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Vampirjagd: Roman (German Edition)

Vampirjagd: Roman (German Edition)

Titel: Vampirjagd: Roman (German Edition)
Autoren: Mara Volkers
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große Zeremonie, die entsprechend begleitet werden musste. Nummer Eins und Drei schoben ein Klinikbett herein, das auf irgendeine Weise in ihren Besitz gelangt war, und baten Martin, sich daraufzulegen. Zwei weitere Affenschlangen zündeten Kerzen an und stellten diese um das Bett auf. Dann zog Nummer Eins Martin das Hemd aus, damit sein Hals bloßlag, und verbeugte sich vor Daniela.
    »Es ist alles bereit, Erhabene.«
    Daniela schüttelte ein wenig den Kopf über ihre Dienerinnen, deren Sitten und Gebräuche doch stark von ihrem einstigen Schöpfer beeinflusst worden waren, und richtete ihr Augenmerk auf Vanessa. Diese biss sich in die eigene Zunge, bis sie blutete, beugte sich über Martin und ritzte beinahe zaghaft seine Halsschlagader auf. Anschließend pumpte sie ihr eigenes Blut hinein.
    Nur einen Atemzug später bäumte der Mann sich auf und schrie gellend: »Hilfe! Ich verbrenne!«
    »Das vergeht bald wieder«, kommentierte Urban gelassen und reichte Vanessa eine Flasche mit Blut.
    »Flöße ihm das ein. Aber vorher solltest du seine Wunde am Hals schließen. Das Zeug ist zu wertvoll, um wieder aus ihm herauszulaufen.«
    Unterdrücktes Gelächter begleitete diesen Scherz, während Vanessa rasch mit der Zunge über die kleine Verletzung fuhr, um diese zum Heilen anzuregen. Dann öffnete sie die Flasche, hob Martins Kopf an und träufelte ihm die rote Flüssigkeit zwischen die Lippen.
    Er trank gierig, wurde rasch ruhiger und konnte zuletzt sogar lächeln. »Für dich tue ich doch alles, Vanessa!«
    Es amüsierte Daniela, dass die junge Vampirin rot anlief. Wie es aussah, hatten sich hier zwei verwandte Seelen gesucht und gefunden. »Martin ist ein großer Gewinn für unseren Club«, erklärte sie. »Er ist ein Computergenie und hat bereits ein Hackerprogramm geschrieben, mit dem wir leichter an neue Identitäten und Pässe kommen. Auch werden seine Fähigkeiten uns in Zukunft helfen, noch unauffälliger an Blutkonserven zu kommen.«
    »Dagegen habe ich ganz gewiss nichts!«, rief Holger, der Rechtsanwalt, lachend. »Außerdem bin ich froh um diesen Zuwachs. Mit Cynthia, dir, Vanessa und Stephanie sind vier weibliche Vampire hintereinander zu uns gestoßen. Da wird es an der Zeit, dass wir wieder einmal einen Mann in den Club aufnehmen können.«
    Istvan und Lukas klatschten demonstrativ Beifall, während Cynthia ihn halb im Ernst als Chauvinisten bezeichnete. Eine weitere Runde Cocktails beruhigte jedoch die Gemüter, und so saßen schließlich alle einschließlich der neuen Mitglieder in friedlicher Runde zusammen.
    »Ich hoffe, wir haben eine Zeit lang unsere Ruhe. In meinem Alter vertrage ich diese Aufregungen nicht mehr so gut«, sagte Urban nach einer Weile und zwinkerte Daniela zu.
    Zwar kokettierte er gerne mit seinen über zweihundert Jahren, aber so alt fühlte er sich wirklich nicht. Auch würde die junge Vampirin, die seine Ehefrau geworden war, ihn schon auf Trab halten. Außerdem gab es nun Stela, die gewiss Unruhe in sein Leben bringen würde. Eben hatte das Mädchen beschlossen, sich in einen Hund zu verwandeln und sich von Stephanie kraulen zu lassen.
    Urban versuchte, sich vorzustellen, was aus der kleinen Gestaltwandlerin einmal werden würde, konnte sich diese Frage aber beim besten Willen nicht beantworten.
    Vielleicht ist das ganz gut so, sagte er sich und prostete den anderen zu.
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