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Venusblut - Schreiner, J: Venusblut

Venusblut - Schreiner, J: Venusblut

Titel: Venusblut - Schreiner, J: Venusblut
Autoren: Jennifer Schreiner
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ihn herum wuchs an und verlangsamte seine Bewegungen. Joel konnte förmlich spüren, wie die anderen Kämpfer im Schnell-Vorlauf-Modus blieben und er in Zeitlupe verfiel.
    Trotzdem gelang es ihm, den fünften Gegner zu verletzen. Dann erreichte der Druck seinen Kopf, hüllte seine Wahrnehmung in Watte und lenkte ihn ab. Logan schien beinahe ebenso überrascht zu sein, wie Joel selbst, als sich sein Schwert in Joels Oberkörper bohrte. Nur durch die gegenseitige Überraschung verfehlte es das Herz und traf einen Punkt zwischen dem einzigen lebenswichtigen Vampirorgan und der rechten Schulter.
    Der aufflammende Schmerz riss Joel aus der Watte und der kurzen Lähmung, doch es war zu spät. Die Verletzung zu gravierend. Obwohl Logan kein Morna-Schwert trug, würde seine Silberlegierung ausreichen um ihn zu töten. Joel konnte spüren, wie Blut im Herzrhythmus aus ihm hervorquoll, sich Adern, Muskeln, Sehnen, Haut und Fleisch zu regenerieren versuchten – doch das Silber verlangsamte die Heilung. Er rutschte beinahe auf seinem eigenen Blut aus, als sich die Schwäche in seinem Körper ausbreitete, durch seine Adern kribbelte und eine Lähmung hinterließ, die mit Müdigkeit einherging.
    Die Welt verwischte vor seinen Augen, seine Beine gaben nach und die Müdigkeit war so überwältigend, dass Joel in die Knie ging, während die anderen Vampire Aufstellung bezogen. Sie machten Platz für Nemesis und obwohl Logan so aussah, als täte es ihm leid, wich er ebenfalls zurück.
    Tut es ihm leid, weil er es nicht zu Ende bringen kann, oder weil er dich verletzt hat?
    Joels vergaß die Frage, sie wurde von Nemesis Anwesenheit überlagert; der Rebellenführer baute sich vor ihm auf und wurde zu seinem Universum. Nicht in der Lage sich zu bewegen, fixiert von dem Blick seines Gegners, und benommen vom Blutverlust gab es nur noch einen einzigen Gedanken: Ende!
    Mit letzter Kraft gelang es Joel, das Schwert hochzureißen, auf die Füße zu kommen und Nemesis’ Schwertangriff abzufangen. Das Aufeinanderprallen der Klingen riss ihn wieder zu Boden und zum ersten Mal in seinem Leben war Joel nicht in der Lage sein Schwert zu halten. Während er eine Rolle in die eine Richtung machte, aus Nemesis’ Reichweite, rutschte es ihm aus der blutigen, kraftlosen Hand. Zu seinem eigenen Erstaunen kam er wieder auf die Beine und duckte sich unter einen Angriff hindurch. Seine Bewegung brachte ihn zur Hintertür; er sah das Erschrecken in den Augen der Vampirin, Gorgias hob sein Schwert, doch fast im selben Moment hielt sie, unbemerkt von den anderen Angreifern, seinen Arm. Für den Bruchteil einer Sekunde sah Joel Verstehen in den Augen des Rothaarigen aufblitzen, dann nutzte er den von der Vampirin geschaffenen Augenblick, wirbelte an ihnen vorbei und lief los.
    Er wusste, die Flucht würde ihm nicht gelingen. Selbst unverletzt und bewaffnet hätte er nur eine 50/50 Chance gegen Nemesis und Logan – und selbst wenn er entkommen würde, war die Wahrscheinlichkeit zu sterben hoch. Die Adern inseinem Körper brannten förmlich, sein Herz schmerzte mit jedem Schlag mehr, würde bald einfach versagen, konnte unmöglich noch lange seinen Vampirkörper mit dieser geringen Menge Blut versorgen und am Leben halten. In wenigen Minuten würde er einfach zusammenbrechen und zerfallen. Nicht mehr sein als ein Haufen Staub, vom Winde verweht.
    Beinahe hätte er gelacht, als ihm einfiel, worum er bei seiner Landung in Bayern gebetet hatte – jetzt hoffte er das Gegenteil. Denn nur wenn Magnus seinen Besitz doch vampirsicher gemacht hatte – und ihn als seinen Freund von dieser magischen Absperrung ausgeklammert hatte – gab es eine Möglichkeit zu entkommen. Eine winzige Hoffnung, aber sie war der einzige Grund, um weiter zu fliehen.
    Stumm flehte Joel, die Verfolger würde ihre bisherige Taktik beibehalten. Sie liefen hinter ihm her und gaben sich keine Mühe aufzuholen. Jeder hatte sehen und erkennen können, wie es um ihn stand. Selbst wenn er jetzt zufällig einem Menschen über den Weg lief, würde er nicht schnell genug das Blut trinken und sich regenerieren können. Joel stolperte um die Straßenecke und versuchte sich daran zu erinnern, in welche Richtung sich Magnus’ nächstgelegenes Anwesen befand. Schließlich wandte er sich zunächst nach rechts, an der folgenden Kreuzung nach links. Die Schmerzen in seinem Körper wollten ihn lähmen, zum Aufgeben zwingen. Nie zuvor hatte Joel solche Schmerzen verspürt, derartige Qualen nie für möglich
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