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Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung

Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung

Titel: Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung
Autoren: E. E. Knight
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geschlungen hatte. »Sir, das ist Linda Meyer. Sie möchte mit uns gehen. Ihre Ma war eine der Personen, die hinter dem Haus angebunden waren. Ich teile meine Rationen
mit ihr. Sie wird mithalten. Sie ist gesund, und sie kann rennen, Sir.«
    Valentine schüttelte den Kopf. »Du hast jetzt schon ein Mädchen, Poulos? Wie viele Stunden sind wir hier? Ich dachte, wenn Egel im Spiel sind und die ganze Umgebung gesichert werden muss, hättest du genug zu tun.«
    »Sie hat mir gezeigt, wo die Terris ihre Ausrüstung verstecken, und da …«
    »Vergiss die Geschichte. Du weißt, dass das gegen die Vorschriften verstößt. Für sie ist es schon gefährlich, wenn jemand sieht, dass sie mit uns redet.« Und für die Disziplin ist es gefährlich, wenn Soldaten in der kurischen Zone auf Partnersuche gehen, fügte Valentine in Gedanken hinzu. Außerdem könnte sie ein Spitzel sein. Sein erstes Kommando in der kurischen Zone wäre vor zwei Jahren beinahe durch einen Jungen zunichtegemacht worden, der den Schlächtern Nachrichten hinterlassen hatte.
    Poulos und das Mädchen wechselten einen verzweifelten Blick. »Aber, Sir, die Vorschriften gestatten die Anwesenheit von Ehefrauen mit Erlaubnis des Kommandanten.« Miss Meyer ließ ein kleines, schockiertes Keuchen vernehmen.
    »Nicht bei einer Patrouille, Poulos. Juristische Spitzfindigkeiten höre ich mir im Lager an, aber nicht in der kurischen Zone.« Valentine fragte sich, ob er wirklich wieder voll bei Bewusstsein war. Das von den Flammen erleuchtete Gelände erschien ihm mit jedem Moment unwirklicher. Selbst das lärmende Baby schien in der orange eingefärbten Dramatik der Szenerie leiser zu sein.
    »Hier gibt es einen Prediger, Sir. Er kann uns sofort vermählen. Wir wollen nach Hause. Wir gehen nicht in einen Einsatz, wir kehren von einem zurück. Ist das nicht ein Unterschied?«

    »Ich kann mithalten, Mr. Valentine«, sagte die Frau. Die beiden fassten einander bei den Händen.
    »Ich will kein weiteres Wort darüber hören«, sagte Valentine und wich dem hoffnungsvollen Blick des jungen Paares aus. Grundsätzliche Befehle des Regiments, die vom Captain buchstabengetreu durchgesetzt wurden, hatten dem Brauch, der umgangssprachlich »Einsammeln von Streunern« genannt wurde, ein Ende bereitet. Die Gefangenen im Hof waren eine Sache: Die Kur mochten ihre Gründe haben, ihren Tod zu wollen. Nach allem, was er wusste, war mindestens eine der Personen ein gefangener Soldat des Kommandos Süd. Hilfe und Unterstützung wurden Flüchtlingen stets gewährt, wenn sie es allein in das Freie Territorium geschafft hatten, aber wenn eine Operation nicht gerüstet war, Menschen aus einer bestimmten Region herauszuholen, konnte die Mitnahme solch verlorener Seelen eine Unzahl von Problemen aufwerfen. Valentine wand sich in den gegensätzlichen mentalen Strömungen seiner eigenen Menschlichkeit und seiner Pflicht. Plötzlich kam ihm die Mutter des Mädchens in den Sinn. Wenn sie auch vermutlich keine Kriegsgefangene aus Ozark war, benötigte sie doch gewiss medizinische Hilfe und Fürsorge. Ein Schlupfloch, vielleicht groß genug, einen Teenager hindurchzuschieben, öffnete sich in seinem Geist. Und das brüllende Baby konnte er dabei auch gleich loswerden.
    »Okay, Poulos, du hast dir eine Frau geangelt - und ein Kind.«
    Er drückte dem Mädchen das Baby in die Arme, und der kleine Ryan hörte auf zu schreien. »Poulos, nimm sie und fahr mit Stafford und der Mutter des Mädchens. Miss, Sie kümmern sich um das Baby. Sein Name ist Ryan … äh …«
    »Ryan Werth. Geboren am dreißigsten April, Mr. Valentine. Danke, Sir. Ich werde gut für ihn sorgen.«

    »Davon bin ich überzeugt. Beeilt euch, sonst fahren die Wagen ohne euch ab.«
    Die jungen Leute umarmten sich, so fest es mit einem Baby in ihren Armen eben möglich war. Dann machten sie kehrt und rannten zu den Pick-ups, die gerade mit ihren laut röhrenden Dieselmotoren auf das Tor zurollten.
    »Poulos!«, rief Valentine ihm nach.
    Der Wolf machte geschmeidig kehrt, als der Kleinlaster gerade hielt, damit das Meyer-Mädchen aufsteigen konnte. »Sir?«
    »Herzlichen Glückwunsch.«

2
    D as Ufer des Lake o’ the Cherokees: Die Foxtrott-Kompanie harrt in einem Vorlager aus. Tipis, Zelte, Wagen, Vieh und eine Räucherkammer scharen sich um einen Bach, der sich von den Bergen herab in den nach dem Dammbruch verbliebenen Rest des Sees ergießt. Einige Adler jagen unter den Mauerbögen der Dammruine nach Fischen, Nachzügler auf der
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