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Vampiralarm (German Edition)

Vampiralarm (German Edition)

Titel: Vampiralarm (German Edition)
Autoren: Dana Kilborne
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beinahe wie ein Skelett aussah!
      "Aber das macht doch nichts, mein Kind", sagte der Mann jetzt lächelnd und zog seine dunkel eingefärbte Sonnenbrille ab. Colleen rieselte es eiskalt den Rücken herunter, als sie in seine stechenden, farblosen Fischaugen blickte.
    Sein Lächeln war so falsch wie der Goldring aus einem Kaugummiautomaten, und dann seine Stimme … Colleen konnte nicht einmal erklären, woran es lag, doch irgendwie klang sie falsch – und das lag nicht allein an dem merkwürdigen Akzent, mit dem er sprach.
    "Ähm", räusperte sich Colleen angestrengt. "Was kann ich für Sie tun?"
    "Ich suche einen gewissen Jock Stevens", sagte er und lächelte wieder sein Haifischlächeln. "Wärest du wohl so freundlich, mich zu ihm zu führen, junge Dame?"
    "Zu meinem Grandpa?" Skeptisch runzelte sie die Stirn. "Und was wollen Sie von ihm?"
    Sein Haifischlächeln wurde noch breiter. "Ich möchte mich mit ihm unterhalten."
    Colleen fiel auf, dass er sich die ganze Zeit über im Schatten des Hauses hielt. Beinahe so, als wäre ihm das grelle Sonnenlicht unangenehm. Und dann fiel ihr auch noch auf, dass er so einen merkwürdigen Geruch verströmte. Es dauerte einen Moment, bis es ihr gelang, diesen einzuordnen, doch dann hatte sie es. Ja, dieser komische Fremde roch irgendwie … moderig.
    Moderig und verwest …
    Angewidert schüttelte Colleen den Kopf. Wenn sie je einen wirklich unsympathischen Zeitgenossen kennengelernt hatte, dann war es ganz sicher dieser Kerl, so viel stand fest. Und doch hatte sie das seltsame Gefühl, dass das, was er zu sagen hatte, vielleicht wichtig für ihren Grandpa sein konnte.
    Deshalb riss sie sich auch zusammen, um sich ihr Unbehagen in der Gegenwart des seltsamen Fremden nicht zu deutlich anmerken zu lassen. "Es tut mir leid, Mister", sagte sie, "aber mein Großvater ist geschäftlich unterwegs."
    "Das ist sehr bedauerlich." Für den Bruchteil einer Sekunde glaubte Colleen ein wütendes Aufblitzen in seinen Augen zu sehen, doch es war verschwunden, ehe sie sich sicher sein konnte. Dann fragte er mit zuckersüßer Stimme: "Und wann erwartest du deinen Grandpa zurück, meine Liebe?"
    Colleen zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung, echt nicht. Aber vielleicht kann ich ihm ja etwas ausrichten, wenn er nach Hause kommt?"
    "Nein, nein", wehrte er ab. "Das ist eine Sache, die ich persönlich mit ihm besprechen muss. Unter vier Augen, sozusagen. Ich werde es dann später noch einmal versuchen – nach Einbruch der Dunkelheit …"
    Ein Gefühl der Erleichterung durchströmte Colleen, als der Fremde endlich sich ohne ein weiteres Wort abwandte und ging. Irgendetwas stimmte mit diesem Typen nicht, das war so sicher wie das Amen in der Kirche. Er war … Sie schüttelte den Kopf. Es gelang ihr einfach nicht, das richtige Wort zu finden, um den Mann treffend zu beschreiben. Unheimlich traf es wohl am ehesten.
    Was er wohl von ihrem Großvater wollte …?

 

3. Kapitel

 
    "Also, jetzt noch mal ganz   langsam. Zum Mitschreiben, sozusagen: Der Mann wollte mit deinem Grandpa sprechen, der aber gerade nicht zu Hause war." Lara runzelte die Stirn. "Und was soll daran jetzt bitte schön unheimlich gewesen sein? War der Typ vielleicht ein Vampir oder was?"
    Pris nickte zustimmend. "Hör mal, es kommt ja nicht gerade häufig vor, dass ich meinem Schwesterherz zustimme, und ich tue es auch wirklich nicht gerne, aber ich denke, dieses eine Mal hat sie tatsächlich recht. Wahrscheinlich war der Typ nur ein Vertreter, der dem alten Jock irgendwelche nutzlosen Küchenutensilien andrehen wollte. Oder einen Staubsauger."
    "Ihr habt seine Augen nicht gesehen!" Colleen schüttelte sich. Allein der Gedanke an diese seelenlosen, kalten Fischaugen verursachte ihr wieder Unbehagen. "Mit diesem Kerl stimmt etwas nicht, da bin ich mir ganz sicher!"
    Gleich nachdem der Fremde gegangen war, hatte sich Colleen auf den Weg zu den Zwillingen gemacht. Sie wusste ja selbst nicht so genau, was mit ihr los war, aber sie hatte keine Sekunde mehr allein in diesem riesigen Haus sein wollen. Er hatte sie nervös gemacht, ohne dass sie genau erklären konnte, woran es lag.
    Lara brummte skeptisch, dann klopfte sie ihrer neuen Freundin aufmunternd auf die Schulter. "Weißt du, ich glaube dir ja, dass dieser Typ dir nicht sonderlich sympathisch war. Aber vielleicht wäre es am besten, wenn du ihn dir einfach aus dem Kopf schlägst." Sie lächelte. "Was hältst du davon, wenn wir alle zusammen mit dem Bus rüber nach Greeneville
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