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Vampire schlafen fest

Vampire schlafen fest

Titel: Vampire schlafen fest
Autoren: Charlaine Harris
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Fährtensuche nur von Werwölfen geschlagen. »Einer von ihnen hat den Löwen erschossen.«
    Wie schade. Den Löwen hatte ich irgendwie gemocht.
    »Brauchen Sie Hilfe beim Aufspüren?«, fragte Eric.
    Andre zog eine Augenbraue hoch.
    »Ich frage nur, weil Sie im Moment nicht so viele Leute haben«, erklärte Eric.
    »Nein, das hat schon jemand erledigt«, erwiderte Andre und lächelte ein klein wenig.
    Ich versuchte erst gar nicht, mir das vorzustellen.
    »Mal abgesehen vom Löwen und den Plünderern, in welchem Zustand ist das Anwesen?«, fragte Eric, um das Gespräch wieder auf die Sturmschäden zu lenken.
    »Die Königin kann dort wohnen, wenn sie die anderen Häuser und Grundstücke besichtigen fährt«, fuhr Andre fort, »aber höchstens ein, zwei Nächte.«
    Alle in der Runde ließen ein angedeutetes Nicken erkennen.
    »Zu unseren Verlusten an Mitarbeitern«, sagte Andre, um in seinem Bericht fortzufahren. Alle Vampire waren leicht angespannt, sogar Jake Purifoy, der Neuling. »Unsere erste Schätzung war eher gering, wie Sie wissen. Wir hatten vermutet, einige würden wieder auftauchen, sobald der Sturm völlig abflaut. Aber nur zehn sind zurückgekommen: fünf hier, drei in Baton Rouge, zwei in Monroe. Anscheinend haben wir allein in Louisiana dreißig von uns verloren. In Mississippi sind es mindestens zehn.«
    Eine leichte Unruhe machte sich im Raum breit, als die Vampire von Shreveport diese Neuigkeit hörten. In New Orleans hatte es sehr viele Vampire gegeben, sowohl Ansässige als auch Besucher. Wäre Katrina mit dieser Kraft über Tampa hinweggefegt, wäre die Anzahl der Toten und Vermissten viel geringer ausgefallen.
    Ich hob die Hand und fragte: »Was ist mit Bubba?«, nachdem Andre mir zugenickt hatte. Seit Katrina hatte ich von Bubba nichts mehr gehört oder gesehen. Und Bubba erkannte man sofort, wenn man ihn sah. Jeder auf der Welt würde ihn erkennen, zumindest jeder ab einem gewissen Alter. Er war nicht so richtig gestorben damals, auf dem Badezimmerboden in Memphis. Sein Gehirn war jedoch bereits geschädigt, ehe er herübergeholt wurde, und so war er kein besonders guter Vampir geworden.
    »Bubba lebt«, erwiderte Andre. »Er hatte in einem Grabgewölbe Unterschlupf gefunden und sich von Mäusen und Ratten ernährt. Allerdings geht es ihm seelisch nicht besonders gut, und die Königin hat ihn rauf nach Tennessee geschickt, damit er eine Weile in Nashville bleibt.«
    »Andre hat mir eine Liste der Vermissten gegeben«, sagte Eric. »Ich hänge sie nach dem Treffen aus.«
    Das kam mir gelegen, denn ich kannte auch ein paar der Bodyguards der Königin und wollte gern wissen, was aus ihnen geworden war.
    Ich hatte noch eine Frage, also wedelte ich mit der Hand.
    »Ja, Sookie?« Andre fixierte mich mit seinem Blick, und fast bereute ich, dass ich mich zu Wort gemeldet hatte.
    »Wissen Sie, ich frage mich schon die ganze Zeit, ob von den Königen und Königinnen, die zu dieser Konferenz, wie Sie das nennen, kommen sollen... also, ob von denen einer einen - na ja, so was wie einen Wettervorhersager unter seinen Leuten hat.«
    Die meisten starrten mich verständnislos an, nur Andres Blick wirkte interessiert.
    »Eigentlich sollte diese Vampirkonferenz ja schon im Frühjahr stattfinden. Doch sie wurde ein ums andere Mal verschoben, stimmt's? Und dann schlug Katrina zu. Wenn die Konferenz wie geplant stattgefunden hätte, wäre die Königin in einer viel stärkeren Machtposition gewesen. Sie hätte eine volle Kriegskasse und ein Heer an Vampiren gehabt, und vielleicht wäre nie einer auf die Idee gekommen, ihr den Tod des Königs vorzuwerfen. Die Königin hätte vermutlich alles durchsetzen können, was sie wollte. Doch stattdessen geht sie jetzt dorthin als...« Ich wollte schon sagen »als Bettlerin«, dachte aber noch rechtzeitig an Andre. »... na ja, eben geschwächt.« Ich hatte gefürchtet, sie würden mich auslachen oder verspotten, aber die auf meine Worte folgende Stille wirkte unglaublich nachdenklich.
    »Das ist etwas, das Sie auf der Konferenz unbedingt herausfinden müssen«, sagte Andre. »Jetzt, da Sie es sagen, erscheint es mir auch höchst wahrscheinlich. Eric?«
    »Ja, ich glaube, da ist was dran«, erwiderte Eric und sah mich an. »Sookie hat ein Talent, um die Ecke zu denken.«
    Pam lächelte auf Höhe meines Ellbogens zu mir herauf.
    »Was ist eigentlich aus dieser Klage geworden, die Jennifer Cater angestrengt hat?«, fragte Clancy, dem es immer unbequemer zu werden schien auf dem
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