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Verbotene Leidenschaft

Verbotene Leidenschaft

Titel: Verbotene Leidenschaft
Autoren: S. Quinn
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einer dünnen Spanholzplatte, die von der Feuchtigkeit verzogen ist und bereits Blasen wirft.
    O Gott, ich bin so nervös. Vielleicht war das ja eine ganz schlechte Idee. Aber, nein, ich muss wissen, was hier los ist.
    Ich klopfe an die Tür, während die Fotografen hinter mir vollends ausflippen.
    Keine Antwort. Also hebe ich den verrosteten Briefkastendeckel an. Modriger Gestank schlägt mir entgegen.
    »Marc?«, rufe ich.
    Ein Rascheln ertönt, dann höre ich Schritte auf der hölzernen Treppe.
    Ein paar schmutzige Turnschuhe kommen in Sicht, bei deren Anblick ich erschrocken zurückweiche. Das ist eindeutig nicht Marc. Mir rutscht das Herz in die Hose.
    Die Tür wird aufgerissen, und vor mir steht ein grauhaariger Mann in einem weißen Unterhemd, den ich entsetzt anstarre.
    Er hat dunkle Augen, doch ansonsten scheint sein Gesicht komplett ohne jede Farbe zu sein. Seine Schlüsselbeine treten deutlich hervor, seine Hosen schlottern um seine Hüften und Beine. Er sieht schmutzig und ungepflegt aus und schirmt seine Augen mit der Hand gegen die fahle Wintersonne ab.
    »Wer zum Teufel sind Sie?« Sein Blick fällt auf die Fotografen hinter mir, dann sieht er wieder mich an.
    »Oh. Bitte entschuldigen Sie.« Ich trete einen Schritt zurück. »Ich glaube, ich habe mich in der Adresse geirrt. Ich hatte nach Marc gesucht.«
    Der Mann fährt sich mit der Hand über seine schmierige Stirn. »Wer will verdammt noch mal etwas von Marc?«
    Ich sehe einen Schatten am oberen Treppenabsatz.
    »Sophia!« Marc kommt die Treppe heruntergelaufen, blass und alles andere als erfreut, mich zu sehen.
    Er drängt sich an dem alten Mann vorbei, der wieder im Haus verschwindet.
    »Wie bist du hierhergekommen?« Marc sieht mich voller Besorgnis an.
    »Was ist hier los, Marc?«
    Er fährt sich mit der Hand durchs Haar, als sein Blick auf den Aston Martin am Straßenrand fällt. »Bist du etwa selbst hierhergefahren?«
    Verlegen beiße ich mir auf die Lippe. »Ja.«
    Ihm bleibt der Mund offen stehen. Im ersten Moment bin ich nicht sicher, ob er wütend auf mich ist. Er sieht mich an und klappt den Mund wieder zu. »Dieses Viertel ist gefährlich, Sophia. Du musst gehen.« Er nimmt meinen Arm und führt mich den Weg entlang. Die Paparazzi sind klug genug, beiseitezutreten und uns durchzulassen.
    »Nein.« Ich schüttle seine Hand ab. »Sag mir, was hier los ist.«
    »Das ist meine Angelegenheit. Ich will nicht, dass du in dieses Chaos hineingezogen wirst.« Er sieht zum Haus hinüber. »Ich will nicht, dass du jemals einen Fuß in dieses Haus setzt, weil du mich … danach anders sehen würdest.«
    »Ich liebe dich. Glaubst du ernsthaft, das würde etwas daran ändern?«
    »Ja. Wenn du sehen würdest … Sophia, du solltest nicht hier sein. Ich bin hier, ein paar Dinge in Ordnung zu bringen, deshalb brauchst du all das nicht zu sehen.«
    »Du irrst dich«, widerspreche ich. »Je besser ich dich kenne, umso mehr liebe ich dich. Wer war dieser Mann?«
    Marc schließt die Augen und legt den Kopf in den Nacken. »Niemand Wichtiges. Sophia, das ist nicht der richtige Ort für dich.« Er wirft einen Blick über meine Schulter. »Bist du mit dem Wagen zurechtgekommen?«
    »Ja.«
    »Dann steig jetzt ein und fahr wieder nach Hause. Wir sehen uns dort. Jetzt sofort.«
    »Nein.«
    »Sophia, ich habe doch gesagt, ich will nicht, dass du in dieses Chaos hineingezogen wirst.«
    »Marc, was auch immer hier los sein mag, ich will es wissen. Ich will Teil davon sein, Teil deines Lebens. Unseres Lebens.«
    »Nein«, erklärt Marc scharf. »Nicht von diesem Teil meines Lebens.«
    »Doch, von jedem Teil deines Lebens. In einer Beziehung geht es nicht darum, die unschönen Teile wegzuretuschieren. Und wenn du es mir nicht verraten willst, was hier los ist, finde ich es eben selbst heraus.«
    Ich drängle mich an ihm vorbei und sprinte ins Haus.
    »Sophia!«, höre ich ihn rufen, doch ich laufe bereits durch den Flur, habe jedoch Mühe, auf den wackligen Dielen nicht das Gleichgewicht zu verlieren.
    Ich renne die Treppe hinauf und sehe drei geöffnete Türen und eine geschlossene. Im ersten Zimmer befindet sich eine verdreckte Toilette, in den beiden anderen Zimmern stehen durchgelegene Betten.
    Ich steuere auf die vierte Tür zu und öffne sie.

❧ 96
    K eine Ahnung, was ich in dem Raum zu finden erwartet hatte, jedenfalls bin ich wie vor den Kopf geschlagen.
    Der Mann, der mir die Tür geöffnet hat, sitzt mit ausgestreckten Beinen auf einer verdreckten
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