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Vampirblut (German Edition)

Vampirblut (German Edition)

Titel: Vampirblut (German Edition)
Autoren: Savannah Davis
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meinen Großeltern. Sorgen um meine Mutter. Wäre es nicht wirklich mal an der Zeit, dass sie sich um mich sorgte? Aber nein, ich kämpfte mich durch den Dschungel, mit nichts als einer schwächelnden Taschenlampe und meine Gedanken galten meiner Mutter, die ohne meine fürsorgliche Kontrolle völlig aus der Bahn geraten würde.
    Tucker rief in kurzen Abständen immer wieder in die Dunkelheit. Er hatte wohl die Hoffnung, jemand würde uns bemerken und könnte uns sagen, wo wir uns befanden.
    Ich machte mir keine Hoffnung. Sicher waren die meisten Touristen jetzt nicht mehr unterwegs, dafür aber die Wölfe und Bären. Dieser Gedanke jagte mir Wellen von Schauer über meinen Rücken. Gab es hier im Park überhaupt Wölfe? Ich wusste es nicht, aber ich würde mir darüber jetzt nicht den Kopf zerbrechen. Besser mit der Gefahr rechnen, als sie zu ignorieren.
    Wir waren noch nicht lange unterwegs, als Tucker plötzlich verstummte und in die Nacht lauschte. „Hört ihr das? Da ruft doch jemand.“ Ich lauschte angestrengt, konnte aber nichts hören, außer den Geräuschen, die ein paar Tiere in der Dunkelheit machten.
    „Hier! Hier sind wir!“, rief Tucker hoffnungsvoll.
    Jetzt konnte ich auch etwas hören. Ganz in der Nähe. Äste knackten. Ich hielt den Atem an. Mein Puls ging hoch. Adrenalin schoss durch meinen Körper. In Gedanken sah ich uns schon vor einem Bären flüchten. Ich wusste, hier im Park gab es Schwarzbären. Die Grizzlys waren hier – zum Glück für uns, – schon lange ausgestorben.
    „Hier seit ihr.“ Eine hörbar genervte Stimme kam aus der Dunkelheit. Tucker leuchtete mit der Taschenlampe in Richtung der Stimme. Ängstlich, aber auch voll Hoffnung starrte ich in die Schatten.
     
     
     
     
     
    2.Kapitel
     
     
     
    Und dann trat er aus den Schatten der Baumriesen in das Licht der Taschenlampe, und seine unglaubliche Schönheit verschlug mir den Atem. Wie erstarrt, mit offenem Mund, stand ich vor ihm und war unfähig meinen Blick von ihm abzuwenden. Vergessen waren meine Erschöpfung, die Schmerzen und der Ort, an dem wir uns befanden.
    Er war ungefähr zwanzig – nicht älter. Seine aschblonden, kinnlangen Haare umschmeichelten in sanften Wellen sein perfekt geschnittenes Gesicht. Es sah aus, als würde seine blasse Haut das diffuse Licht der Taschenlampe zurückwerfen. Sein T-Shirt schmiegte sich eng an seine Brustmuskeln und lies erahnen, wie durchtrainiert sein Körper war. Es dauerte eine Weile, bis ich bemerkte, wie ich ihn anstarrte, dann senkte ich verschämt den Blick und klappte meinen Mund zu.
    „Ich hab euch rufen gehört.“ Seine Stimme ließ mich sofort wieder aufblicken. Sie war so sanft, fast hypnotisch.
    Dakota neben mir hatte aufgehört mit schluchzen und starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an. Ich vermutete, ihr gingen ähnliche Gedanken durch den Kopf wie mir. Obwohl nein, ich glaube, ich war gar nicht fähig zu denken. Ich konnte ihn nur ungläubig anstarren. Noch nie war mir ein Mann begegnet, der mich so in seinen Bann gezogen hatte. Und das war ich, gebannt vom Anblick eines mir völlig Fremden. Ich, die doch dem männlichen Geschlecht abgeschworen hatte.
    Tucker war der Erste, der seine Sprache wiederfand. „Wir haben uns verlaufen“, war alles, was er raus brachte. Zugegeben, nicht sehr geistreich. Aber zumindest erklärte das unserer Situation auf den Punkt genau.
    „Aha“, sagte der junge Unbekannte. Er feixte über das ganze Gesicht. Mit seinen Augen musterte er uns. Für Sekunden ruhte sein Blick interessiert auf mir, dann setzte er ein schiefes Grinsen auf und wendete sich wieder Tucker zu.
    „Wie unhöflich von mir. Ich bin William. William Beaufort.“
    William Beaufort hallte seine Stimme in meinem Kopf nach. Wie britisch, dachte ich.
    „Josie. Dakota. Tucker“, zeigte Tucker mit einer lässigen Handbewegung. „Wir müssen zurück nach Vallington, haben aber keine Ahnung, wo wir hier sind.“
    „Vallington. Hmm“, machte William. „Wie kommt ihr dann hier her? Das ist ja weit ab von den üblichen Touristenpfaden.“ Seine Stirn war gerunzelt, sein Mund bildete eine harte, vorwurfsvolle Linie, die uns sagen sollte, dass wir hier nichts zu suchen hatten.
    Tucker fasste kurz zusammen, was passiert war, erwähnte aber mit keiner Silbe unsere Entdeckung. Er hatte sie schon wieder vergessen. Die Freude über unsere Freiheit und darüber, überlebt zu haben, hatte die Entdeckung unwichtig gemacht.
    William wirkte nachdenklich, fast als müsste
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