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Verborgene Tränen (Windham-Reihe) (German Edition)

Verborgene Tränen (Windham-Reihe) (German Edition)

Titel: Verborgene Tränen (Windham-Reihe) (German Edition)
Autoren: Emily Bold
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um zu glauben, du könntest ein Duell mit ihm überleben. Seine Tochter ist nicht gerade hässlich, und sie scheint, trotz ihres Aufbegehrens gegen die Ehe mit Ansley, ein fügsames Mädchen zu sein. Sie wird dir keinen Ärger machen.“
    Er zog an seiner Zigarre.
    „Und bedenke: Ab dem Tag deiner Hochzeit gehört dir das Woodland House. Denn, obwohl du selbstverständlich nach wie vor bei mir und Danielle in Windham Mannor willkommen bist, muss ich gestehen, dass die Zeiten, in denen ich morgens einem deiner Liebchen im Gang begegnen möchte, vorbei sind.“ 
     

     
    Amelie sank zitternd in den Sessel, als sich endlich die Tür hinter ihrer Zofe schloss. Himmel! Sie hatte den größten Fehler ihres Lebens gemacht, indem sie bei Fionas verrücktem Plan mitgespielt hatte. Wie hatte sie nur glauben können, ein Mann wie Dean Weston würde erfreut sein, eine Rolle im Theaterstück ihres erbärmlichen Lebens zugeteilt zu bekommen? Wie hatte sie annehmen können, eine Ehe mit ihm wäre leichter zu ertragen als die mit Cliffard Ansley?
    Seit Dean sie mit seinen Augen, kalt wie Stahl, durchbohrt hatte, bereute sie es, seinen Lebensweg gekreuzt zu haben. Sie fürchtete ihn. Seine Größe, seine kräftige Erscheinung. 
    In den letzten Wochen hatten sie und Fiona ihn beobachtet. Auf Bällen und im Theater. Sie hatten auf eine günstige Gelegenheit gewartet, ihren Plan in die Tat umzusetzen. Das Lachen, welches sie dabei immer wieder an ihm gesehen hatte, hatte sie fälschlicherweise annehmen lassen, er sei ein freundlicher und angenehmer Mann.
    Aber ohne dieses amüsierte Leuchten in seinen Augen sah er wie ein Raubtier aus. Und, wie es schien, hatte er vor, seine Krallen in ihr Fleisch zu graben, ganz, wie es ihm beliebte.
    Sie und Fiona hatten sich das ganz anders vorgestellt!
    Sie sah an sich hinab. Der glänzende Stoff ihres cremeweißen Hochzeitskleides schimmerte im Sonnenlicht, aber ein Blick in den Spiegel zeigte ihr, dass sie keine Farbe in den Wangen hatte. Kreidebleich und mutlos blickte ihr Spiegelbild ihr entgegen, und selbst das Rouge auf ihren Wangen konnte dies nicht kaschieren. 
    Sie glich einer Frau, die zum Richtbock geführt wurde, und ganz und gar nicht einer glücklichen Braut.
    Ach, wenn doch nur Fiona da wäre und ihr mit ihrem Mut zur Seite stehen könnte! Aber ihr Vater hatte ihr jeden Kontakt verboten, bis sie in wenigen Stunden sicher verheiratet wäre. 
    Wie tausend Male zuvor öffnete sie die kleine Spieluhr und lauschte der traurigen Melodie, zu der sich die kleine Tänzerin im Kreis drehte.
    Sie versuchte, sich an den Mann zu erinnern, der ihr die Spieluhr geschenkt hatte, und den einen zarten Kuss heraufzubeschwören, den er ihr gegeben hatte, bevor er aus ihrem Leben verschwunden war. Aber dies gelang ihr nicht, denn ein anderer Kuss, hart und fordernd, erbarmungslos und strafend, überdeckte die schöne Erinnerung. Dean hatte nichts von ihr erbeten, sondern sich genommen, ja geraubt, wonach es ihn verlangt hatte. Er hatte sie nicht aus Liebe geküsst wie ihr blonder Kavalier, hatte sie mit seinen Lippen nicht geehrt, sondern beschmutzt! Und schwach und hilflos hatte Dean sie danach ohne ein Wort in der Dunkelheit zurückgelassen, um in die Arme seiner Bettgespielin zurückzukehren.
    „Oh, Adrian!“, flüsterte sie. „Warum kommst du nicht, mich zu retten?“
     

     
    Danielle war stolz auf sich. Sie hatte es geschafft, in wenigen Stunden aus dem vollkommen verlotterten Dean einen durchaus vorzeigbaren Bräutigam zu machen. Nur seine versteinerte Miene wollte nicht so recht zum Anlass und dem in aller Eile angeordneten fröhlichen Blumenschmuck in der kleinen Kirche am Londoner Stadtrand passen. Auf die Schnelle und ohne weiteres Aufsehen zu erregen, war es nicht möglich gewesen, einen angemesseneren Ort für die Hochzeit zu finden. Zusammen mit Shawes bulliger Eskorte waren sie vor einigen Minuten hier angekommen. Nur wenige Gäste, hauptsächlich wohl neugierige Anwohner, saßen in den Bänken und warteten ebenso ungeduldig auf die Braut wie der widerwillige Bräutigam, der das alles schnell hinter sich bringen wollte.
    Danielles Herz machte einen Sprung, als sie Devlin vorne am Altar mit seinem Bruder flüstern sah. Nicht mehr lange und sie würden sich am Altar gegenüberstehen und sich ewige Liebe geloben. Sie wusste, ihre zweite Ehe würde sehr viel mehr Glück in ihr Leben bringen, als es die erste getan hatte.
     
    „Ich weiß wirklich nicht, Dev, wie ich es über mich
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