Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande

Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande

Titel: Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande
Autoren: Richelle Mead
Vom Netzwerk:
„Das ist der Unterschied zwischen dir und mir.“
    „Hm?“ Er hatte mich eingehend gemustert, während ich über das Schicksal meiner Freunde nachgedacht hatte, und war jetzt nicht auf meine Reaktion gefasst. „Wovon redest du?“
    „Du hast gesagt, du seist ein Opfer. Das ist der Grund, warum .... das ist der Grund, warum du und ich unterm Strich nicht zueinanderpassen. Trotz allem, was geschehen ist, habe ich mich nie so betrachtet. Ein Opfer zu sein, bedeutet doch, dass man machtlos ist. Dass man nicht .... aktiv wird. Immer .... immer habe ich etwas getan, um für mich selbst zu kämpfen .... oder für andere. Ganz gleich, was.“
    Ich hatte noch nie eine solche Entrüstung auf Adrians Gesicht gesehen. „Das denkst du also von mir? Dass ich träge bin? Machtlos?“
    Nein, nicht direkt. Aber ich hatte das Gefühl, dass er nach diesem Gespräch davonlaufen würde, um sich mit seinen Zigaretten und seinem Alkohol zu trösten – und vielleicht mit irgendeiner Frau, die ihm Gesellschaft leistete.
    „Nein“, sagte ich. „Ich denke sogar, dass du umwerfend bist. Ich glaube, dass du stark bist. Aber ich meine auch, dass du es noch nicht begriffen hast – oder herausgefunden hast, wie du deine Eigenschaften nutzen kannst.“ Und, so wollte ich eigentlich hinzufügen, ich war nicht die Person, die das in ihm hervorrufen konnte.
    „Das“, sagte er und ging auf die Tür zu, „war das Letzte, was ich erwartet habe. Erst zerstörst du mein Leben und kommst mir dann mit inspirierender Philosophie.“
    Mir war schrecklich zumute, und es war einer dieser Augenblicke, in denen ich wünschte, mein Mund würde nicht einfach das Erstbeste drauflosplappern, was mir in den Sinn kam. Ich hatte zwar viel Selbstbeherrschung erlernt – aber doch noch nicht genug.
    „Ich habe nur die Wahrheit gesagt. Du bist besser, als du denkst .... und auch besser als alles, was du jetzt gleich tun wirst.“
    Adrian legte die Hand auf den Türknauf und warf mir einen kläglichen Blick zu. „Rose, ich bin ein Süchtiger ohne Arbeitsethos, der wahrscheinlich den Verstand verlieren wird. Ich bin nicht so wie du. Ich bin kein Superheld.“
    „Noch nicht“, erwiderte ich.
    Er lachte höhnisch, schüttelte den Kopf und öffnete dann die Tür. Kurz bevor er den Raum verließ, drehte er sich noch einmal zu mir um. „Der Kontrakt ist übrigens null und nichtig.“
    Ich fühlte mich, als sei ich geohrfeigt worden. Und es war einer dieser seltenen Momente, da Rose Hathaway sprachlos war. Mir standen keine witzige Erwiderung, keine gewundene Erklärung und keine tiefschürfenden Einblicke zur Verfügung.
    Adrian ging, und ich fragte mich, ob ich ihn wohl jemals wiedersehen würde.
    36
    Oft hatte ich davon geträumt, mit Dimitri aufzuwachen; auf eine Weise aufzuwachen, die .... ganz alltäglich, gewöhnlich war. Süß. Nicht, weil wir eilig ein wenig Schlaf bekommen wollten, bevor wir unseren nächsten Gegner bekämpften. Nicht, weil wir uns vom Sex erholten, den wir verbergen mussten, von diesem Sex, der mit der Last unendlich vieler Komplikationen befrachtet war. Ich wollte einfach Arm in Arm mit ihm aufwachen und einen schönen Morgen erleben.
    Heute war dieser Tag.
    „Wie lange bist du schon wach?“, fragte ich schlaftrunken. Mein Kopf lag auf seiner Brust, und ich hatte mich an ihn geschmiegt, so gut es gehen wollte. Meine Wunden heilten schnell, aber wir mussten immer noch darauf Rücksicht nehmen. In der letzten Nacht hatten wir einige kreative Notlösungen entdeckt. Jetzt fiel Sonnenlicht durch die Fenster und tauchte mein Schlafzimmer in ein goldenes Licht.
    Er beobachtete mich auf diese ernste, feierliche Art, die so typisch für ihn war, mit diesen dunklen Augen, in denen ich mich so leicht verlieren konnte. „Ein Weilchen“, gab er zu und hob den Blick zu dem sonnenbeschienenen Fenster. „Ich glaube, ich funktioniere noch immer nach einem menschlichen Zeitplan. Entweder das, oder mein Körper will einfach wach sein, wenn die Sonne aufgegangen ist. Ihren Anblick finde ich nach wie vor erstaunlich.“
    Ich unterdrückte ein Gähnen. „Du hättest aufstehen sollen.“
    „Ich wollte dich nicht stören.“
    Ich strich mit den Fingern über seine Brust und seufzte zufrieden. „Das ist Vollkommenheit“, sagte ich. „Wird jeder Tag so werden?“
    Dimitri legte mir eine Hand auf die Wange und drückte mir dann das Kinn hoch. „Nicht jeder Tag, aber die meisten Tage schon.“
    Unsere Lippen trafen sich, und die Wärme und das Licht
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher