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Vampirjaegerin inkognito

Vampirjaegerin inkognito

Titel: Vampirjaegerin inkognito
Autoren: Fiona Winter
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Bundmitglieder, die noch zwischen mir und dem Weg nach draußen standen, schickte ich mit hilfe einer Illusion zu Serena und Chris. Die würden sich um sie kümmern. Keuchend hetzte ich durch den Rauch. Ich trieb mich vorwärts, gestattete mir nicht, den Schmerz an meinem Arm und in meiner Lunge zu fühlen. Als ich endlich die Tür erreichte , zog ich sie mit letzter Kraft auf und stolperte ins Freie . Halb hustend, halb nach Luft ringend, blieb ich stehen. Es war dunkel und ich hatte keine Ahnung, in welche Richtung ich gehen sollte. Ich drehte mich um und betrachtete das große Gebäude, aus dem ich gekommen war . Aus den Fenstern im Erdgeschoss drang bereits dicker Rauch . Warum hatte noch niemand die Feuerwehr gerufen ? Andererseits … ich konnte nicht weit genug sehen, um auszumachen, ob es hier überhaupt Nachbarn gab.
    „ Die wären schon ganz schön dämlich, wenn sie ihre tol le Zentrale in dicht besiedeltem Gebiet beziehen würden, oder? “ , fragte eine mir wohlbekannte, nervige Stimme.
    „ Sassa … “ , krächzte ich. Nur schemenhaft sah ich d en kl eine n Dämon auf mich zuhüpfen.
    „ Du kannst mir später danken! “ , fiel er mir ins Wort. „ Was hast du dir dabei gedacht? Einfach rauszurennen , ohne zu wissen, wo du hinmusst und ohne eine Lichtquelle, um deine schwächlichen Menschenäuglein zu unterstützen! Hier lang! “ Er hoppelte los .
    I ch folgte kommentarlos . Später würde ich ihm tatsächlich danken müssen. Je länger ich hinter Sassa her lief, desto penetranter drängten sich grässliche Bilder vor mein inneres Auge . Bilder von verbrannten Leichen. Von einer ganz bestimmten Leiche. Ich sah ein ehemals makelloses , elfenbeinfarbene s Gesicht, von rotem Narbengewebe entstellt. Die nachtblauen Augen , die einst voller Leben gefunkelt hatten – geöffnet, aber glanzlos vor sich hin starrend .
    „ Du machst mich ganz depressiv, K ö nigin der Melodramatik! Komm her, ich kann ihn sehen! “
    Mein Herz setzte einen Schlag aus , als ich zu dem kleinen, geöffneten Fenster stürzte.

Kapitel 12

    Rauch quoll mir entgegen. D ie beiden Gestalten, die wenige Meter von mir entfernt standen, konnte ich nur schemenhaft ausmachen . Dennoch wusste ich, dass die rechte von ihnen Lucian war. Was machte er noch hier? Der ganze verdammte Saal stand bereits in Flammen.
    „ Wer ist der andere? “ , wollte ich von Sassa wissen. Die beiden Silhouetten standen sich unbeweglich gegenüber, schienen abzu warten. Vielleicht redeten sie auch – das konnte ich beim besten Willen nicht erkennen. Doch egal, was sie da taten: Sie befanden sich eindeutig in Lebensgefahr.
    „ Keine Ahnung “ , gab Sassa zu. „ Irgendein ein Kerl, den ich nicht kenne. Aber warte … du kennst ihn. Er hat dir mit dieser Frau zusammen den Auftrag angeboten. “
    „ Philippe? “
    „ Genau. Aber das erklärt gar nichts. Was macht dein dämlicher Vampir da nur? “
    Ich begann, mich durch das enge Fenster zu quetschen. Was immer die beiden da unten trieben – sie mussten das schnellstmöglich nach draußen verlegen.
    Ich hatte noch nicht mal ein Bein durchs Fenster manövriert, als ich eine Bewegung unter mir wahrnahm. Ich hielt inne und kniff die Augen zusammen. Kein Zweifel: Da befand sich ein dritter Umriss in den Rauchschwaden. Eben war e r noch auf Lucian zugeschlichen. J etzt stand er reglos mehrere Meter hinter dem Vampir .
    Ich zog mein Bein so schnell zurück, dass ich beinahe hintenüber gefallen wäre . Dann eilte ich ein paar Fenster weiter, bis ich mich auf gleicher Höhe mit der dritten Silhouette befand. Es wa r eine kleine, zierliche Person mit hellem Haar.
    „ Bettina “ , flüsterte Sassa.
    In diesem Moment setzte sie sich wieder in Bewegung . Es trennten sich noch etwa fünf Meter von Lucian. Dann vier. Dann drei.
    Ich zögerte nicht länger . Hektisch quetschte ich meinen Körper durch das Fenster . Ich hörte Sassa protestieren, doch achtete nicht auf ihn. Ich war zu langsam! Bettina stand bereits direkt hinter Lucian. Jetzt erst sah ich, dass s ie etwas in der rechten Hand hielt . Einen länglichen, spitzen Gegenstand.
    Verzweifelt wand ich mich im Fensterrahmen. Ich wusste, dass ich zu spät kommen würde. Endlich glitt mein Körper durch das Fenster und meine Füße kamen auf dem Boden auf. Im selben Moment überbrückte Bettina die letzte Distanz zwischen sich und Lucian.
    Ich schrie. Bettina stach mit dem Pflock auf Lucian ein . Doch die Waffe kam nicht mit dem Rücken des Vampirs in Berührung.
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