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Untot, Intrige und viel Tee (German Edition)

Untot, Intrige und viel Tee (German Edition)

Titel: Untot, Intrige und viel Tee (German Edition)
Autoren: Uwe Post
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ein Ende, sonst wäre es kein Ende«, sagte Wahrmut.
    »Wahrmut, bevor du gehst ...«, meldete Armia sich zu Wort.
    »Ja?«
    »Kann ich noch ein bisschen auf der Welt bleiben?«
    »Nun, genaugenommen bist du vor ein paar Tagen verstorben und gehörst in ein schönes, gemütliches Grab. Vielleicht mit einem netten Schild oben drauf: Hier ruht die Abenteurerin Armia Pilx, die Zweiland den richtigen Kalender zurück gab und Wahrmut auf seiner Zweiten Wichtigen Wanderung begleitete. Klingt doch nett, oder? Ich bin sicher, man würde dich in bester Erinnerung behalten und sogar ein bisschen verehren.«
    »Wäre eine ... unbefristete Verlängerung meines Untotseins eine Alternative?«
    »Nun, für gewöhnlich haben Untote ja einen Grund, nicht in die Ewigkeit überzugehen. Sie haben noch etwas zu erledigen. Was wäre das in deinem Fall?«
    »Nun, es gibt hier einen Mann, mit dem ich gerne noch etwas Zeit ... nein, ziemlich viel Zeit verbringen würde.«
    »Geht das denn?«, staunte Jakeed.
    Armia lächelte ihn an und griff nach seiner Hand, um sie mit ihren kalten Fingern zu drücken.
    »So sei es«, sagte Wahrmut freundlich lächelnd. »Das heißt, ich meine natürlich: Ich, Wahrmut, sage: So sei es. Immerhin habt ihr gute Arbeit geleistet. Das sollte belohnt werden.«
    »Ich habe nur getan, was ich für richtig hielt«, entgegnete Armia.
    »Das ist schon mehr«, antwortete Wahrmut, »als viele Leute guten Gewissens von sich behaupten könnten.«
    Armia wäre rot geworden, wenn sie gekonnt hätte.
    »Und nun: Erhebet euch und gehet eures Weges.«
    »Aber wir stehen doch schon«, meinte Armia.
    »Schon«, lächelte der Schöpfer freundlich, »aber so klingt es dramatischer, oder?«
     
     
     
    ENDE
     
     
     

Anhang: Wahrmuts Wahre Worte
     

 
     
    Das erste Buch: Die Schöpfung
     
    Der Holztag
    Er sandte mich, Wahrmut, um etwas neues zu erschaffen.
    Ich, Wahrmut, schuf am ersten Tag, das Holz, und baute mir eine Hütte, um ein Zuhause zu haben. Mir wurde kalt, und so hackte ich Holz klein, zündete es an und wärmte mich am Feuer, denn es war kalt, da die Sonne noch nicht erschaffen war. Aus dem Holz baute ich einen Stuhl, um darauf zu sitzen, und einen Tisch, um darauf zu arbeiten, und ein Bett, um darauf zu schlafen. Das war sehr gemütlich.
     
    Der Wachtag
    Ich, Wahrmut, nahm mir vor, an diesem Tag einiges zu schaffen. Ich überlegte, was ich zuerst erledigen sollte. Am besten wäre ein Freund, denn zu zweit kann man schwierige Dinge einfacher bewältigen. Also schuf ich einen Freund und dem Freund einen Freund und so weiter. Liebe nicht nur deinen Nächsten, sagte ich ihnen. Dann besprachen wir viele Dinge, und je länger wir sprachen und zuhörten, um so besser verstanden wir einander.
     
    Der Schlaftag
    Ich, Wahrmut, war am Tag, nachdem ich gewacht hatte, sehr müde und schlief fast den ganzen Tag. Ich erlaubte meinen Freunden und deren Freunden, den Rest des Tages frei zu nehmen. Wir hatten nun genug Pläne gemacht und dank unserer langen Gespräche für alle Probleme die einfachsten Lösungen gefunden. Sie alle gehorchten Seinem Gleichgewicht. Weil es sich nicht mehr lohnte, heute mit dem ganzen Programm anzufangen, unterhielt ich mich ein wenig mit ein paar Vögeln darüber, warum Spinnen so viele Augen und Beine haben. Weil wir zu keinem rechten Ergebnis kamen, beschlossen wir, gelegentlich eine Spinne danach zu fragen, weil das am einfachsten war.
     
    Der Sandtag
    Ich, Wahrmut, schuf an diesem Tag eine riesige Wüste und nannte sie Welt. Ich bat meine Freunde, nachzuzählen, ob alle erschaffenen Sandkörner an Ort und Stelle waren. Meine Freunde aber sagten, dazu hätten sie keine Lust, weil es langweilig sei und viel zu lange dauern würde. Ich stellte fest, dass sie Recht hatten und war froh, dass sie mich über meinen Irrtum aufgeklärt hatten. Wehe, wenn sie meiner Anweisung ohne nachzudenken Folge geleistet hätten! Dann würden sie heute noch zählen und wären keine wirklichen Freunde. So setzten wir gemeinsam noch einige Tiere in der Wüste aus und unterhielten uns mit ihnen. Die Spinnen erklärten, dass sie ihre Augen und Beine brauchten, um ihre Aufgabe in der Natur zu erfüllen.
     
    Der Eisentag
    Ich, Wahrmut, sah meine Hütte zerfallen. Ich brauchte Nägel aus Eisen, um sie zusammen zu halten. Meine Freunde sagten, dass ich auch einen Hammer bräuchte, um die Nägel ins Holz zu schlagen. Sie sagten auch, dass ich ein Schwert bräuchte. Ich fragte, wozu. Sie sagten, um es gegen die
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