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Velvet Haven Paradies der Dunkelheit

Titel: Velvet Haven Paradies der Dunkelheit
Autoren: Renwick Sophie
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dass alles in bester Ordnung ist.«
    Â»Aber man hört immer wieder Geschichten«, murmelte sie und verlor sich in Gedanken. »Ich dachte nur …«
    Â»Ja, klar. Man munkelt so manches, aber Fakt ist doch, dass sich da nur ein Haufen Irrer trifft, die ihren Spaß daran haben, sich zu verkleiden und so. In dem Laden läuft bestimmt nichts dermaßen Abartiges ab«, knurrte er und wies mit der Hand auf den Leichnam. »Das garantiere ich Ihnen.«
    Er ließ das Notizbuch in seiner Tasche verschwinden. »Ich mach mich gleich morgen auf den Weg zum Mater Dolorosa und seh mir die Unterlagen an. Wenn ich noch weitere Fragen an Sie haben sollte, werde ich mich melden. Und wenn Ihnen irgendetwas einfällt, das uns weiterhelfen könnte, vielleicht etwas, das sie gesagt hat, dann rufen Sie mich bitte sofort an.«
    Er reichte ihr seine Visitenkarte. Neugierig zog er eine Augenbraue hoch, als sie mit der rechten Hand danach griff, um ihr vernarbtes Handgelenk außer Sichtweite zu halten. Gott sei Dank sagte er aber nichts weiter dazu und stellte keine weiteren Fragen. Er drehte sich auf dem Absatz um und ließ sie mit der Leiche von Lauren Brady allein.
    Gott, was für ein Schlamassel. Mairi suchte in dem Edelstahlschrank nach einem weißen Leichensack. Sie zog sich ein Paar Handschuhe über, berührte den kalten, leblosen Körper und positionierte Laurens Leiche so, dass sie den Sack unter ihren Körper legen konnte. Ihr Untersuchungshandschuh rollte ein wenig nach unten, ihr von der Hand, so dass Mairi mit dem warmen Handgelenk Laurens kalte Brust berührte.
    Zischend stieß sie einen Fluch aus und sprang zurück. Irgendwie schien der Körper sie … verbrannt zu haben. Wie war das denn möglich? Sie betrachtete das Symbol, das man Lauren zwischen die Brüste geritzt hatte, dann sah sie auf ihr Handgelenk und merkte, wie sich das Brennen in ein schmerzhaftes Pulsieren – wie von einem Bienenstich – verwandelte. Ihr Handgelenk war gerötet und ihre Narben stachen nun plötzlich so deutlich hervor wie damals, als sie noch völlig frisch gewesen waren.
    Louise steckte ihren Kopf zwischen den Vorhängen herein. »Brauchst du Hilfe?« Mairi holte tief Luft und drehte sich herum. »Tut mir leid. Ich wollte dich nicht erschrecken.«
    Â»Schon in Ordnung«, erwiderte sie keuchend und zerrte den Ärmel ihres Kittels schützend über ihr Handgelenk. »Du hast mich nur überrascht, sonst nichts.«
    Louise zog die Braue hoch, sagte aber keinen Ton. »Ich lass jemanden kommen, der die Tote für den Leichenbeschauer herrichtet.«
    Â»Das mach ich selbst.«
    Die Hände in die Hüften gestemmt, zog Louise noch einmal die Brauen hoch. »Noch vor fünf Minuten warst du am Jammern, dass du in der Pause bist.«
    Â»Ja, ich weiß. Sieh zu, dass Vicky für mich einspringt, dann übernehm ich das hier.«
    Â»Soll ich dir helfen? Ist doch furchtbar unheimlich, wenn man ganz allein mit einer Leiche beschäftigt ist.«
    Â»Nein, ist schon in Ordnung«, flüsterte Mairi. »Ich … ich kannte sie ein bisschen … ganz entfernt.«
    Louise warf einen Blick auf den Leichnam. »Armes Mädchen. Wohin soll das noch führen – mit unserer Welt? Weißt du, dass die Cops mir erzählt haben, sie sei schon die neunte diesen Monat? Allerdings war sie die Einzige, die man zerstückelt hat wie einen Truthahn.«
    Â»Klar«, murmelte Mairi, während sie sich mit dem Gummiband des Ärmels über die Narben rieb, um den Juckreiz zu stillen. »Die ganze Welt ist völlig am Arsch, nicht wahr? Vielleicht ist das ein Zeichen, Lou.«
    Â»Was denn für ein Zeichen?«
    Â»Na, dass der Anfang vom Ende gekommen ist.«
    Die Glöckchen an der Tür bimmelten, als Mairi den Laden betrat und Rowan von dem Magazin hochblickte, das sie gerade durchgeblättert hatte. »Hey, ich hab eben an dich gedacht, und schon stehst du vor mir.«
    Â»Beängstigend. Ich hasse es, wenn du so was sagst.«
    Lachend klappte Rowan die Zeitschrift zu und schleuderte sie ans andere Ende der Theke, wo sich die Kasse befand. »Tja, du hast gerade zwei der schärfsten Typen dieses Planeten verpasst.«
    Â»Wirklich wahr?«, fragte Mairi gedehnt und sah sich in dem New-Age-Laden ihrer Freundin um. »War einer von den beiden zufällig dein Tarot-Typ, der dir jede Woche einen Besuch
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