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Verfluchter Bastard! (German Edition)

Verfluchter Bastard! (German Edition)

Titel: Verfluchter Bastard! (German Edition)
Autoren: Barbara Winter
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getragen hatte. Ob sie so etwas überhaupt schon
einmal an hatte? Der schwere Stoff bauschte sich behindernd um ihre
Beine, zweimal hatte er sie fast schon zu Fall gebracht, weil sie auf
den Rocksaum getreten war.
    Wie
konnten Frauen in diesen umständlichen Kleidern den lieben langen
Tag hart arbeiten, ohne sich ständig darin zu verheddern?
    Wenn
die armen Weiber nur wüssten, um wie viel bequemer Männerhosen
sind, dann würden sie vermutlich sofort eine Revolution anzetteln! ,
dachte Cathy angesäuert. Nun gut, ein paar Stunden werde ich
dieses unbequeme Ding wohl tragen müssen. Aber nur bis meine Hose
gewaschen und wieder getrocknet ist , schwor sie sich.
    Ihr
Magen begann heftig zu knurren und erinnerte sie daran, dass sie seit
Stunden nichts mehr gegessen hatte. Suchend schaute sie sich um.
    In
der Hütte sah es wie auf einem Schlachtfeld aus. Auf dem gesamten
Bett lagen wild verstreut Blusen, Röcke, Westen und Plaids herum,
auf dem Fußboden türmte sich ihre schmutzige Kleidung. Der gesamte
Hüttenboden war mit Schlamm- und Torfkrümeln übersät, die von
ihren Stiefeln stammten oder entstanden waren, als sie mehrere
Torfbarren für das Herdfeuer zerkleinert hatte.
    Das
wilde Durcheinander kümmerte Cathy jedoch herzlich wenig. Sie
übersah es einfach und machte sich hungrig daran, die Vorratskisten
auf den Regalen nach etwas Essbarem zu durchwühlen.
    Minuten
später hatte sie die Zutaten für ein leckeres Frühstück
beisammen: Eier, geräuchterten Speck und Fisch, Bannocks,
getrocknete Pilze und ein bisschen Dörrobst. Sie nahm eine
gußeiserne Pfanne von der Wand und begann sich, so gut es ging, ein
Frühstück zuzubereiten. Nebenbei setzte sie sich einen Kräutertee
auf.
    Der
leckere Duft von gebratenem Speck durchzog die Hütte und Cathy lief
das Wasser im Mund zusammen. Sie packte sich den heißen
Pfanneninhalt auf einen Teller, setzte sich an den Tisch und begann
das Gebratene hungrig in sich hineinzuschaufeln.
    „ Hm,
das riecht aber lecker hier!“
    Cathy
zuckte kurz zusammen, als sie die Holztüre hinter sich klappern und
Lorn eintreten hörte. Sie hatte sich vorgenommen, Lorn nur noch
betont kühl und distanziert gegenüberzutreten. Auf den höchst
peinlichen Vorfall von heute morgen würde sie mit keiner weiteren
Silbe eingehen. Er hoffentlich auch nicht.
    „ Wo
ist mein Frühstück?“
    Cathy
schaute nicht auf, nickte stattdessen mit vollem Mund nur in Richtung
Herd. Sie lauschte Lorns schweren Schritten. Kurz darauf hörte sie
die Pfanne klappern.
    „ Du
hast mir nichts übrig gelassen?!“ Cathy zuckte nur achtlos mit den
Schultern. Hungrig widmete sie sich weiter ihrem vollen Teller. Lorns
Augen verdunkelten sich.
    Laut
klappernd nahm er einen Teller aus dem Regal und stellte ihn mit
einem lauten Knall neben ihr auf den Tisch.
    „ Schieb
die Hälfte rüber!“
    Cathy
hörte auf zu kauen. Sie schaute auf den riesigen Haufen in ihrem
Teller und dann in Lorns funkelnde Augen.
    „ Mach
dir selbst etwas!“, raunzte sie mit vollem Mund.
    „ Frühstück
zubereiten ist Aufgabe der Hausherrin!“
    Cathy
hatte für seine plumpe Anspielung nur ein abfälliges „Pfffffff“,
übrig. Ungerührt aß sie weiter.
    „ Ich
warne dich Cathy, leg mir die Hälfte deines Frühstücks auf den
Teller!“
    „ Koch
dir selbst was. Es sind noch genügend Eier und Speck da!“
    „ Du
legst jetzt die Hälfte deines Frühstücks auf meinen Teller ...!“,
sagte er mit gefährlicher leiser Stimme, „... oder ich nehme dir
deinen Teller weg!“
    Cathy
wusste nur allzu gut, dass Lorn nicht spaßte. Wütend klatschte sie
die Hälfte ihres Frühstücks auf seinen Teller und schwieg dann
verbissen.
    „ Hm,
du kochst gut!“
    Genußvoll
steckte sich Lorn einen knusperigen Streifen Speck in den Mund.
    Als
Cathy sich mit stoischer Ruhe weiter ihrem Essen widmete, nutzte er
die Gelegenheit, um sie neugierig zu mustern. Was er sah, verblüffte
ihn.
    Aus
dem Stinkzwerg von vorhin war eine gestandene, reife Frau geworden.
    Ihre
frischgewaschenen, roten Haare, die sie zum Trocknen offen trug,
fielen ihr bis auf die Schultern. Sommersprossen sprenkelten ihre
alabasterfarbene Haut auf Wangen und Stirn. Die Nase ragte aufmüpfig
in die Höhe, während ihre gesenkten, rotblonden Wimpern einen
halbmondförmigen Schatten auf ihre Wangen warfen. Ihre Lippen waren
schön gerundet und voll … wie ihre überaus weibliche Figur.
    Lorns
Blick verharrte auf dem Tuch, mit dem sie ganz offensichtlich
versuchte, ihr üppiges Dekollté
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