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Vampire Academy 03 ● Schattenträume

Vampire Academy 03 ● Schattenträume

Titel: Vampire Academy 03 ● Schattenträume
Autoren: Richelle Mead
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innerlich kochte, war die Quelle dieser Probleme genau die Person, die mich fand. Ich hatte ihn überhaupt nicht kommen hören. So viel zu meinen Ninja-Fähigkeiten. Und mal ehrlich: Hätte es mich umgebracht, eine Bürste in die Hand zu nehmen, bevor ich mich auf meinen Freigang machte? Hastig fuhr ich mir mit der Hand durch das lange Haar, wohlwissend, dass es dafür ein wenig spät war. Wahrscheinlich sah es so aus, als sei, auf meinem Kopf ein Tier gestorben.
    „Ich habe die Sicherheitsvorkehrungen des Wohnheims geprüft”, sagte ich. „Sie sind miserabel.”
    Der Anflug eines Lächelns umspielte seine Lippen. Die Kälte drang mir langsam wirklich bis auf die Knochen, und ich konnte nicht umhin zu bemerken, wie wärmend sein langer Ledermantel wirkte. Ich hätte nichts dagegen gehabt, mich darin einzuwickeln.
    Als hätte er meine Gedanken gelesen, fragte er: „Sie müssen vollkommen durchgefroren sein. Wollen Sie meinen Mantel?”
    Ich schüttelte den Kopf und beschloss, nicht zu erwähnen, dass ich meine Füße schon nicht mehr spüren konnte. „Mir geht es gut. Was tun Sie hier draußen? Prüfen Sie auch die Sicherheitsvorkehrungen?”
    „Ich bin die Sicherheitsvorkehrungen. Dies ist meine Wache.” Die Schulwächter patrouillierten immer in Schichten auf dem Grundstück, während alle anderen schliefen. Mit Strigoi - den untoten Vampiren, die es auf die lebenden Moroi-Vampire wie Lissa abgesehen hatten - war im Sonnenlicht nicht zu rechnen, wohl aber mit Schülern, die gegen die Regeln verstießen. Wie zum Beispiel die, dass man sich tagsüber nicht aus seinem Wohnheim schleichen durfte.
    „Hm, gute Arbeit”, sagte ich. „Ich bin froh, dass ich helfen konnte, Ihre beeindruckenden Fähigkeiten zu testen. Aber jetzt sollte ich lieber gehen.”
    „Rose....” Dimitri hielt mich am Arm fest, und trotz des Windes, der Kälte und des Schneematsches durchzuckte mich eine jähe Hitze.
    Er ließ mich ruckartig los, als hätte auch er sich verbrannt. „Was tun Sie wirklich hier draußen?”
    Er benutzte die Hör-auf-mich-zum-Narren-zu-halten-Stimme, daher antwortete ich ihm so aufrichtig ich konnte. „Ich hatte einen Albtraum. Ich wollte ein wenig frische Luft schnappen.”
    „Also sind Sie einfach nach draußen gerannt. Es ist Ihnen gar nicht in den Sinn gekommen, dass Sie damit die Regeln verletzen - und ebenso wenig, vorher einen Mantel anzuziehen.”
    „Ja”, sagte ich. „Das fasst es ziemlich gut zusammen.”
    „Rose, Rose.” Diesmal war es seine verärgerte Stimme. „Sie ändern sich nie. Immer stürzen Sie sich mitten hinein, ohne nachzudenken.”
    „Das ist nicht wahr”, protestierte ich. „Ich habe mich sehr verändert.”
    Die Erheiterung in seinen Zügen verebbte plötzlich, und an ihre Stelle trat Besorgnis. Er musterte mich einige Sekunden lang. Manchmal hatte ich das Gefühl, diese Augen könnten direkt in meine Seele blicken. „Sie haben recht. Sie haben sich verändert.”
    Er schien nicht sehr glücklich über dieses Eingeständnis zu sein.
    Wahrscheinlich dachte er an das, was vor ungefähr drei Wochen geschehen war, als ich und einige Freunde es geschafft hatten, uns von Strigoi gefangen nehmen zu lassen. Allein dem puren Glück war es zu verdanken, dass wir hatten fliehen können - doch nicht alle von uns waren rausgekommen. Mason, ein guter Freund, der verrückt nach mir gewesen war, war getötet worden, und ein Teil von mir würde mir das niemals verzeihen, obwohl ich seine Mörder getötet hatte.
    Seither war meine Einstellung zum Leben dunkler geworden. Nun, allen hier in der St. Vladimirs Academy war es genauso gegangen, aber mich hatte es besonders stark getroffen. Auch andere bemerkten allmählich die Veränderung, die mit mir vorgegangen war. Es gefiel mir jedoch nicht, Dimitri besorgt zu sehen, daher spielte ich seine Bemerkung mit einem Scherz herunter.
    „Nun, zerbrechen Sie sich darüber mal nicht den Kopf. Mein Geburtstag steht bevor. Sobald ich achtzehn bin, bin ich eine Erwachsene, stimmt’s? An diesem Morgen werde ich bestimmt aufwachen und vollkommen reif sein und so weiter.”
    Wie ich gehofft hatte, verscheuchte ein kleines Lächeln das Stirnrunzeln. „Ja, da bin ich mir sicher. Wann ist Ihr Geburtstag, etwa in einem Monat?”
    „In einunddreißig Tagen”, verkündete ich geziert.
    „Nicht dass Sie die Tage zählen würden.” Ich zuckte die Achseln, und er lachte. „Ich nehme an, Sie haben auch schon eine Geburtstagsliste gemacht. Zehn Seiten?
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