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Vampire und andere Kleinigkeiten

Vampire und andere Kleinigkeiten

Titel: Vampire und andere Kleinigkeiten
Autoren: Charlaine Harris
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des Strippers löste. »Wir sehen uns morgen Abend im Club. Jetzt sind wir dran, das Geld zu kassieren.«
    »Äh, richtig«, erwiderte Barry und stand auf.
    Claudines Mund hatte sich die ganze Zeit bewegt.
    Barrys Gesichtszüge wurden plötzlich ausdruckslos und entspannten sich. »Bis denn, echt nette Party, Leute«, rief er munter.
    »Freut mich, Sie kennengelernt zu haben, Barry«, sagte ich.
    »Kommen Sie sich doch mal die Show ansehen.«
    Er winkte mir noch zu, als Claudine ihn schon zur Haustür begleitete. Im Nu war sie zurück.
    Claude hatte Jeff befreit und gab ihm einen Kuss.
    »Ich ruf dich bald an«, sagte er und schob ihn sanft Richtung Hintertür. Claudine wandte noch einmal denselben Zauber an, und auch Jeffs Gesichtszüge entspannten sich, enorm sogar, wenn man bedachte, wie angespannt seine Miene zuvor gewesen war.
    »Tschüss dann«, rief der Rausschmeißer und zog die Tür hinter sich zu.
    »Wollt ihr auch mir so einen Zauberrausch verpassen?«, fragte ich mit einer etwas kieksenden Stimme.

    »Hier ist dein Geld«, sagte Claudine zu mir, dann griff sie nach meiner Hand. »Vielen Dank, Sookie.
    Ich finde, du darfst dich ruhig daran erinnern. Was meinst du, Claude? Sie hat das doch so fein gemacht!«
    Ich fühlte mich wie ein Welpe, der gelobt wurde, weil er zum ersten Mal nicht mehr in den Hausflur gepinkelt hatte.
    Claude dachte einen Augenblick lang über mich nach, dann nickte er. Und schon galt seine ganze Aufmerksamkeit wieder Rita, die die Zeit genutzt hatte, um ihrer Panik Herr zu werden.
    Plötzlich hielt Claude wie aus dem Nichts einen Vertrag in Händen. »Unterschreiben Sie«, befahl er Rita, und ich gab ihm einen der Stifte, die auf der Küchenablage neben dem Telefon lagen.
    »Sie wollen als Ausgleich für das Leben Ihrer Schwester den Nachtclub haben?«, fragte sie und gab mit diesen Worten ihrer Ungläubigkeit in einem Augenblick Ausdruck, den ich für äußerst ungünstig hielt.
    »Genau.«
    Sie warf den beiden Elfen einen verächtlichen Blick zu, und nachdem man ihre Fesseln gelöst hatte, griff sie mit einem Aufblitzen ihrer Ringe nach dem Stift und unterschrieb den Vertrag. Dann stand sie auf, strich sich das Kleid über den runden Hüften glatt und warf den Kopf in den Nacken. »Dann gehe ich jetzt auch«, verkündete sie. »Mir gehört noch ein anderer Nachtclub in Baton Rouge. Ich werde einfach dorthin ziehen.«

    »Dann rennen Sie mal los«, sagte Claude.
    »Wie bitte?«
    »Sie sollten besser rennen. Sie schulden uns Geld und eine Jagd für den Tod unserer Schwester. Das Geld haben wir bekommen, oder zumindest die Möglichkeit, es zu verdienen.« Claude zeigte auf den Vertrag. »Fehlt noch die Jagd.«
    »Das ist nicht fair.«
    Okay, das empörte sogar mich.
    »Fair hat nur den Buchstaben f mit den Elfen gemein.« Claudine wirkte furchterregend: gar nicht mehr lieb, und gar nicht zu Witzen aufgelegt. »Wenn es Ihnen gelingt, uns ein Jahr lang zu entwischen, dürfen Sie weiterleben.«
    »Ein Jahr lang!« Rita schien klar und immer klarer zu werden, in welcher Situation sie sich befand. Ihr Gesicht nahm einen verzweifelten Ausdruck an.
    »Und zwar... ab jetzt.« Claude sah von seiner Armbanduhr auf. »Sie machen sich besser auf den Weg. Wir lassen Ihnen einen vierstündigen Vorsprung.«
    »Damit's mehr Spaß macht«, fügte Claudine hinzu.
    »Und, Rita?«, sagte Claude noch, als Rita schon auf die Haustür zuging. Sie blieb stehen und drehte sich nach ihm um.
    Claude schenkte ihr sein charmantestes Lächeln. »Wir werden keine Zitronen benutzen.«

    Draculas Geburtstag
    Die Einladung lag im Briefkasten am Ende meiner Auffahrt. Ich lehnte mich aus dem Autofenster, um ihn zu öffnen. Auf dem Weg zur Arbeit war mir eingefallen, dass ich schon seit Tagen nicht nach der Post gesehen hatte. Meine Post war allerdings auch nie besonders interessant, vielleicht mal ein Flyer mit Sonderangeboten von Wal-Mart oder einer dieser unheilvollen, massenweise verschickten Werbebriefe, die eindringlich zur frühzeitigen Planung der eigenen Beerdigung rieten.
    Heute jedoch erwartete mich, nach einem Seufzer über die Strom- und die Kabelfernsehrechnung, eine freudige Überraschung: ein wunderschöner Briefumschlag aus schwerem cremefarbenem Papier, der eindeutig eine Einladung enthielt und von jemandem adressiert worden war, der nicht nur einen Kalligra-fiekurs besucht, sondern auch die Abschlussprüfung mit Bravour bestanden hatte.
    Ich holte ein kleines Taschenmesser aus dem Hand-schuhfach und
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