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Verfluchte Seelen

Verfluchte Seelen

Titel: Verfluchte Seelen
Autoren: Dianne Duvall
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hätte – die Tatsache, dass er beinahe zwei Jahre mit Seth und David trainiert hatte, den beiden ältesten und mächtigsten Unsterblichen auf der Erde, tat ihr Übriges.
    Der blonde Blutsauger fluchte, ein ängstlicher Ausdruck trat in seine leuchtenden blauen Augen. »Das ist ein
Unsterblicher Wächter!
«
    Einen Moment lang dachte Bastien, dass der andere die Beine in die Hand nehmen und abhauen würde. Aber dann stürzte sich sein Kumpan mit einem Wutschrei in den Kampf.
    Klingen trafen aufeinander. Schnitte fuhren in Fleisch. Blut spritzte.
    Jedenfalls das der Vampire.
    Bastien trug nur oberflächliche Verletzungen davon. Er entwaffnete den Blondschopf, steckte sein Schwert zurück in die Scheide und packte den Vampir am Hals. Während er sich mit der freien Hand den Brünetten vom Leib hielt, spürte er, wie dank seiner Gabe die Gefühle des Blonden auf ihn einströmten. Bosheit. Chaos. Wahnsinn. Für ihn kam jede Hilfe zu spät. Das Virus, das sowohl Vampire als auch Unsterbliche infizierte, trieb schon zu lange sein Unwesen im Körper dieses Mannes.
    Er schubste den Dunkelhaarigen nach hinten, schlitzte ihm die Brust auf und enthauptete dann mit einer schnellen Bewegung den Blondschopf.
    Sein Kumpan hielt inne und starrte seinen toten Kameraden an.
    Seine übermenschliche Schnelligkeit ausnutzend, entwaffnete Bastien den zweiten Vampir und packte ihn ebenfalls an der Kehle.
    In der Ferne tauchte Richart auf. Er stand vielleicht vierzig Meter entfernt und drehte sich einmal um die eigene Achse. Sobald er Bastien sah, beamte er sich an seine Seite. »Was ist mit den Studentinnen?«, fragte er.
    Mit dem Kinn deutete Bastien in ihre Richtung. »Sie leben noch, aber sie wurden gebissen und sind desorientiert.«
    Richart warf einen Blick auf den Vampir, den Bastien immer noch festhielt. »Und was ist mit dem da?« Auf Richarts Klamotten, die der Standardkluft der Unsterblichen entsprachen (schwarze Hose, schwarzes Shirt und langer schwarzer Mantel), glänzten feuchte Flecken, die bei jeder anderen Farbe mühelos als Blutflecken zu identifizieren gewesen wären. »Hast du vor, ihn als Souvenir zu behalten, oder was?«
    Bastien machte ein böses Gesicht. »Ich wollte nur wissen, ob er noch zu retten ist.«
    Wenn der Vampir erst vor Kurzem verwandelt worden wäre, hätte man ihn vielleicht noch retten können – zumindest, wenn das Virus noch nicht angefangen hatte, sein Gehirn zu zerfressen, sodass er unweigerlich den Verstand verlor.
    »Und?«
    Voller Abscheu beäugte Bastien den Vampir. »Hoffnungslos.«
    »Worauf …?« Richart beendete den Satz nicht.
    Bastiens hochempfindliches Gehör fing gedämpfte Geräusche auf. Stiefelschritte im Gras und auf dem Gehweg. Der Anzahl der Schritte nach zu urteilen, war es eine ganze Gruppe von Männern. Das leise Rasseln von Kampfausrüstung erklang.
    Die beiden Unsterblichen wechselten einen Blick.
    Sie standen an der Gebäudeecke, die Geräusche drangen von der anderen Seite zu ihnen herüber. Aufmerksam spitzten sie die Nasen und holten tief Luft.
    Kein Rasierwasser. Keine parfümierte Seife. Kein Deodorant. Kein Geruch nach Waschmittel oder Weichspüler mit Frischeduft. Nichts von dem, was ein Unsterblicher normalerweise sofort wahrnahm, wenn sich ihm eine Gruppe von Menschen näherte.
    Der einzige verdächtige Geruch, den sie auffingen, war der nach … Waffenöl.
    Stirnrunzelnd sah Bastien Richart an. Wer auch immer da näher kam, verhielt sich wie ein Jäger. Aber was zum Teufel jagten die Unbekannten auf dem Campusgelände? Es sei denn …
    »Bring die Frauen in Sicherheit«, befahl Bastien so leise, dass ein menschliches Gehör seine Worte nicht hätte aufschnappen können.
    Richart sprintete zu den Studentinnen und warf sich eine über jede Schulter. »Ich komme so schnell wie möglich zurück«, versprach er und verschwand.
    Der Vampir, den Bastien an der Kehle gepackt hielt, versuchte, sich seinem Griff zu entwinden. Aber Bastien packte nur fester zu und wartete gespannt darauf, wer oder was um die Ecke kommen würde.
    Hätte er nicht über ein außerordentlich scharfes Sehvermögen verfügt, wäre ihm der winzige Spiegel entgangen. Er war kaum größer als ein Daumennagel, tauchte als Erstes auf und erlaubte demjenigen, der ihn hielt, einen Blick auf Bastien und seinen Gefangenen zu werfen.
    Der Unbekannte holte zischend Luft, dann wurde der Spiegel zurückgezogen.
    Etwas Rundes aus Metall, das etwa die Größe eines Tennisballs hatte, hüpfte federnd über den
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