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Verbannt

Verbannt

Titel: Verbannt
Autoren: Erin Hunter
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Schwanzbewegung um sich und führte sie in den Schatten eines Felsens. »Fels und ich werden euch in Angriffstrupps aufteilen«, miaute er. »In jeder Gruppe Stamm und Clan, Schüler und Zukünftige. Auf diese Weise sind unsere Fähigkeiten am besten verteilt. Der Plan ist, die Eindringlinge herauszulocken und sie dann anzugreifen, damit wir nicht im Dunkeln auf feindlichem Gelände kämpfen müssen.«
    Löwenpfote starrte noch einmal auf den dunklen Spalt und schaute dann Brombeerkralle an. »Da stimmt was nicht«, warf er ein.
    Brombeerkralle legte den Kopf schief. »Nein?«
    »Nein, denn in dem Spalt kann es nicht völlig dunkel sein. Ihre Baue sind da drin – sie können doch nicht blind herumstolpern, oder?«
    Brombeerkralle verengte die Augen. »Du hast recht. Es muss irgendwo einen Schacht geben, der Luft und Licht hineinlässt.«
    »Den sollten wir suchen!« Löwenpfotes Pfoten kribbelten vor Aufregung.
    Sein Vater überlegte kurz und nickte. »Also gut. Wir sollten nicht angreifen, ohne zu wissen, was uns erwartet. Falls es einen weiteren Zugang gibt, könnten sie dort hinaus und uns von hinten überfallen.« Er zeigte mit den Ohren auf die Felsen. »Gehen wir. Distelpfote und Windpfote, ihr kommt auch mit.«
    »Ich auch!« Kiesel sprang auf. »Ich kenne die Felsen«, fügte sie hinzu. »Vielleicht kann ich helfen.«
    »Dann komm«, miaute Brombeerkralle. »Fels, fang du an, die Trupps einzuteilen. Und alle verhalten sich so leise, als würden sie sich an Beute anschleichen. Dieser Angriff beginnt dann, wenn wir bereit sind, und nicht früher.«
    Vorsichtig schlichen die fünf Katzen über das offene Gelände vor dem Spalt und zu dem schmalen Pfad, der sich neben einem der schiefen Felsen nach oben zog. Löwenpfote war bei jedem Schritt bereit, loszustürzen, falls sich in dem Spalt etwas regen sollte, aber alles blieb dunkel und ruhig.
    Die schiefen Felsen stemmten sich gegen einen von großen Steinen übersäten Hang, der zu einem Felskamm führte. Der Pfad wand sich zwischen den Felsen nach oben, bis dicht an die Stelle, wo sich die beiden Felstürme berührten. Löwenpfote, den Bauch dicht am Boden, kroch darauf zu.
    »Windpfote, du hältst hier Wache«, flüsterte Brombeerkralle. »Gib mir ein Zeichen, falls du die Eindringlinge siehst.«
    Windpfote schaute erfreut, weil er auserwählt worden war, und schob sich auf dem Bauch vorwärts, bis er das Gelände unterhalb des Hanges überblicken konnte. Brombeerkralle und die Schüler schwärmten aus und untersuchten den Boden um die schiefen Felsen herum.
    Löwenpfote schnupperte an den Steinen, die auf dem Felskamm lagen. Hier roch es stark nach Katzen, ein Geruch, den er allmählich als den der Eindringlinge erkannte. Er konnte jedoch nicht feststellen, woher er kam, bis er eine Lücke zwischen zwei Steinen erblickte. Dort war der Geruch besonders stark.
    »Ich glaube, ich habe was!«, rief er leise.
    Brombeerkralle, Distelpfote und Kiesel gesellten sich zu ihm, bis ihre Pelze sich berührten. Löwenpfote schob seinen Kopf in die Öffnung und erblickte einen Schacht, der durch den Fels in die Tiefe führte. Ganz unten sah er einen Kreis aus hellem Sand, in dem sich der Schatten seines Kopfes dunkel abzeichnete. Andere Katzen waren keine zu erkennen, aber der Geruch war noch stärker.
    »Lass mich mal sehen«, miaute Kiesel ungeduldig.
    Löwenpfote trat zurück, um die Zukünftige an das Loch zu lassen. Sie starrte ein paar Herzschläge lang hinab und hob dann den Kopf. Ihre blauen Augen blitzten. »Heraus kommen sie auf diesem Weg nicht. Aber ich könnte hinunterklettern.«
    »Ja!« Löwenpfote wäre am liebsten auf und ab gesprungen wie ein Junges. »Wir könnten alle reinklettern. Wir könnten die Katzen hinaus in Freie treiben, wo unsere Krieger warten.«
    Brombeerkralle schüttelte den Kopf. »Auf keinen Fall. Das ist viel zu gefährlich.«
    »Nein, ist es nicht.« Distelpfote stieß ihm mit dem Kopf gegen die Schulter. »Sie erwarten uns nicht. Sie werden so große Angst haben, dass sie nichts anderes tun werden als fliehen.«
    »Dann gehe ich«, gab Brombeerkralle zurück.
    Löwenpfote maunzte belustigt: »Glaubst du wirklich, du könntest deine Schultern durch das Loch da zwängen? Das ist eine Aufgabe für kleine Katzen. He, Windpfote!«
    Er winkte den WindClan-Schüler herbei und erklärte ihm seinen Plan. Windpfote schluckte nervös. »Ich bin dabei.«
    »Ich habe noch nicht erlaubt, dass ihr geht«, meinte Brombeerkralle. »Es ist ein guter
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