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v204640

v204640

Titel: v204640
Autoren: Susanna Calaverno
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gleich geschafft. Vergiss die rechte Hand nicht. Pocht dein kleiner Knopf schon wie wild? Dann darfst du ihn jetzt für sein langes Warten belohnen.«
    Ich hatte mich völlig seiner Führung überlassen. Es waren nicht meine Hände, die mich liebkosten – sie waren nur Instrumente, mit denen er eine Melodie auf mir spielte – seine Melodie. Aus der Kontrolle entlassen, fielen meine Finger automatisch in die vertrauten Bewegungen, die mich stets zuverlässig zum Höhepunkt brachten. Auf dem Scheitelpunkt, in dem Moment, bevor sich die ganze Anspannung in Zucken und Zerfließen auflöst, fühlte ich plötzlich, wie sich eine Hand auf meinen Mund presste. Er hatte über den Tisch gelangt. Beide Hände zwischen meinen Schenkeln noch gefangen und gegen mein in Nachzuckungen pochendes Fleisch gepresst, starrte ich entsetzt in ein Paar amüsiert glitzernde Wolfsaugen. Die Brauen und ein Mundwinkel hoben sich und er fragte:
    »Du wolltest hier doch keinen Volksauflauf provozieren, oder?«
    Das Blut sackte mir ab und gleich darauf schoss mir eine rote Welle über Gesicht und Hals. Das wäre peinlich geworden! Was war nur in mich gefahren, mich dermaßen schamlos aufzuführen? Noch nie hatte ich mich vor jemand anderem selbst befriedigt. Und noch nie in aller Öffentlichkeit. Zutiefst beschämt senkte ich den Blick auf den hellgrauen Resopaltisch unmittelbar vor mir und begann, hastig meine Bluse zuzuknöpfen, als könne das irgendetwas ungeschehen machen. Ein langer Finger legte sich unter mein Kinn und hob mein Gesicht an. Unwillig blickte ich ihm in die Augen, die jetzt keine Spur von Amüsement mehr aufwiesen, sondern ernst und fast feierlich zurückschauten.
    »Du darfst dich nicht dafür schämen, meine Schöne, versprich mir das. Kannst du dir vorstellen, welch ein fantastischer Anblick du in solchen Momenten bist? Wenn deine Augen ganz weich und dunkel werden wie Waldseen, voller Geheimnisse, die einen Mann verrückt vor Neugier werden lassen. Dein Gesicht bekommt einen Ausdruck, als seist du in Trance, ganz weit weg – man möchte schreien: Nimm mich mit, ich möchte das auch sehen, was du siehst! Tut mir Leid, wenn ich grob war, aber ich wollte nicht riskieren, dass eine von den Damen da vorne herüberstürzt und fragt, was los ist.«
    »Danke«, murmelte ich.
    Nicht auszudenken, wenn ich bei solchen Spielchen ertappt worden wäre. Ich hätte mich niemals wieder in diese heiligen Hallen gewagt. Ein Blick über die Schulter beruhigte mich. Kein Mensch kümmerte sich um uns in unserer stillen Ecke. Mein rechtes Bein protestierte und so wurde mir bewusst, dass mein Fuß immer noch zwischen seinen Oberschenkeln gefangen war. Sein leicht verruchtes Grinsen und ein neckendes Beckenschlängeln zeigte mir, dass auch er sich dieser Tatsache sehr bewusst war. Eine große Hand wurde mir hingehalten:
    »Spuck mal!«
    In meinem schockierten Gesicht muss die Verständnislosigkeit geradezu in Großbuchstaben gestanden haben. Ungeduldig erläuterte er:
    »Ich will Revanche und hätte gerne etwas Spucke.«
    Das also beabsichtigte er. Ich kam seinem Wunsch nach und er ergriff seinen prallen Penis. Mein Fuß wurde so platziert, dass er sowohl den Hodensack nach unten drückte als auch mit den Zehen an der Peniswurzel anlag. Ich hielt ihn ruhig und wartete neugierig. Falls Rüdiger sich je selbst befriedigt hatte, hatte ich noch nie dabei Zusehen dürfen. Entsprechend groß war mein Interesse an dem Vorgang. Seine Bewegungen waren erstaunlich schnell und effektiv. Die Hand bewegte sich mit atemberaubender Geschwindigkeit auf und ab. Der Blick wurde starr, die Wangenmuskulatur spannte sich sichtbar an und der Mund verzerrte sich, wie unter Schmerzen. Er unterdrückte eisern jede Lautäußerung. Ein Schweißtropfen rann aus den dichten Haaren an seiner Schläfe herab und zog eine kurze Spur, die sich unter dem Hemdkragen verlor. Ich empfand ein wenig Scheu, als ich ihn so betrachtete. Die Verlegenheit des Voyeurs. Dann war es vorbei. Seine Anspannung löste sich in einem erleichterten Pfhh …
    Mit unschuldiger Selbstverständlichkeit griff er nach dem Tempo, das er auf einem Oberschenkel bereitgelegt hatte. Der Penis hatte seinen eindrucksvollen Umfang weitgehend eingebüßt, als er ihn abtupfte und wieder in der Hose verstaute. Er blickte auf, mit spitzbübischem Lächeln.
    »Lauf nicht weg, bin sofort wieder da.«
    Und schon war er in Richtung WC verschwunden. Ich saß da und bemühte mich um die Rückkehr in die Realität. Hatte
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