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Verbotene Liebe im Land der roten Sonne

Verbotene Liebe im Land der roten Sonne

Titel: Verbotene Liebe im Land der roten Sonne
Autoren: Margaret Way
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Keefe und dann vor Skye. „Darf ich mit einer Einladung zur Hochzeit rechnen?“
    „Hinaus mit dir!“ Keefe drängte ihn aus dem Zimmer. „Beeil dich. Du musst packen.“

9. KAPITEL
    Skye hatte sich für den frühen Nachmittag mit Keefe verabredet. Der Treffpunkt war Gungulla – wie immer. Es gab viel zu besprechen, und sie wollten endlich allein sein.
    Sie wählte ihre Lieblingsstute Zemira, die ein wenig unberechenbar war, um an den Treffpunkt zu gelangen.
    Die Ebene leuchtete in den verschiedensten Farben. Das goldgelbe Spinifex-Gras hob sich prachtvoll von der rostroten Erde ab. Dazwischen lagen ausgedehnte graugrüne Flächen, wo andere einheimische Gräser wuchsen.
    Die Stille, die zwischen den Hügeln herrschte, beeindruckte Skye immer wieder. Sie konnte diese Stille hören. Sie sprach zu ihr und schenkte ihr den ersehnten Frieden. Nachdem Zemira versorgt war, breitete Skye im Schatten der Bauhinias eine Decke aus. In der Nähe reiften Passionsfrüchte, die ihren typischen schweren Duft verströmten. Sie atmete ihn tief ein, dann schnitt sie eine Frucht ab, zerteilte sie mit dem Taschenmesser und verzehrte das Fruchtfleisch. Es schmeckte köstlich und war kühl und erfrischend.
    Von der Decke aus betrachtete sie das vor ihr liegende Panorama. Was auf einen Städter wie eine endlose rote Wüste mit blauem Himmel und trügerischen Luftspiegelungen wirken musste, barg für sie alle Geheimnisse der Traumzeit. Diese Landschaft gehörte zu ihr, sie hatte sie tief in sich aufgenommen.
    Ein Leben würde nicht ausreichen, um sie in allen Stimmungen fotografisch zu erfassen.
    Jetzt näherte sich wieder die Zeit der Wildblumen. Bald würden sie das Land wie ein bunter Teppich bedecken, über den man stundenlang reiten konnte, ohne an ein Ende zu kommen. Skye sehnte sich danach, diese Farbenpracht auf einen Film zu bannen. Noch war es aber nicht so weit. Es fehlte ein Wirbelsturm, der die schweren Monsunregen im Norden auslöste. Flüsse und Bäche würden sich mit Wasser füllen. Sie würden überlaufen, die rote Erde fruchtbar machen und eins der schönsten und eindrucksvollsten Naturschauspiele hervorbringen, die es auf der Erde gab.
    Nachdem sie etwa zehn Minuten gewartet hatte, stand sie auf und stieg auf den nächsten Hügel, um einen besseren Überblick zu haben. Schon nach kurzer Zeit entdeckte sie den Jeep, der in einer Staubwolke näher kam. Die schweren Reifen fraßen sich durch den roten Sand.
    Skye war plötzlich so aufgeregt, dass ihr das Atmen schwer wurde. Was sie für Keefe empfand, entzog sich ihrer Kontrolle. Wie immer der DNA-Test ausfiel – ohne Keefe gab es keine Zukunft für sie. Und der Schwur, den sie vor Gott geleistet hatte? Sie litt bei dem Gedanken, worauf sie sich da eingelassen hatte, aber sie würde ihre religiösen Überzeugungen nicht verraten.
    Keefe nahm sie in die Arme und küsste sie. Wie lange hatten sie auf diesen Kuss gewartet! Er kam wie eine Erlösung, und Skye gab diesen Kuss mit aller Hingabe zurück.
    So ist die Liebe. Sie kennt keine Einschränkung.
    Sie öffnete Keefe nicht nur Arme und Lippen, sondern auch ihr Herz. Ihre Seele gehörte ihm. Wenn ihr keine Wahl blieb, wenn es zum Schlimmsten kam, würde sie sich immer daran halten, dass sie einmal die große Liebe erlebt hatte. Den Zauber der Leidenschaft.
    „In einer der Höhlen finden wir Schutz“, drängte Keefe und sah sich um. Es gab überall kleine und größere Schlupfwinkel, die völlige Ungestörtheit garantierten.
    Skye lächelte. „Was hältst du von der Höhle mit den vielen Strichfiguren, die sich lieben?“
    Er nickte und ergriff ihre Hand. Vor Zehntausenden von Jahren hatten die Ureinwohner die Felswände für ihre Zeichnungen und Malereien benutzt. Viele davon waren bis heute keinem Fremden zu Gesicht gekommen.
    Die Höhle, die sie gemeint hatte, war geräumig und reich mit Zeichnungen in verschiedenen Ockertönen geschmückt. Die Bilder waren deutlich zu erkennen. Es handelte sich um Männer und Frauen beim Liebesakt, unter Bäumen oder an Bächen, mit Vögeln und Wolken darüber. Die Stellungen waren so realistisch getroffen, dass man erröten konnte, obwohl es sich nur um Strichfiguren handelte. Ein zusätzlicher Reiz waren die Kopfbedeckungen der Männer, die aus Vogelfedern bestanden.
    Es gab eindrucksvollere Höhlen auf Djinjara, aber diese hier hatte eine besondere Aura. Die Aborigines glaubten, dass ein mächtiger Geist der Traumzeit die Höhle zu seinem Wohnsitz gewählt hatte. Skye teilte
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