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Vampiralarm (German Edition)

Vampiralarm (German Edition)

Titel: Vampiralarm (German Edition)
Autoren: Dana Kilborne
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Stirn. Dann spürte sie, wie Derek seinen Arm um ihre Schulter legte, und entspannte sich ein wenig.
    "Ist alles okay?", flüsterte er besorgt.
    Kimberley schluckte schwer, nickte aber. Sie sah zu ihm hinüber, und ihre Blicke trafen sich im Halbdunkeln. Es war wie ein elektrischer Schlag. Für einen Augenblick vergaß Kim das Grauen, das sie noch Sekunden zuvor erfüllt hatte. Ihr schien, als gäbe es nur noch Derek und sie auf der Welt. Und als sich ihre Lippen schließlich zu einem unendlichen sanften Kuss trafen, durchströmte sie ein überwältigendes Glücksgefühl.
    Zufrieden lehnte sich Kim in dem weichen Kinosessel zurück. Derek mochte sie, daran gab es jetzt wohl keinen Zweifel mehr. Er hatte sie sogar geküsst! Verträumt schloss sie die Augen. Die Handlung des Filmes, der über die Leinwand flimmerte, konnte ihr mit einem Mal keinen Schrecken mehr einjagen. Ja, sie bekam im Grunde gar nichts mehr davon mit.
    Erst ein schriller, unmenschlich klingender Schrei konnte sie wieder aus ihren süßen Träumen reißen. Irritiert kniff sie die Augen zusammen. Dereks Arm lag noch immer auf ihrer Schulter, doch etwas war falsch. Es dauerte einen Moment, ehe Kim begriff, was es war. Seine Hand, die sie gerade noch zärtlich gehalten hatte, krallte sich nun in ihren Oberarm. So fest, dass es fast schon schmerzte!
    "Was ist los?" fragte sie verwirrt. "Ist etwas nicht in Ordnung?"
    Doch Derek gab keine Antwort, und Kim erschrak, als sie seine Augen sah. Wie gebannt waren sie auf die Leinwand gerichtet, starr und weit aufgerissen. Kim spürte, wie Panik in ihr aufstieg. Sie ahnte, dass die Antwort auf all ihre Fragen vorne auf der Leinwand zu finden war. Doch sie wagte nicht, ihren Blick dorthin zu wenden.
    "Was ist denn los? So sag doch was!" Ihre eigene Stimme klang schrill und unnatürlich in ihren Ohren. Unsanft schüttelte sie Derek, doch der schien das überhaupt nicht wahrzunehmen. Es kostete sie all ihre Kräfte, doch schließlich zwang Kimberley sich, ihren Blick nach vorne auf die Leinwand zu richten. Ihre Kehle war wie zugeschnürt. Nein, das konnte nicht sein, das war unmöglich! Unmöglich! Unmöglich …
    Ein Schrei stieg in ihr auf, und als er schließlich aus ihr hervorbrach, schien irgendetwas in ihr für immer zu zerbrechen.

1. Kapitel

 
    Gähnend fuhr sich Colleen Richardson über die schweren Lider. Sie fühlte sich müde wie nie zuvor in ihrem Leben, und trotzdem wollte es ihr nicht gelingen, auch nur ein Auge zuzubekommen. Wie hatten ihr die breiten Sitze des Greyhound Busses anfangs bloß bequem vorkommen können?
    Doch das war jetzt bereits Stunden her. Stunden, in denen sie kaum einmal die Gelegenheit gehabt hatte, ihre steifen Glieder zu strecken. Sie machte sich schon langsam Sorgen, dass ihr Hintern von der ewigen Sitzerei am Ende ganz platt sein würde.
    Colleen stöhnte, als der Bus durch ein Schlagloch fuhr, das sämtliche Passagiere mit einem markerschütternden Ruck aus den Sitzen hob. Schon wieder! Konnten die hier draußen in der Pampa denn keine anständigen Straßen bauen?
    Pampa. Ja, das Wort traf es ziemlich genau. Meile um Meile fuhren sie durch diese öde Landschaft. Rechts und links der Straße war nichts zu sehen als Mais, Mais und noch mal Mais. Ein Feld reihte sich an das nächste, und Colleen hatte fast das Gefühl, in eine vollkommen andere Welt geschleudert worden zu sein. Vielleicht hatte der Bus ja irgendwo hinter der Grenze von Arizona einen Dimensionssprung vollführt, und sie bewegten sich jetzt durch eine Welt, in der die Maispflanze und nicht der Mensch die höchstentwickelte Lebensform war?
    Blödsinn!, dachte Colleen und lächelte still über diesen absurden Gedanken. Dabei war dieser im Grunde gar nicht einmal ganz so abwegig. Für eine Fünfzehnjährige, die bisher in einer pulsierenden Metropole wie L. A. gelebt hatte, war die Aussicht, die nächsten zwölf Monate hier draußen in dieser Einöde zu verbringen tatsächlich wie ein Schritt in eine neue, völlig fremde Welt.
    Zwölf Monate!
    Allein der Gedanke daran ließ es Colleen eiskalt den Rücken hinunterrieseln. Missmutig lehnte sie sich in ihrem Sitz zurück und schloss die Augen. Schon jetzt vermisste sie ihre Freunde, ihre Familie – ja, sogar ihre Schule. Dabei war sie doch gerade einmal ein paar Stunden von zu Hause fort!
    Ihre Gedanken wanderten zurück zu diesem verhängnisvollen Nachmittag vor drei Wochen. Mit ihrer besten Freundin Darlene war sie durch die piekfeinen Boutiquen von Beverly
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