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Titel: Upload
Autoren: Cory Doctorow
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hat sich meistens in sein Apartment verkro-chen, um auf den SÖZ-Kanälen zu chatten.
    Ich bin ausgeruht. Ich bin glücklich. Mein Rücken ist locker, mein Chi fließt. Jetzt befördere ich meine wenigen Besitztümer zu einer hübschen Zweizimmer-Wohnung – aufgeteilt in Schlafzimmer und Arbeitszimmer –, die auf den Harvard Square hinausgeht. Von der Wohnung aus kann ich beobachten, wie hübsche Studentinnen und ihre nicht ganz so gepflegten Freunde einander im Insider-Jargon irgendeines abstrusen Studienfachs auf die Schippe nehmen. Ich freue mich schon darauf, mir beiläufig das Grundvokabular in Phy-sik, Jura, Medizin oder Betriebswirtschaft anzueig-nen, während ich am Fenster hocke und neue Entwürfe ins Komset eingebe.
    Als wir zu einer Maut-Station gelangen, reiße ich das nachgiebige, für Menschen gemachte Lenkrad herum und fahre auf die Spur, die für 314
    Inhaber eines im Voraus bezahlten EZ-Passes reserviert ist. Mein Händler hat den Transponder persönlich installiert und mir eine Broschüre ausgehändigt, die ausführlich erklärt, wie die Sony-Familie beim Autofahren maximale Bequemlichkeit gewährleistet. Doch als ich mich der Maut-Schranke nähere, bleibt sie standhaft unten.
    Auf dem Head-Up-Display des Veddic blitzt ein Hinweis auf, dass ich zum Mauthäuschen fahren soll. Ein gelangweilter Wärter beugt sich aus der Bude und richtet sein Komset auf mich: Sofort er-scheint auf meinem Display ein animierter Wer-bespot für den neuen, verbesserten TunePay-Service, der jetzt direkt von den Betreibern der I-90
    angeboten wird.
    Der TunePay-Skandal ist jetzt schon seit Wochen in den Schlagzeilen. Bestechung, Korruption, Patentstreitigkeiten – ich habe zufrieden zur Kenntnis genommen, dass mein Name aus den Patentanträgen entfernt wurde. Das erspart mir die nächtlichen Hetzjagden, denen, wie ich auf meinem Komset verfolgen konnte, Fede, Linda und ihr bescheuerter Ex ausgesetzt waren, als sich die Schlinge der Fahnder immer enger um sie zusammenzog.
    Schließlich bekomme ich einen so heftigen Lachanfall, dass Caitlin aussteigt, zu meiner Seite des Wagens hinübergeht, die Fahrertür öffnet und mich eigenhändig auf den Beifahrersitz zerrt. Ge-315
    lassen ignoriert sie das Gehupe der gereizten Bostoner Asphalt-Psychopathen in der Wagen-schlange, die sich hinter uns gestaut hat, und setzt sich ans Steuer.
    »Danke.« Ich lege ihr eine Hand auf den pum-meligen, sommersprossigen Arm.
    »Du gehörst wirklich in die Klapse, weißt du das?« Freundschaftlich, aber fester als unbedingt nötig kneift sie mich in den Oberschenkel.
    »Klar weiß ich das«, erwidere ich und wähle mir auf der Stereoanlage des Wagens einen Musik-titel aus.

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    >>>>>>>>>> Danksagung Dieser Roman entstand während eines
    Workshops der Cecil Street Irregulars, der Nove-lettes und der Gibraltar-Point-Gang und erhielt von den ersten Lesern auf der est-Preview-Liste (vor allem von Pat York) ein ausgezeichnetes Feed-back. Ich bin allen zu Dank verpflichtet, die dieses Buch während seines Entstehens gelesen und kommentiert haben.
    Meinem Lektor Patrick Nielsen Hayden danke ich nicht zuletzt dafür, dass er dieses Manuskript so schnell gelesen hat – Minuten, nachdem ich es fertiggestellt hatte! Dasselbe gilt für meinen Agenten Don Maass, ich danke dir!
    Dank geht auch an meine Mitredakteure bei Boing Boing und alle Koautoren, mit denen ich bisher zusammengearbeitet habe. Sie haben einen besseren Autor aus mir gemacht.
    Ich sollte wohl auch den Bösewichten in meinem Leben danken – dafür, dass sie mich dazu inspiriert haben, lieber diesen Roman zu schreiben als etwas Hässliches loszutreten, das ich später sicher bereut hätte.
    Paul Boutin danke ich dafür, dass er mir den 317
    Artikel Wired aus dem gleichnamigen Magazin zur Verfügung gestellt hat.
    Dank auch an die Leser, Blogger und Stammesangehörigen, die genügend Interesse aufbrachten, es mit meinem ersten Buch zu probieren, und es genügend mochten, um auch diesem Roman eine Chance zu geben.
    Bei Creative Commons bedanke ich mich für die Lizenzen, die mir die Freiheit geben zu sagen:
    »Einige Rechte vorbehalten.«
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