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Verbrechen im Rampenlicht

Verbrechen im Rampenlicht

Titel: Verbrechen im Rampenlicht
Autoren: Stefan Wolf
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erste Versuch ging
schief. Das Bild war verwackelt. Gaby hielt den Flyer ins Licht und versuchte
es erneut. Auf dem Flur erklangen Schritte, die näher kamen. Hastig schaltete
Gaby die Handykamera ab und steckte ihr Phone zurück in die Tasche. Doch der
Vertrag lag noch auf ihren Knien! Die Klinke wurde runtergedrückt. Gaby blieben
nur noch Sekunden! Ausgerechnet jetzt bekam sie die Klarsichthülle nicht auf!
Warum mussten diese Dinger auch immer so aneinander kleben? Die Tür öffnete
sich einen Spaltbreit.

    »Hast du Rosalinde gesehen?«,
fragte eine Mädchenstimme auf dem Flur. Die Tür hielt urplötzlich in der
Bewegung inne. »Nein«, antwortete Celine. »Die ist heute beim Tanzen.«
    Erneut wurde die Klinke
gedrückt.
    »Echt? Geht sie nicht immer
montags?«
    Endlich schaffte Gaby es, die
Papiere in die Hülle zu schieben.
    »Montags singt Rosalinde in
ihrer Band.«
    »Na dann... danke, Cel!«
    »Bitte.«
    In letzter Sekunde verstaute
Gaby alles im Rucksack. Sie atmete erleichtert auf. Die Tür wurde aufgestoßen
und Celine kam ins Zimmer.
    »Tut mir leid. Zum Klo muss man
momentan leider eine halbe Weltreise machen.«
    Gaby hoffte inständig, dass
Celine nicht bemerkte, dass ihr Rucksack ein paar Zentimeter weiter links lag.
Doch Celine lächelte nur schüchtern. »Dann sollten wir jetzt mal mit dem
Referat anfangen, was?«

 
     
    »Ich sage euch, da ist etwas
faul!« Gaby radelte neben
den Jungs durch die abendliche Vorstadt. Genau wie Karl, wohnte sie nicht im
Internat und fuhr die Strecke bei dem schönen Wetter mit dem Fahrrad. Tim und
Klößchen wollten ihre Freunde bis nach Hause begleiten und dann mit einem
kleinen Umweg über die Felder zurück fahren. Das heißt: Genau genommen war die
Extratour Tims Wunsch gewesen und Klößchen hatte sich wohl oder übel
anschließen müssen. Als sie endlich vor der alten Villa von Karls Eltern
hielten, schnaufte er leise. Die warme Abendbrise sorgte kaum für Erfrischung.
Der Duft von gemähtem Gras, Blumen und Grillrauch lag schwer in der Luft. Die
vier Freunde blieben unter der großen Kastanie neben dem Zaun stehen. Hier
konnten sie ihr Gespräch ungestört weiterführen.
    »Was ist denn nun genau
passiert?«, wollte Tim wissen.
    »Erst hat Celine mich
angelogen, dass sie beim Schwimmen war, und dann habe ich herausgefunden, dass
sie stattdessen bei so einem dubiosen Casting war«, sagte Gaby aufgebracht.
»Aber das ist nur der Anfang. Ihr hättet diesen Vertrag von der TV-Agentur
sehen sollen! Celine darf nicht einmal ihren Eltern von der Show erzählen.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen,
dass eine seriöse Firma solche Verträge aufsetzt«, sagte Karl ernst. »Soweit
ich weiß, ist man nur beschränkt geschäftsfähig, wenn man noch nicht achtzehn
ist. Das heißt, dass die Eltern alle Verträge unterschreiben müssen. Moment!«
Er stellte sein Rad gegen den Zaun und zückte sein Smartphone. »Die Behörden
informieren über
    solche Gesetze auch im
Internet.« Mit flinken Fingern tippte er etwas ein. Schon machte er ein
zufriedenes Gesicht. »Na bitte! Man muss bei Fernsehauftritten sogar einen
sogenannten Antrag auf gestaltende Mitwirkung stellen. Von wegen die
Eltern dürfen das nicht erfahren. Im Antrag ist sogar davon die Rede, dass die
Schule in Kenntnis gesetzt werden muss.«
    »Dann macht sich die Stardust
GmbH doch strafbar, wenn sie trotzdem solche Verträge austeilt«, sagte Tim.
»Damit riskieren sie rechtliche Probleme!«
    »Vielleicht weiß der
Geschäftsführer von Stardust davon nichts«, überlegte Klößchen laut.
»Man sollte da anrufen und ihm sagen, dass seine Leute die Verträge
überarbeiten müssen.«
    Tim, Gaby und Karl stöhnten
gleichzeitig. »Oh, Klößchen!«, rief Gaby. »So eine Agentur macht das doch nicht
zum ersten Mal. Das sind Profis. Und wenn die trotzdem solche Verträge
rausgeben, dann kann da nur etwas faul sein.«
    »Ganz richtig, Pfote!«, stimmte
Tim seiner Freundin zu. »Ich denke auch, dass hier etwas im Busch ist!«
    »Aber der Herr Sternkamp von
der Stardust GmbH ist bestimmt kein Verbrecher.« Klößchen wischte sich
ein paar Schweißperlen von der Stirn. Die schnelle Fahrt auf dem Rad hatte ihn
sichtbar angestrengt.
    »Wer ist denn jetzt bitte Herr
Sternkamp?«, fragte Gaby.
    »Na, der Chef von Stardust«, erklärte ihr Klößchen. »Er ist im selben Golfclub wie mein Vater und sie haben
schon ab und zu gemeinsam ein paar Bälle übers Grün gedroschen. Wisst ihr,
dieser Sternkamp ist ein reicher Schnösel
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