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Vampire küssen besser

Vampire küssen besser

Titel: Vampire küssen besser
Autoren: Savannah Russe
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übriggeblieben. Selbst einen Regenknirps hatte meine Mutter in die Tasche gesteckt. Sehr sinnig. Vielleicht konnte ich damit als Mary Poppins auftreten. Ich öffnete ihn und drehte ihn fesch auf der Schulter. Benny biss sich bei meinem Anblick auf die Fledermauslippen, um nicht zu lachen.
    Vor der Gasse hielt erneut ein Jeep. Gleich darauf kamen Männer angestürmt, hoben Darius hoch, trugen ihn in den Wagen und rasten davon. Ich sah ihnen nach, wusste, dass er leben würde, aber nicht, ob er darüber froh sein oder ich ihn jemals wiedersehen würde. Ich wünschte, ich hätte ein ruhiges Plätzchen gehabt, wo ich mir die Augen ausweinen konnte.
    J hatte sich vor Benny aufgebaut. »Miss Polycarp«, herrschte er sie an. »Wo zum Teufel sind Sie gewesen?«
    »In der Sauna, Sir«, antwortete Benny. »Leider ist meinem Handy die Hitze nicht bekommen, und ich musste mir ein neues besorgen. Bis dann die alte Nummer auf das neue übertragen werden konnte … das hat halt gedauert.«
    »Was Sie nicht sagen!« J wandte sich zu mir um. »Was stehen Sie hier rum, Miss Urban? Es geht weiter.« Er legte den Hals in den Nacken und brüllte: »Mr.O’Reilly!« Cormac landete mit elegantem Schwung vor seiner Nase. Wir waren wirklich ein tolles Team: zwei große Vampire und ein Woodstock-Hippie mit Regenknirps, die im Regen vor ihrem aufgebrachten Chef standen. J seufzte. »Also«, begann er, »die Gefahr ist noch nicht gebannt. Wir haben die Terroristen geschnappt, wissen aber nicht, ob noch andere involviert sind, denen bekannt ist, wo sich der Container heranmachen. Sie könnten sich irgendwann an diesen Container heranmachen! Den Hafen abzusperren würde Millionen kosten, und die Freude möchte ich den Terroristen nicht machen. Falls einer eine Idee hat, würde ich sie gern hören.« Armer J! Er war gezwungen, nach Strohhalmen zu greifen. Wenn er keine Idee hatte, hatten wir erst recht keine.
    Doch dann tauchte eine zierliche Gestalt neben ihm auf. Mar-Mar war zu uns gestoßen. »Danke, Captain«, sagte sie knapp und gebieterisch und sah dabei aus wie ein Teenager, der bestenfalls eine Kissenschlacht organisieren konnte. »Ich übernehme das.«
    »Daphne«, wandte sie sich an mich. »Hast du in der Wohnung von Bonaventure oder Bockerie etwas entdeckt, das auf die Lage des Containers verweist? Denk nach. Hast du einen Zettel gefunden, auf dem eine Kombination aus Buchstaben und Zahlen stand?«
    »Ja«, antwortete ich aufgeregt. »In Bockeries Brieftasche war ein Klebezettel!«
    »Erinnerst du dich an die Kombination?«
    »Natürlich«, erwiderte ich, holte meine Handtasche und fing an, darin zu kramen. »Aber den Zettel habe ich auch.« Ich reichte ihn Mar-Mar triumphierend.
    »R-fünf-drei-null«, las sie vor. »Captain, alarmieren sie die Bombenexperten! Sie sollen auf der Stelle erscheinen.« Sie reckte eine Faust und rief: »Leute, wir rocken.«
    Cormac und Benny erhoben sich in die Lüfte. Ich sprang mit J und Mar-Mar in einen Jeep, mit dem wir durch die Containergänge rasten. Wir hielten nach der Nummer R530 Ausschau und bremsten abrupt, als wir davor angelangt waren. Hinter uns wurden Fahrzeugtüren zugeknallt, und gleich darauf kamen Männer angerannt, die mit Spürgeräten den Container abtasteten. Das Team Dark Wing hatte es geschafft! Ich erblickte Cormac und Benny, die sich, so gut es ging, hinter einem Container versteckten, und gesellte mich zu ihnen.
    »Ich mach mich vom Acker«, sagte Cormac. »Zu Hause wartet mein Schnucki. Er hat schon angerufen und gefragt, wo ich bleibe. Das Essen ist fertig. Also bis dann. War ein Mordsspaß.« Er stieg auf und rief: »Tschüssi, meine Lieben! Ich melde mich wieder.«
    Ich drehte mich zu Benny um. »Ich dachte wirklich, du wärst tot! Mein Ring lag …«
    »Ach ja, der Ring«, sagte Benny geknickt. »Louis hat ihn mir gestohlen, Schätzchen, ist das zu fassen? Der Typ ist für mich gestorben, dem könnte ich nie mehr trauen.«
    Ihre Worte kamen mir bekannt vor und hörten sich an, als hätte sie mit Mar-Mar gesprochen.
    »Neulich in Jersey City – du weißt schon – hatten Louis und ich eine heiße Nacht. Vielleicht hätte ich mich zurückhalten sollen, doch ich dachte, aus Louis und mir könnte was werden. Obwohl ich ja gesehen hatte, wie er sich über den Typ hergemacht hatte. Hinterher sind wir in meine Wohnung geflogen. Beinahe hätte ich ihn gebeten, bei mir einzuziehen …«
    »Und dann?«
    »Der Mistkerl hat sich davongemacht, als ich schlief. Mit dem Ring. Ich
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