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Vampirjagd: Roman (German Edition)

Vampirjagd: Roman (German Edition)

Titel: Vampirjagd: Roman (German Edition)
Autoren: Mara Volkers
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Zu ihrer Erleichterung gab es nur noch zwei Dinge zu tun, dann konnte sie die Schurken ihrem Schicksal überlassen.
    »Zieh mir sämtliche Zugangscodes und Passwörter auf einen USB-Stick!«, wies sie Toni an.
    Es mochte sein, dass sie in Zukunft darauf angewiesen waren, sich mithilfe von Computern gegen Feinde zu wehren. So hilflos, wie sie sich in den letzten Tagen gefühlt hatte, wollte sie nie wieder sein.
    Als sie den USB-Stick in der Hand hielt, trat sie an die Tür. Dort drehte sie sich noch einmal um. »Du weißt, was du zu tun hast?«
    Toni nickte ergeben. »Jawohl.«
    »Dann los. Noch eines: Betet, dass ihr möglichst lange im Knast bleiben müsst. Denn wenn ihr wieder herauskommt, werden wir euch töten!«
    Daniela sah zu, wie Tonis Finger über die Tasten flitzten, und überprüfte dabei die magische Versklavung der beiden. Diese würde über den zu erwartenden Gefängnisaufenthalt der beiden hinausreichen und dafür sorgen, dass sie die Begegnung mit ihr und den anderen Vampiren vergaßen. Zu ihrer Erleichterung fand sie auch keine Anzeichen dafür, dass einer der Burschen sich selbst zu einem Vampir entwickeln könnte.
    Mit dieser beruhigenden Erkenntnis verließ sie das Zimmer und winkte ihren Freundinnen, ihr zu dem Fenster zu folgen, durch das sie in die Villa eingedrungen waren.

7
    Stela, die noch immer wie ein etwas klein geratener Werwolf mit rotem Fell aussah, horchte nach draußen. Es war kaum etwas zu vernehmen. Der Wind war eingeschlafen, und die Geräusche der Großstadt wirkten wie leises Murmeln im Hintergrund.
    »Wir müssen leiser sein als ein Mäuschen, sonst hört man uns«, flüsterte die Gestaltwandlerin Daniela zu.
    Diese nickte, ohne die Mahnung richtig ernst zu nehmen. Noch immer kreisten ihre Gedanken um die Tatsache, dass es zwei Lümmeln wie Ferdinand und Toni gelungen war, den altehrwürdigen Vampirclub von Wien an den Rand des Untergangs zu bringen, nur weil sie sich gegen die Annäherungsversuche von Ferdinand Rubanter junior verwahrt hatte. Andererseits war Daniela froh, dass sie die Umtriebe des Kerls aufgeklärt und in dem Zusammenhang zwei neue Vampirinnen für den Club gewonnen hatte. Auch erleichterte es sie, dass es Vanessa gelungen war, ihre Rachegefühle zu überwinden und die beiden Männer am Leben zu lassen, obwohl sie bereits zwei der mörderischen Banditen getötet hatte. Mit dieser Haltung passte sie in den Club, und mit ihren Fähigkeiten am Computer war sie sogar ein Gewinn für alle Wiener Vampire.
    »Ich gehe als Erste«, erklärte Dilia, weil Daniela keine Anweisung gab, und schlüpfte hinaus.
    Die alte Vampirin machte sich Sorgen, weil der Mond so hoch am Himmel stand, dass er auch jene Stellen erhellte, die von den Scheinwerfern nicht erfasst wurden. Nach einer anderen Möglichkeit zu suchen war jedoch noch stärker mit der Gefahr verbunden, entdeckt zu werden. Daher kletterte sie so schnell wie möglich nach unten und sauste wie ein Pfeil über den Innenhof. Als sie die Mauer erreichte, schnellte sie hoch und zog sich über die Krone. Dabei schnitt sie sich zwei Finger an einer der scharfen Stahlkanten auf, verbiss aber den Schmerz und ließ sich draußen zu Boden fallen.
    Auch Vanessa gelang es, unbemerkt die Villa zu verlassen und in den Schatten der Büsche zu tauchen, die den Park begrenzten.
    Als die beiden außer Sicht waren, stupste Stela Daniela an. »Jetzt sind wir dran. Also los!«
    Mit einer knappen Bewegung des Kopfes schüttelte Daniela die Gedanken ab, die in ihrem Kopf herumschwirrten, und stieg nach draußen.
    Da vernahm sie den geistigen Warnruf der kleinen Werwölfin. »Vorsicht, da kommt jemand!«
    Anstatt auf den Boden zu springen und loszusprinten, hielt Daniela inne und blickte sich um.
    Einer der Wachmänner der Rubanter Security Services bog um eine Ecke, entdeckte ihren Schatten und hob unwillkürlich den Kopf. Als er Daniela entdeckte, die in mehreren Metern Höhe an der Hausmauer hing, zog er seine Pistole aus dem Halfter.
    »Runterkommen und dann Hände hoch!«
    Daniela verfluchte sich, weil sie zu leichtsinnig geworden war, ließ sich fallen, kam unten auf und rannte los. Aber der Wachmann war gut trainiert und feuerte in rascher Folge mehrere Schüsse ab.
    Eine Kugel schlug in Danielas Rücken ein. Sie musste die Zähne zusammenbeißen, um nicht vor Schmerz zu schreien. Doch die besonderen Kräfte ihrer Vampirnatur halfen ihr. Schon einen Atemzug später spürte sie, wie das Einschussloch sich schloss. Zwar zitterte sie
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