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Unvergesslich wie deine Leidenschaft

Unvergesslich wie deine Leidenschaft

Titel: Unvergesslich wie deine Leidenschaft
Autoren: M Banks
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hast du vollkommen recht. Ich hätte dich nie einstellen sollen.“ Er presste die Lippen zusammen. „Wenn ich nicht so dringend eine Kellnerin gebraucht hätte, hätte ich nie im Leben eine Schwangere eingestellt.“
    Oje. Sie wollte nicht betteln, aber was blieb ihr anderes übrig? Die Chancen, einen neuen Job zu finden, waren gleich null, hochschwanger, wie sie war. Sie brauchte nur noch ein paar Monate Arbeit bis zur Geburt. Dann hätte sie genügend Geld, um nicht mehr arbeiten zu müssen, und könnte sich um ihr Baby kümmern und ihr Studium beenden.
    „Bitte gib mir noch eine Chance. Ich habe mich nie über irgendetwas beschwert, habe bisher keinen einzigen Tag gefehlt. Ich brauche diesen Job unbedingt.“
    Ralph zog einen Umschlag aus seiner Brusttasche und hielt ihn ihr hin. „Hier, dein letzter Scheck, abzüglich der gestrigen Fehlstunden.“
    Sie nahm ihn, und Ralph eilte durch die Schwingtür zur Küche hinaus.
    Kelly wurde von Wut und Frust übermannt. Nach all den Monaten schaffte es Ryan immer noch, ihr Leben zu ruinieren. Sie band ihre Schürze ab, warf sie über den Haken und verließ das Diner durch die Hintertür.
    Auf dem Rückweg zu ihrem Apartment wurde sie von Verzweiflung übermannt. Ihr verdammter Stolz! Sie hätte den Scheck, den Ryan ihr gegeben hatte, einlösen sollen. Zum Teufel mit ihm und seinen gemeinen Anschuldigungen. Sein Scheck hätte es ihr ermöglicht, ihr Studium abzuschließen und für ihr Kind zu sorgen.
    Dabei hatte sie jeden Grund, ihn abzulehnen. Vielleicht hatte sie ihn deshalb nicht eingelöst, weil sie die Genugtuung erleben wollte, ihm den Scheck eines Tages an den Kopf zu werfen.
    Es war ihr wichtig gewesen, dass Ryan begriff, dass sie nicht käuflich war. Aber was hatte sie davon? Einen anstrengenden Job, den sie jetzt auch los war, und eine schäbige Wohnung, in der sie ihr Kind auf keinen Fall großziehen wollte.
    Ihr Stolz sollte ihr nicht länger im Weg stehen. Und Ryan Beardsley konnte sich zum Teufel scheren. Sie würde seinen Scheck einlösen.

3. KAPITEL
    Als Ryan die Treppe zu Kellys Apartment hinaufging, war er sich nicht sicher, ob sie zu Hause sein würde. Doch im Diner hatte er von einem mürrischen Mann namens Ralph erfahren, dass sie zumindest nicht dort war.
    Er ärgerte sich, dass ihre Wohnungstür nicht verschlossen war. Er trat ein und sah, wie Kelly auf allen vieren unter einen abgenutzten Sessel schaute. Sie seufzte frustriert und erhob sich.
    „Was machst du denn da?“
    Mit einem Aufschrei fuhr sie herum. „Verschwinde!“
    „Tut mir leid, dass ich dich erschreckt habe. Deine Tür war nicht abgeschlossen.“
    „Und da dachtest du, du könntest einfach reinkommen? Hast du noch nie von der Sitte gehört, dass man anklopft? Begreif es endlich, Ryan: Ich will dich hier nicht haben.“ Damit ging sie in die Küche, öffnete und schloss Schranktüren und Schubladen, weil sie offenbar etwas suchte.
    Ryan seufzte. Er hatte nicht damit gerechnet, dass sie heute entgegenkommender sein würde, aber er hatte gehofft, nach dem anfänglichen Schock würde sie etwas weniger … wütend sein.
    Als sie gleich darauf erneut auf dem Fußboden herumkroch, ging er zu ihr hinüber, um ihr aufzuhelfen. „Wonach suchst du denn?“
    Sie wehrte seine ausgestreckte Hand ab. „Den Scheck. Ich suche den Scheck!“
    „Welchen Scheck?“
    „Den, den du mir ausgeschrieben hast.“
    Er zog den zerknitterten und gefalteten Scheck aus der Tasche. „Diesen hier?“
    Sie wollte ihn an sich nehmen, doch er gab ihn ihr nicht.
    „Ja! Ich habe es mir anders überlegt: Ich werde ihn einlösen.“
    „Setz dich, Kelly. Und dann erzählst du mir, was hier eigentlich los ist. Du wartest monatelang, dann wirfst du mir den Scheck an den Kopf und verlangst, dass ich endlich aus deinem Leben verschwinde, und jetzt hast du es dir anders überlegt? Bist du verrückt?“
    Zu seiner größten Überraschung ließ sie sich auf einen der beiden Stühle an dem kleinen Küchentisch fallen und vergrub das Gesicht in beiden Händen. Bestürzt stellte er fest, dass ihre Schultern bebten, weil sie begonnen hatte, lautlos zu weinen.
    Einen Augenblick stand er da und wusste nicht, was er tun sollte. Er hatte es noch nie ertragen, wenn sie weinte. Dann kauerte er sich neben ihren Stuhl und zog sacht die Hände von ihrem Gesicht weg.
    Sie wandte sich ab. Offensichtlich war es ihr unangenehm, dass er ihren Zusammenbruch miterlebte.
    „Was ist los, Kelly?“
    „Ich habe meinen Job verloren“,
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