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Vampire Academy 03 ● Schattenträume

Vampire Academy 03 ● Schattenträume

Titel: Vampire Academy 03 ● Schattenträume
Autoren: Richelle Mead
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säumten. Sie trugen keine Beeren, aber die dicken Büschel scharfer, spitzer Blätter zerkratzten mir dort, wo sie bloß war, die Haut. Eingedenk der eisigen Temperatur und der möglichen Entdeckung meines spätnächtlichen Spaziergangs waren ein paar Kratzer jedoch im Augenblick das Geringste meiner Probleme.
    „Sie haben keinen Wachdienst”, hörte ich Dimitri einige Sekunden später sagen.
    „Nein, aber ich musste mit Ihnen reden.” Ich erkannte die Stimme. Sie gehörte Alberta, dem Oberhaupt der Wächter der Akademie. „Es wird nur eine Minute dauern. Wir müssen einige Wachen tauschen, während Sie bei der Verhandlung sind.”
    „Dachte ich mir schon”, sagte er. In seiner Stimme lag ein seltsamer, beinahe unbehaglicher Unterton. „Es wird allen anderen Unannehmlichkeiten bereiten - schlechtes Timing.”
    „Ja , hm, die Königin hat ihren eigenen Zeitplan.” Alberta klang frustriert, und ich versuchte, mir zusammenzureimen, was da vorging.
    „Celeste wird Ihre Wachen übernehmen, und Sie und Emil werden sich ihre Trainingszeiten teilen.” Trainingszeiten? Dimitri würde nächste Woche keine Trainingsstunden abhalten, weil.... ah. Das war es, begriff ich. Das Praktikum.
    Von morgen an standen für uns Novizen sechs Wochen praktische Erprobung auf dem Programm. Wir würden keinen Unterricht haben und Tag und Nacht Moroi beschützen, während die Erwachsenen uns testeten. Die „Trainingszeiten” mussten also die Zeiten sein, zu denen Dimitri daran teilnahm. Aber was war das für eine Verhandlung, die sie erwähnt hatte?
    „Sie sagen, die zusätzliche Arbeit mache Ihnen nichts aus”, fuhr Alberta fort, „aber ich habe mich gefragt, ob Sie die Dinge ausgleichen und einige ihrer Schichten übernehmen könnten, bevor Sie aufbrechen?”
    „Unbedingt”, erwiderte er, immer noch kurz angebunden und steif.
    „Danke. Ich denke, das wird helfen.” Sie seufzte. „Ich wünschte, ich wüsste, wie lange sich die Verhandlung hinziehen wird. Ich will nicht so lange fortbleiben. Man sollte meinen, die Sache mit Dashkov sei vollkommen klar, aber jetzt höre ich, dass die Königin bei der Vorstellung, ein bedeutendes Mitglied der Königsfamilie einzukerkern, kalte Füße bekommt.”
    Ich versteifte mich. Der kalte Schauder, der mich jetzt überlief, hatte nichts mit dem Wintertag zu tun. Dashkov?
    „Ich bin davon überzeugt, dass sie das Richtige tun werden”, sagte Dimitri. In diesem Moment wurde mir klar, warum er nicht viel sprach. Dies war etwas, das ich nicht hätte hören sollen.
    „Ich hoffe es. Und ich hoffe, es wird nur wenige Tage dauern, wie sie behaupten. Hören Sie, es ist ziemlich abscheulich hier draußen. Würde es Ihnen etwas ausmachen, für eine Sekunde mit ins Büro zu kommen, um einen Blick auf den Zeitplan zu werfen?”
    „Kein Problem”, sagte er. „Ich möchte nur noch zuerst etwas nachsehen.”
    „In Ordnung. Bis später dann.” Stille breitete sich aus. Ich musste annehmen, dass Alberta wegging.
    Und tatsächlich, Dimitri kam um die Ecke und trat vor das Stechpalmengebüsch. Ich schoss aus meinem Versteck hervor. Der Ausdruck auf seinem Gesicht sagte mir, dass er bereits wusste, was nun kam.
    „Rose....”
    „Dashkov?”, rief ich und versuchte, meine Stimme zu dämpfen, damit Alberta mich nicht hören konnte. „Victor Dashkov?”
    Er machte sich gar nicht die Mühe, es abzustreiten. „Ja. Victor Dashkov.”
    „Und das, worüber Sie gesprochen haben, war seine.... meinen Sie....” Ich war so verblüfft, so vom Donner gerührt, dass ich meine Gedanken kaum sammeln konnte. Dies war unglaublich. „Ich dachte, er säße hinter Schloss und Riegel! Wollen Sie sagen, es habe noch überhaupt keine Verhandlung gegen ihn stattgefunden?”
    Ja. Das war definitiv unglaublich. Victor Dashkov. Der Mann, der Lissa aufgelauert und sie an Geist und Körper gefoltert hatte, um die Kontrolle über ihre Kräfte zu erlangen. Jeder Moroi konnte in einem der vier Elemente Magie benutzen: Erde, Luft, Wasser oder Feuer.
    Lissa jedoch arbeitete mit einem beinahe unerhörten fünften Element, das Geist genannt wurde. Sie konnte alles heilen - einschließlich der Toten. Das war auch der Grund dafür, warum ich jetzt psychisch mit ihr verbunden war - „schattengeküsst”, nannten es manche. Sie hatte mich nach dem Autounfall, bei dem auch ihre Eltern und ihr Bruder gestorben waren, ins Leben zurückgeholt, sodass wir nun auf eine Weise verbunden waren, die es mir erlaubte, ihre Gedanken und
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