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