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Venezianische Verfuehrung

Venezianische Verfuehrung

Titel: Venezianische Verfuehrung
Autoren: Catherine George
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Überwältigte. Ich habe unser Beisammensein sehr genossen, bis zu dem Moment, als du es abgelehnt hast, dich von mir zurückbegleiten zu lassen.“
    „Das hat dich gekränkt?“
    „Ich war verletzt“, antwortete er mit der Hand auf dem Herzen. „Ich wollte dich unbedingt wiedersehen. Um nicht erneut abgewiesen zu werden, habe ich dir die Einladung geschickt.“
    „Sehr clever.“
    „Das finde ich auch. Mein Plan lautete weiterhin, dich mit einem Essen in Harry’s Bar zu beeindrucken.“
    „Ein exzellenter Schachzug.“
    „Nur habe ich dann bei Tisch erfahren, dass du nichts für romantische Gesten übrig hast.“ Er seufzte. „Weshalb ich den vorgesehenen Ablauf ändern musste und dem Ober Geld gegeben habe, damit er den Gondoliere auslöst. Anstelle einer Gondelfahrt im Mondschein bin ich zu Fuß mit dir zum Gästehaus zurückgekehrt.“
    Stumm blickte Laura ihn einen Moment lang an, bevor sie herzlich zu lachen begann. „Die Geschichte mit dem Heiratsantrag hat mich um eine Gondelfahrt gebracht?“
    „Ja. Doch wenn du irgendwann eine machen möchtest, lässt sich das arrangieren.“
    „Nein, danke. Außerdem …“ Sie zögerte.
    „Außerdem?“
    „Unser Spaziergang war mehr nach meinem Geschmack.“
    Er funkelte sie an. „Einschließlich des Kusses?“
    „Er war kurz, aber süß“, erwiderte sie lächelnd.
    „Ich habe mich sehr beherrscht.“
    „Dein ausgetüftelter Plan, mich tief zu beeindrucken, hat hervorragend funktioniert, auch ohne Gondelfahrt, Domenico.“
    Zärtlich drückte er ihre Hand. „Heute hatte ich keinen Plan.“
    „Und ich habe jede Minute genossen.“
    „Sogar unseren Spaziergang im Regen?“
    „Den ganz besonders.“ Sie beugte sich zu ihm. „Draußen regnet es noch immer. Besser, du küsst mich gleich hier zum Abschied.“
    Er sprang auf und schüttelte den Kopf. „Nein.“
    Verblüfft blickte sie ihn an. „Nein?“
    „Dazu bin ich nicht mit dir hergekommen.“
    „Wozu?“ Sie erhob sich ebenfalls und sah ihn nun kühl an. „Es geht nur um einen Kuss!“
    „Das ist mir klar“, sagte er. „Komm, ich begleite dich zurück.“
    Er verließ das Zimmer, und Laura packte verstimmt ihre Einkäufe wieder in die Tüten. Als Domenico in einer schwarzen Lederjacke zurückkehrte, schlüpfte sie schweigend in ihren Trenchcoat, den er ihr aufhielt.
    „Es ist zu nass draußen. Ich bringe deine Sachen morgen früh mit, wenn ich dich abhole.“
    „Hast du das noch immer vor?“ Energisch band sie den Gürtel zu.
    „Natürlich. Es sei denn“, fuhr er mit plötzlicher Arroganz fort, „du wünschst nicht länger, den Tag mit mir zu verbringen.“
    „Möchtest du es denn?“
    „Du weißt sehr gut, dass ich es will.“ Er umfasste ihre Schultern und blickte sie durchdringend an. „Versuch doch bitte, mich zu verstehen. Meine Anweisungen lauteten, auf dich aufzupassen. Also begleite ich dich in die Locanda Verona zurück.“
    „Ich habe es verstanden.“
    Laura marschierte aus der Wohnung und sprang fast die ausgetretene Steintreppe hinunter. Bei der Haustür wartete sie mit abgewandtem Gesicht darauf, dass Domenico den Schirm aufspannte. Kurz sah er zu ihr hin, bevor er ihr den Arm um die Taille legte und sie etwas näher zog.
    „Das ist nötig, damit wir beide unter den Schirm passen.“
    Am liebsten hätte sie ihn weggestoßen, unterdrückte aber diesen kindischen Impuls. Stocksteif ging sie neben ihm her. Hätte sie doch ihren eigenen Schirm mitgenommen!
    „Ich habe dich enorm verärgert“, sagte er, nachdem sie sich eine Weile angeschwiegen hatten.
    „Ja, und verletzt. Selten genug, dass ich einem Mann anbiete, ihn zu küssen, und es fühlt sich nicht gut an, wenn man dann abgewiesen wird.“
    „Ich wollte es so sehr, dass ich es nicht gewagt habe, mich darauf einzulassen. Ich bin nicht aus Stein, Laura.“ Er blieb in der ruhigen Gasse stehen, als das Gästehaus in Sicht kam. „Hier ist es etwas anderes.“
    Sie spürte seinen warmen Atem an ihrer Wange, und der Duft von Leder und Aftershave stieg ihr in die Nase. Es goss in Strömen, und der Regen schloss sie beide praktisch in einer eigenen Welt ein. Laura spürte, wie Domenico den Arm fester um sie legte, und blickte auf, als er sich zu ihr beugte.
    Sanft drückte er seinen Mund auf ihren, und sie küssten sich in zärtlicher Neugier, die schnell in Leidenschaft umschlug. Sie schob die Hände unter seine Jacke und drängte sich gegen ihn, um ihm noch näher zu sein. Irgendwann hörte sie ihn leise stöhnen,
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