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Verfluchte Fesseln

Verfluchte Fesseln

Titel: Verfluchte Fesseln
Autoren: Linda Herden
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sackte auf den Boden, sie konnte sich nicht mehr
auf den Beinen halten. Das war das Krasseste, was sie in ihrem ganzen
Leben erfahren hatte. Sie hatte Angst wie noch nie gehabt, und sie
glaubte diesem Kerl, dass er wahr machen würde, was er ihr
angedroht hatte. Es tat ihr zwar unendlich leid, aber sie würde
Franziska nicht anrufen.

28.

    Es
war inzwischen schon nach 19.00 Uhr, und sie waren ziemlich weit in
den Wald hinein gelaufen, so dass sie meinte, es sei vielleicht
besser, langsam umzukehren.
    „ Und
wie ging es dann weiter, ich meine so allgemein?“
    „ Ja,
nach der Fete mit den vielen Leuten war eigentlich alles klar. Ich
wusste, woran ich war und auch, dass ich daran nichts ändern
konnte. Er hatte mir am Morgen noch einmal ausdrücklichst klar
gemacht, dass er mich als sein Eigentum betrachte, und je schneller
ich mich damit abfinden würde, desto leichter wäre es für
mich. Er machte mir auch klar, dass er mich, falls ich versuchen
sollte, mich davon zu machen, töten würde. Und ganz
ehrlich, ich hab ihm das voll und ganz abgekauft.
    Etwas
später befahl er mir, mich piercen zu lassen. Zuerst die
Brustwarzen, dann später auch noch den Schambereich. Jetzt, wäre
es nicht alles anders gekommen, sollte ich auch tätowiert
werden. „Peters Eigentum“ sollte auf meinem Schamhügel
zu lesen sein.“ Sie lachte. „Aber das wollte ich nun
wirklich nicht, und ich hatte es jetzt schon einige Woche
hinausgezögert.“
    „ Weißt
du was? Für mich ist der Mann krank!“, unterbrach Robert
ihre Erklärungen.
    „ Ich
denke, du hast Recht! Am Anfang ging es noch, es war zwar schon
bizarr, aber irgendwann hat es bei ihm Klick gemacht. Wir hatten gar
keinen Sex mehr, und seine Spiele wurden immer brutaler und
schmerzhafter. Irgendwie ist er ausgerastet. Er empfand nur
Befriedigung im Quälen anderer. Am meisten mich oder Andrea.
Sein Bruder ist genauso. Andrea hat mir manchmal Sachen erzählt,
da dachte ich, wäre ich immer noch gut dran. Sie wird oft mit
Nadeln gequält. Sie stechen sie ihr in die Brüste oder auch
in die Schamlippen. Nicht nur ein bisschen. Richtig durch, dass sie
auf der anderen Seite wieder herauskommen.“
    „ Und
das lässt sie sich gefallen?“ Robert konnte es nicht
glauben.
    „ Ja,
sicher, was soll sie denn machen? Sie hat Angst, was sie sonst noch
machen könnten.
    Na,
jedenfalls wurde es immer schlimmer mit ihm, die ganze Sache war voll
aus dem Ruder gelaufen. Und wenn du jetzt nicht in meinem Leben
aufgetaucht wärst, ich weiß nicht, wie es weiter gegangen
wäre. Nur, ich denke, ein gutes Ende hätte es nicht
genommen, aber was jetzt noch alles kommt, wissen wir auch nicht. Er
nimmt es garantiert nicht hin, dass ich weg bin!“
    In
diesem Moment meldete sich ihr Handy.

29.

    „ Jetzt
mal langsam, Sandra! Ich verstehe sonst kein Wort!“, redete
Franziska beruhigend auf Sandra ein, die keinen zusammenhängenden
Satz hervorbrachte.
    Sandra
versuchte, sich zusammen zu reißen.
    „ Er
war hier!“, schluchzte sie, und Franziska brauchte nicht
nachzufragen, wen sie meinte. „Es tut mir leid, Franzi, ich
wollte dich nicht verraten, aber die haben mich so gequält, dass
ich es nicht mehr ausgehalten habe.“
    „ Du
sagst, die? War sein Bruder dabei?“
    „ Ich
kannte den zweiten Mann nicht, aber sie sahen sich ziemlich ähnlich.
Er hat mich mit einem Elektroschocker gequält. Bitte verzeih
mir, ich konnte nicht anders.“
    „ Mach
dir mal keine Vorwürfe, du kannst nichts dafür. Sie wissen
also, wo ich bin?“, fragte Franziska zur Sicherheit noch einmal
nach.
    „ Ja,
ich habe es ihnen verraten müssen, und sie haben gesagt, dass
sie mich umbringen würden, wenn ich dich warne.“
    „ Jetzt
lass alles stehen und liegen und fahr nach Hause. Ich melde mich
später noch einmal“, beendete Franziska das Gespräch.
„Hast du verstanden, was passiert ist?“, fragte sie
Robert, der das Gespräch besorgt verfolgt hatte.
    „ Ja,
wir müssen hier weg! Gegen die beiden habe ich allein keine
Chance!“
    Er
fasste Franziska fest bei der Hand und zog sie im leichten
Laufschritt hinter sich her.
    „ Was
hast du vor?“, fragte sie und bemühte sich nicht zu
stolpern.
    „ Keine
Ahnung! Auf jeden Fall erst einmal weg. Wenn sie uns hier erwischen,
ist es aus!“
    Es
war schon zwanzig vor acht, als sie das Haus Ihrer Cousine
erreichten. Die Sonne war zwar inzwischen untergegangen, aber es war
noch nicht stockfinster, und die Bäume rund um das Haus waren
noch gut gegen die Dämmerung zu
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