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Venus 02 - Auf der Venus verschollen

Venus 02 - Auf der Venus verschollen

Titel: Venus 02 - Auf der Venus verschollen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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Wenn wir nicht schnell einen Arzt bekommen, sind wir bald alle tot.«
    »Du hast doch gehört, was ich gesagt habe, nicht wahr, Freund Sov?« fragte Moosko ärgerlich.
    »Ja, Ongyan«, erwiderte der Offizier einge­schüchtert. »Er wird sterben. Soll ich ihn sofort hinrichten lassen?«
    »Freund Hokal hat mir gesagt, daß ihr eine langsamere und angenehmere Hinrichtungsmethode habt und ich bin sehr dar an interessiert. Erzähl mir davon.«
    »Ich meinte das Zimmer mit den sieben Türen«, erklärte Ho kal. »Die Verbrechen dieses Mannes sind unvorstellbar. Er hat den großen Ongyan gefangengenommen und sogar sein Leben bedroht.«
    »Eine gerechte Strafe für ein solches Verbrechen haben wir nicht!« rief Sov entsetzt. »Aber wir werden das Zimmer mit den sieben Türen sofort herrichten lassen.«
    »Erzähl, erzähl!« schnappte Moosko. »Wie ist dieses Zim mer? Was wird mit ihm geschehen? Wie wird er sterben?«
    »Das sollten wir in der Gegenwart des Gefangenen nicht besprechen «, sagte Hokal. »Es würde die Wirkung des Raumes herabmindern.«
    »Ja, schließt ihn ein, schließt ihn ein!« befahl Moosko. »Steckt ihn in eine Zelle!«
    Sov rief ein paar Soldaten zusammen, die mich nach hinten führten und in einen dunklen, fensterlosen Kellerraum stießen. Eine schwere Falltür schloß sich polternd über mir und ich war meinen düsteren Gedanken überlassen.
    Das Zimmer mit den sieben Türen – ein faszinierender Na me! Welch unbekanntes Schicksal mich darin auch erwartete – meine Tage auf der Venus neigten sich jedenfalls ihrem Ende zu. Dabei gab es auf diesem Planeten noch so viel zu sehen! Ich dachte an die vielen Dinge, die mir Duare über ihren Hei matplaneten erzählt hatte und an die verschiedenen Klimazo nen, die die Amtorier kannten – Karbol, das kalte Land, Tra bol, das warme Land und schließlich Strabol, das heiße Land, das mich am meisten interessiert hatte, weil es meiner Meinung nach dem Äquatorgebiet der Venus entsprach und weil jenseits weite, unerforschte Gebiete lagen, von denen die Bewohner der südlichen Hemisphäre keine Ahnung hatten – die gemäßigte Zone der Nordhalbkugel.
    Als ich die SOFAL in meine Gewalt brachte und mich zu ih rem Piratenkapitän aufschwang, hatte ich mich unter anderem von der Hoffnung leiten lassen, einen Weg nach Norden zu finden und diese unbekannten Länder kennenzulernen. Vergeb liche Hoffnung!
    Doch ich hatte auch angenehme Erinnerungen. Ich dachte an meine Jugend in Indien und an den alten Chand Kabi, der mei ne besonderen geistigen Talente gefördert hatte. Dann dachte ich an die treuen Freunde, die ich hier auf der Venus gewonnen hatte; an Kamlot, meinen besten Freund und an die »drei Musketiere« der SOFAL – Gamfor, Kiron und Zog. Die angenehm sten Augenblicke bereitete mir jedoch Duare. Sie war es wert, das Leben aufs Spiel zu setzen. Sie hatte gesagt, daß sie mich liebe!
    Wie lange ich in dem dunklen Loch eingesperrt war, weiß ich nicht. Jedenfalls mußten mehrere Stunden vergangen sein, als ich in dem Raum über mir endlich Schritte hörte. Die Falltür wurde geöffnet und man befahl mir, hinaufzukommen.
    Einige Soldaten brachten mich zurück in das schmutzige Büro, wo sich Sov mit Moosko, Vilor und Hokal unterhielt. Ein irdener Krug und mehrere Gläser ließen keinen Zweifel daran, auf welche Weise sie ihr Gespräch angeregt hatten.
    »Bringt ihn in das Zimmer mit den sieben Türen«, befahl Sov und – gefolgt von den vier Männern, die mich zum Tode verurteilt hatten – wurde ich wieder über den Platz geführt.
    Bereits nach wenigen Metern bogen die Soldaten in eine schmale und winklige Gasse ein und kamen dann auf einen kleinen Platz, in dessen Mitte sich mehrere Gebäude erhoben, darunter ein runder Turm, der alle überragte.
    Durch ein kleines Tor kamen wir in einen Bogengang und erreichten schließlich eine schwere Tür, die einer der Soldaten mit einem großen Schlüssel öffnete. Schließlich gaben mir die Wächter den Weg frei und ich betrat den Raum, gefolgt von Sov, Moosko, Vilor und Hokal.
    Ich befand mich in einem kreisförmigen Zimmer, dessen Wände in regelmäßigen Abständen von sieben identischen Tü ren unterbrochen waren.
    In der Mitte des Raumes stand ein kreisförmiger Tisch mit sieben Tellern, auf denen sich sieben verschiedene Nahrungsmittel befanden; daneben standen sieben gefüllte Kelche. Über der Mitte des Tisches hing ein Seil, das in einer Schlinge en dete; sein oberes Ende verlor sich in der Dunkelheit des
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