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Vampirjaegerin inkognito

Vampirjaegerin inkognito

Titel: Vampirjaegerin inkognito
Autoren: Fiona Winter
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nicht weit entfernt auf Chris, Serena und Marcelle. Ich erfuhr, dass wir uns zwar nahe der französischen Grenze, doch immerhin wieder in Deutschland befanden.
    Die meisten Zauberer und Vampire, die zu Lucians „Armee“ gehört und überlebt hatten, befanden sich schon auf dem Weg in die nächstgrößere Stadt. Entweder, um von dort weiterzureisen oder in einem Hotel Unterschlupf zu suchen . Die Vampire hatten dafür einen besonders guten Grund: E s dämmerte bereits. Einige der Bundmitglieder, die während der letzten zwei Jahre von Christopher bekehrt worden waren, boten den Zauberern an, sie in ihren Autos mitzunehmen. Gegenüber den Vampiren waren sie merklich zurückhaltender, was dieses Angebot anging.
    Ich schaffte es sogar, einer dieser Gruppen den noch immer bewusstlosen Philippe aufzuschwatzen. Die Zauberer versprachen, ihn der Polizei als Massenmörder zu verkaufen. Zu Not auch unter Einsatz ihrer Illusionierungsfähigkeiten.
    Auch wir fünf plus Dämon fanden Platz im Auto eines ehemaligen Bundmitgliedes, das nicht weit von der Schauersiedlung entfernt wohnte. Es war schrecklich eng und Lucian und Marcelle mussten sich während der gesamten Fahrt unter Decken versteckt halten – doch gegen zehn Uhr vor mittags kamen wir in der Schauersiedlung an. Das ehemalige Bundmitglied fuhr weiter. Serena bekam das Gäste- und Chris sein altes Zimmer – vorerst.
    Nachdem alle Gardinen zugezogen worden waren und Serena mich notdürftig verarztet hatte , fielen wir todmüde ins Bett. Das heißt, all jene von uns , die nicht ohnehin schon tot waren und daher nicht schliefen.
    Was Lucian und Marcelle den ganzen Tag getrieben hatten, wusste ich nicht. Überhaupt hatte ich keine Ahnung, wo Marcelle sich gerade aufhielt. Ich ließ den Blick durch das Wohnzimmer und die angrenzende, offene Küche schweifen. Doch ich entdeckte nur Sassa, der seelenruhig auf dem Sofa schlief . U nd Lucian, der mich noch immer mit diesem nervenaufreibenden Grinsen im Gesicht anstarrte.
    Ich starrte zurück , weil ich nicht wusste, was ich sonst tun sollte.
    Lucian schien es nicht für nötig zu halten, etwas zu sagen. Ich eigentlich schon , doch ich hatte keine Ahnung , wie ich es anfangen sollte .
    Als o wandte ich mich ab und ging an dem Vampir vorbei in die Küche. Während ich Wasser und Kaffeepulver in die Kaffeemaschine füllte und sie einschaltete, spürte ich die ganze Zeit Lucians Blick im Nacken. Ich gab mir alle Mühe, ihn zu ignorieren . Um Zeit zu schinden, suchte ich besonders lange nach meiner Lieblingskaffeetasse und beobachtete dann die Kaffeemaschine, wie sie dünne Rinnsale der dunklen Flüssigkeit produzierte. Erst, als der Kaffee durchgelaufen war, drehte ich mich wieder zu Lucian um.
    Meine Augen trafen seine. Ich klammerte mich an meiner T asse fest, als ich das eine Wort herauspresste, das ich mich verpflichtet fühlte zu sagen . „ Danke . “
    Lucian hob die Augenbrauen . „ Wofür? “ , fragte er gespielt ahnungslos, doch seine Mundwinkel zuckten.
    „ Dafür, dass du g ekommen bist, um mich zu retten “ , knurrte ich ihn an . „ Z ufrieden? “
    Doch Lucian ging nicht darauf ein. „ Wenn das so ist, scheint mir, muss auch ich mich bei dir bedanken. “
    „ Wofür? “
    „ Dafür, dass du , anstatt dich in Sicherheit zu bringen, d en Weg zum Saal auf dich nahmst. E igens, um nach meinem Wohlbefinden zu sehen. “
    „ Na ja, eigens für dich … “
    „ N ein? Dann machtest du wohl lediglich einen Spaziergang und kamst rein zufällig an den Bodenfenstern vorbei? “
    „Nicht direkt.“
    „So? Was hattest du dann dort zu suchen, wenn du weder wegen mir noch zufällig da warst?“
    Ich nahm noch einen Schluck Kaffee. Großer Fehler. Das Koffein verstärkte mein Herzklopfen nur. Ich senkte meinen Blick, starrte in die karamellfarbene Flüssigkeit. Wollte er tatsächlich, dass ich es aussprach? War es das, was er die ganze Zeit erwartete? In jener Nacht, in der wir uns geküsst hatten? Auf seinem Anwesen, bevor er mich gebissen hatte? Jetzt? Wollte er es hören ?
    Ich hob den Kopf . Lucias Augen blitzten erwartungsvoll. Bitte. Wahrscheinlich würde ich an den kitschigen Worten ersticken, aber ich würde es versuchen. Wie man es auch drehte und wendete – ich schuldete Lucian etwas. Und wenn es das war, was er wollte….
    Ich öffnete den Mund . Im nächsten Moment stand der Vampir plötzlich direkt vor mir. E r legte mir einen Finger auf die Lippen und beugte sich zu mir. „ Ich bin unsterblich “ ,
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