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Vampirdämmerung / Roman

Vampirdämmerung / Roman

Titel: Vampirdämmerung / Roman
Autoren: Sharon Ashwood
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suchte einzig seinen Mund, um ihn wieder und wieder zu fühlen. Sie sog ihn buchstäblich ein, schloss die Augen, genoss sein rauchiges, würziges Aroma. Dabei malte sie sich aus, er wäre vollständig hier und sein großer heißer Körper würde sie richtig umfangen, sie festhalten, ihr aufs Neue schenken, was sie verloren hatte. Sie wollte vergessen, dass er nur Wahnsinn war, vielleicht auch ein Geist oder eine Erinnerung, und streckte eine Hand nach seiner Wange aus. Zuerst fühlten ihre Finger bloß Wärme, ein Kribbeln, das irgendwie in die rauhe, kantige Kontur seines Kinns überging.
    Unsicher öffnete sie die Augen. »Mac?«
    Seine Hand lag an ihrem Arm, fest, warm und schwer. Und seine Augen lachten, als hätte er ihr einen überaus lustigen Streich gespielt. »Der Avatar sagte, das einzig Wichtige wäre die Freude, die mir Leben schenkt. Wer hätte geahnt, dass er das wörtlich meinte?«
    Constance spürte, wie ihr Mund sich von selbst öffnete. Mac lachte, und auf einmal brach in ihr eine Flut von Empfindungen los. »Was fällt dir eigentlich ein, mir das anzutun?« Sie sprang auf, so dass sie ihm um ein Haar mit dem Kopf einen Kinnhaken versetzt hätte. »Hältst du das für einen Spaß?«
    Er stolperte einen Schritt zurück, die Augen angesichts ihres Ausbruchs weit aufgerissen. Für einen Moment glaubte sie, den Jungen zu erkennen, der er früher gewesen sein musste. Er klappte seinen Mund auf und zu, als wüsste er nicht, was er sagen sollte. »Ich bin deinetwegen von den Toten zurückgekehrt, Süße.«
    Constance brach in Tränen aus. »Du hättest mir verraten können, dass du das vorhattest!«
    »Ach, entschuldige mein Versäumnis!«, bat er und zog sie in seine Arme. »Ich hätte ja vorher angerufen, aber, was soll ich sagen, der Handy-Empfang hier drinnen ist saumiserabel.«
    »Was redest du denn da?«, murmelte sie an seiner Brust. Ihr war schwindlig vor Entzücken, ihn endlich wieder zu fühlen. Er war nicht zu heiß, nur gerade recht, um sie wundervoll zu wärmen.
    »Das ist eine lange Geschichte, aber keine Bange, ich bleibe und kann sie dir in aller Ruhe erzählen.«
    Sie schniefte. »Du bist gestorben, und es war meine Schuld.«
    Lachend sah er sie an und schüttelte den Kopf. »Wie kommst du denn darauf?«
    Sie stieß ihn weg. »Ich habe Atreus befreit. Und dann brachte er dich um. Und dann stürzte er.«
    Nun wurde Mac ernst. »Es war nicht deine Schuld, dass er dem Wahnsinn verfiel, und es kann gut sein, dass seine Befreiung uns alle gerettet hat. Ich glaube, sein magisches Donnerknallen gab dem Avatar-Zauber den entscheidenden Energieschwall, und es beendete die Schlacht.«
    Constance legte abermals ihre Hand an seine Wange. »Wie kommt es, dass du hier bist? Ich sah …«
    »Ich habe einen Deal mit der Burg gemacht. Jetzt bin ich Teil von ihr. Ich habe sehr viel mehr Kontrolle über meine Kräfte, und ich, äh …« Er räusperte sich. »Ich habe einen Job hier. Ich meine, ich kann kommen und gehen, aber das war’s auch schon. Ich bin zu Hause.«
    »Wie die Wachen?«
    »Nein, ich bin um Klassen besser dran als sie.«
    »Ein Job?«
    Mac zuckte mit den Schultern. »So eine Kombination aus Cop, Wildhüter und Schlichter. Der Avatar braucht einen Ansprechpartner für alle, der hier die Dinge am Laufen hält. Jemanden, der sich um das Tagesgeschäft kümmert.«
    »Und das macht dir nichts aus?«
    »So schräg es klingt: Ich denke, das könnte mein Traumjob sein.«
    Sie senkte den Kopf und krallte ihre Finger in seinen Pullover. »War das der einzige Grund für dich zurückzukommen?«
    Aus seiner Antwort hörte sie das Schmunzeln heraus. »Was glaubst du denn? Ich liebe dich. Außerdem hast du mich mit einem Kuss ins Leben zurückbefördert. Nach solchen Nummern bleiben Kerle gern mal in der Nähe.«
    Nun sah Constance wieder zu ihm auf, streichelte seine Wange, seinen Arm und sein Haar, weil sie sich davon überzeugen musste, dass er wirklich hier war. Er rührte sich nicht, denn er schien zu spüren, dass sie sich vergewissern musste. Allerdings schimmerte ein dämonenrotes Funkeln in seinem amüsierten Blick.
    Schließlich packte er sie und hob sie in seine Arme.
    »Ich habe übrigens was entdeckt, was das Totsein betrifft«, verkündete er, während er sie quer durch das Zimmer trug.
    »Ach ja?«
    »Ja, seit ich einmal tot war, will ich umso deutlicher spüren, dass ich lebe. Wie gut, dass das Bett noch intakt ist!«
    Sie umklammerte seinen Arm, als er sie aufs Bett legte. »Wie kannst
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