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Verfluchte Seelen

Verfluchte Seelen

Titel: Verfluchte Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dianne Duvall
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erleben.
    Bastiens Augenbrauen zogen sich zu einem dunklen Strich zusammen. »Tanner meinte, dass das nicht nötig wäre, allerdings weiß ich nicht …«
    Ein dumpfes Geräusch ertönte, da die Tür entriegelt und danach von Todd geöffnet wurde.
    Der Soldat schaute unglücklich drein. »Ich habe gerade einen Anruf von David bekommen.«
    Der ältere Unsterbliche war sehr warmherzig und freundlich und behandelte alle Unsterblichen und Netzwerkangehörigen wie Familienmitglieder. Dennoch genoss er sehr viel Respekt, da er beinahe ebenso mächtig war wie Seth.
    Todd sah zu Bastien. »Es steht Ihnen jederzeit frei, das Hauptquartier zu verlassen, wenn Sie das möchten.«
    Bastien warf Melanie einen Blick zu und beäugte dann misstrauisch Todd, als versuche er herauszufinden, ob es sich um einen Trick handelte. »Ach, tatsächlich?«
    Der Soldat nickte und zog die Tür weit auf. »Mr Reordon wird darüber zwar nicht glücklich sein, aber …«
    Niemand widerspricht David
, schwang unausgesprochen in seinen Worten mit.
    Achselzuckend sagte Bastien: »Dann muss es wohl so sein.«
    Melanie ging zur Tür. »Ich hole nur schnell meinen Autoschlüssel, dann können wir los.«
    Als sie in seine Richtung ging, musterte Todd sie böse. »Sie werden ihn doch nicht etwa begleiten, oder?«
    »Das muss sie«, platzte Cliff heraus, ehe Melanie oder Bastien etwas sagen konnten. »Bastien ist immer noch geschwächt von der Droge.«
    Wollte er Todd oder Bastien überzeugen, der immer noch aussah, als würde er ihr Angebot ablehnen wollen? Melanie wusste, dass sich Cliff um seinen früheren Anführer sorgte.
    »Ich beauftrage einen meiner Männer damit, ihn überall hinzufahren, wohin er möchte«, sagte Todd. Als Melanie an ihm vorbeiging, fügte er mit leiser Stimme hinzu: »Sie sollten nicht mit ihm allein sein, Dr. Lipton. Es ist nicht sicher.«
    Melanie drehte sich gerade rechtzeitig um, um zu sehen, wie Bastiens Augen vor Wut gelbbraun aufleuchteten. Als er den Mund aufmachte, um etwas zu entgegnen, beeilte sie sich, ihm zuvorzukommen. »Er muss überwacht werden. Wir wissen immer noch nicht viel über diesen Wirkstoff und darüber, wie er sich auf die Unsterblichen auswirkt. Ich muss weiter beobachten, wie viel Zeit er braucht, um sich davon zu erholen, und außerdem muss ich ihn wegen der Nebenwirkungen im Auge behalten.«
    Ungeachtet der Tatsache, dass sowohl Bastien als auch Todd die Stirn runzelten, konnte keiner von beiden einen Fehler in ihrer Argumentation entdecken. Sie sah es mit Befriedigung.
    Cliff bedachte sie mit einem breiten Grinsen.
    Was tust du da eigentlich, Lanie?
, fragte sie sich, während sie über den Flur zu ihrem Büro marschierte.
    Was ich tun muss.
    Nein, das ist nicht wahr. David hat Heilkräfte. Er kann dir alles über Bastiens Genesung erzählen, was du wissen musst, und Roland ebenfalls, auch wenn es ziemlich unmöglich sein dürfte, ihn zur Kooperation zu bewegen.
    Hier ging es ohnehin nicht wirklich um Bastiens gesundheitliche Wiederherstellung, auch wenn sie ihn wirklich gern noch im Auge behalten wollte, um zu sehen, wie schnell er sich erholte. Jedes Detail, das sie über die Droge herausfand, ohne sie dafür einer Testperson verabreichen zu müssen – genau genommen einem Vampir –, würde ihr helfen, ein Gegenmittel zu finden. Aber tatsächlich lag die Stimme in ihrem Kopf richtig – David oder Roland hätten die Aufgabe, Bastien zu beobachten, problemlos übernehmen können.
    Nachdem sie den Laborkittel ausgezogen hatte, schlüpfte sie in ein Shirt mit Rollkragen und ergänzte ihr Outfit noch um einen Pullover.
    Nein, hier ging es nicht um Bastiens Genesung. Es war …
    Verdammt noch mal, sie mochte ihn einfach. Sie hatte ihn schon gemocht, bevor sie ihn persönlich kennengelernt hatte, nur aufgrund dessen, was die Vampire ihr über ihn erzählt hatten. Und obwohl er sich in der Rolle des schwarzen Schafs gefiel und von seinen unsterblichen Brüdern wegen vergangener Missetaten gehasst wurde, wirkte er auf sie wie ein ehrenhafter Mensch. Ein Mensch, der fähig war zur Anteilnahme. Keinesfalls war er das Monster, für das ihn Chris Reordon und ein paar der anderen hielten. Er wollte einfach nur helfen. Den Vampiren helfen und das Leiden der Männer beenden, die er zwei Jahrhunderte lang als seine Brüder betrachtet hatte.
    Was war daran falsch?
    Als sie ihre Handtasche gefunden hatte, zog sie den Autoschlüssel aus einer der Außentaschen.
    Jemand musste sich für ihn einsetzen. Ihn

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