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Vampirdämmerung / Roman

Vampirdämmerung / Roman

Titel: Vampirdämmerung / Roman
Autoren: Sharon Ashwood
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zu Constance gesagt?«
    »Also kann ich diese Hitzewallungen in den Griff kriegen?«
    »Natürlich.«
    Mac schöpfte tatsächlich Hoffnung. »Und diesen Dauerfastenquatsch will ich auch nicht. Ich will meinen Appetit behalten, verstanden? Eigentlich könntest du noch ein paar mehr solcher Bereiche wie das Sommerzimmer einrichten, in denen nicht alles magisch unterdrückt wird. Das wäre für alle gesünder. Wenn die Leute hin und wieder mal Dampf ablassen dürfen, hören sie auch auf, die Inkuben zu jagen wie Trüffeln.«
    Der Avatar blinzelte ein wenig erschrocken. »Das bliebe dir überlassen.«
    »Mir?«, fragte Mac verdutzt.
    Sie schwenkte ungeduldig ihre Hand. »Ich muss Flüsse und Wälder, einen Himmel und Sterne neu erschaffen. Somit habe ich reichlich, worum ich mich kümmern muss.« Mit einem Achselzucken fuhr sie fort: »Ich werde dir eine Menge kleinere Details überlassen müssen.«
    »Du brauchst mich?« Mac hätte beinahe gelacht.
    »Ja, Conall Macmillan. Und diesmal bitte ich um deine Zustimmung. Hilfst du mir, der schöne Ort zu werden, der ich einst war? Gibst du auf meine Bewohner acht?«
    Mac dachte an Reynard und die Wachen, die Warlords, die Schmuggler und all die Unterdrückten in der Burg. Es war mehr, als eine ganze Armee von Sozialarbeitern jemals zu bewältigen hoffen dürfte, und er schlug vor, es im Alleingang zu schaffen.
    »Verdammt, ja!« Und nun lachte er.
    Für Ordnung auf den Straßen zu sorgen, das war die Arbeit, die Mac morgens anspornte, aus dem Bett zu steigen. Außerdem wäre er ja nicht auf sich gestellt. Er hatte Freunde, und da waren die Leute in Fairview, denen nicht egal war, was hinter der Burgtür passierte. Das hatten sie heute bewiesen.
    Vor allem aber dachte er an Connie. Wenn es eine Frau gab, für die es sich lohnte wiederaufzuerstehen, dann sie.
    »Ich mach’s.«
    Der Avatar lächelte, was einem Sonnenaufgang gleichkam. »Schön!«
    »Es gäbe allerdings noch ein paar Dinge, ehe wir die Sache mit Handschlag besiegeln …«
    Die Burg lachte, und ihr Lachen klang dem einer liebreizenden Frau sehr ähnlich. »Selbstverständlich gibt es die. Nur vergiss nicht, dass das einzig Wichtige die Freude ist, die dir Leben schenkt.«

[home]
29
    P lötzlich stand Mac vor dem Empire Hotel. Allem Anschein nach war es früher Abend, denn auf der Straße herrschte noch reger Betrieb.
Was tue ich hier?
Es war jedenfalls eine interessante Ortswahl für seine Auferstehung. Er schätzte, die Burg hatte ein paar Probleme mit der Feinabstimmung, aber das machte nichts. Für einen frisch restaurierten Avatar hätte sie vermutlich noch weit mehr danebenhauen können.
    Was weiß ich denn?
Er war froh, dass er lebte, zu froh, als dass er auch nur über die Alternativen – Tod oder eine Ewigkeit als Geist – nachdenken wollte.
Mist!
Genau diese Richtung wollte er nicht einschlagen. Nicht ehe er Zeit fand, sich einen gepflegten Nervenzusammenbruch zu gönnen.
    Wozu es niemals käme.
    Er lehnte sich gegen die Mauer und blickte sich um. Leute gingen vorbei, redeten in ihre Handys, hielten sich an der Hand, vertieft in ihre Pläne für den Abend. Autoradios, Unterhaltungen, leise Jazzklänge aus der Bar. Fairview war laut.
    Und Mac hatte es vermisst. In der Burg war es so verflucht still. Lor hatte etwas von Fernseh- und Radioanschluss erwähnt. Das sollte Mac bei Gelegenheit noch einmal ansprechen.
    Doch zunächst lief er um die Ecke in die Seitengasse. Dort wimmelte es von Leuten. Anscheinend hatte sich der Exodus der Höllenhunde herumgesprochen, und alle übernatürlichen Einwohner Fairviews waren gekommen, um zu gaffen. Nicht wenige von ihnen halfen allerdings auch. Mac erkannte den Kellner – wie hieß er noch? Joe? – aus der Bar. Er verteilte Kaffee und Gebäck an die Freiwilligen.
    Mac drängte sich durch die Menge, um zu sehen, was an der Tür vor sich ging. Ashe Carver saß auf dem Boden, Reynards Kopf in ihrem Schoß.
Sehr gut. Sie haben es nach draußen geschafft.
    Ashes Hand ruhte auf Reynards Stirn. Anscheinend waren sie beide schon medizinisch versorgt worden – wahrscheinlich von einem Feenheiler oder einer Hexe. Reynard war noch bewusstlos, doch seine Wunden sahen schon weit besser aus, als sie normalerweise gedurft hätten.
    Trotzdem hätte Reynard für Macs Empfinden in ein Krankenhaus gehört, was sich leider verbot. Wächter durften die Burg nur für wenige Stunden verlassen – gerade lange genug, um entflohene Bewohner einzufangen. Und so lag der Captain nun
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