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Untitled

Titel: Untitled
Autoren: Unknown Author
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im Wissenschaftlichen Jahrbuch ausführt, werden wir, falls wir das nicht tun, mit ziemlicher Sicherheit die Rechnung zu bezahlen haben — und der Preis wird hoch sein.
      Hier stellt sich eine schwierige moralische Frage. Es wurden bereits Fortschritte bei der Isolierung des TK-Gens gemacht. Die Wissenschaft ist sich mehr oder weniger darin einig (man beachte zum Beispiel Bourkes und Hannegans Aufsatz ›Überblick über die bisherigen Bemühungen zur Isolierung des TKGens unter besonderer Berücksichtigung von Kontroll-Parametern‹ im Mikrobiologischen Jahrbuch, Berkeley 1982), daß sich alle schulpflichtigen Kinder einem Test zur Feststellung von TK-Genen unterziehen sollten, wie dies bereits routinemäßig im Fall von TB geschieht. Eine Möglichkeit, diese Tests durchzuführen, wird bereits erarbeitet. Doch die TK ist kein Virus; sie ist ebensosehr ein Teil der betroffenen Person wie die Farbe der Augen.
      Falls die offenkundige Fähigkeit zur TK sich als Pubertätserscheinung erweist und wenn dieser hypothetische Test auf Kinder im Vorschulalter angewandt werden kann, sind wir sicherlich vorgewarnt. Aber bedeutet Vorwarnung auch gleichzeitig die Möglichkeit zur Frühbekämpfung? Wenn der TB-Test positiv ausfällt, kann ein Kind behandelt und isoliert werden. Wenn der TK-Test positiv ausfällt, gibt es keine Behandlungsmöglichkeit — außer eine Kugel in den Kopf. Und wie sollte es möglich sein, einen Menschen zu isolieren, der die Kraft besitzt, alle Mauern zu sprengen?
      Und selbst wenn eine erfolgreiche Isolation möglich sein sollte, würde es die amerikanische Öffentlichkeit zulassen, daß man ein kleines, hübsches Mädchen bei den ersten Anzeichen der Pubertät von seinen Eltern losreißt und für den Rest seines Lebens in einen Banktresor einsperrt? Das bezweifle ich. Besonders nachdem die White-Kommission so hart daran gearbeitet hat, die Menschheit davon zu überzeugen, daß der Alptraum
    von Chamberlain nichts als reiner Zufall war.
      Wir scheinen in der Tat wieder da zu stehen, wo wir am Anfang waren...«

    Auszug aus der beeidigten Zeugenaussage von Susan Snell vor der Staatlichen Untersuchungskommission von Maine (aus: Report der White-Kommission, S. 306-472):
      »Frage: Nun, Miß Snell, der Ausschuß möchte noch einmal Ihre Zeugenaussage betreffend Ihre angebliche Begegnung mit Carrie White auf dem Parkplatz des ›Kavalier‹ —
      Antwort: Warum stellen Sie immer und immer wieder die gleichen Fragen? Ich habe sie Ihnen schon zweimal beantwortet.
      F: Wir wollen sichergehen, daß die Aufzeichnung korrekt ist in jedem —
      A: Sie wollen mich bei einer Lüge ertappen, das ist es doch, was Sie wirklich wollen, nicht wahr? Sie glauben mir nicht, daß ich die Wahrheit sage, nicht?
      F: Sie sagen, Sie hätten Carrie —
      A: Würden Sie mir bitte antworten?
      F: — ungefähr um 2 Uhr am Morgen des 28. Mai aufgefunden. Stimmt das?
      A: Ich werde Ihnen keine weiteren Fragen mehr beantworten, wenn Sie mir nicht die eine beantworten, die ich gestellt habe.
      F: Miß Snell, dieser Ausschuß ist bevollmächtigt, Sie wegen Mißachtung des Gerichtes vorzuladen, falls Sie die Antwort aus anderen als verfassungsmäßigen Gründen verweigern.
      A: Es ist mir egal, wozu Sie bevollmächtigt sind. Ich habe jemand verloren, den ich liebte. Werft mich doch ins Gefängnis. Es ist mir gleichgültig. Ich — ich — ach, fahrt doch zur Hölle! Hol euch doch alle der Teufel! Ihr versucht, mich zu... zu... ich weiß es nicht, kreuzigen oder so was. Laßt mich doch in Ruh!
      (Eine kurze Unterbrechung)
      F: Miß Snell, sind Sie gewillt, diesmal mit Ihrer Zeugenaussage fortzufahren?
      A: Ja. Aber ich will nicht gequält werden, Herr Vorsitzender.
      F: Natürlich nicht, mein Fräulein. Niemand will Sie quälen. Sie behaupten also, ungefähr um 2 Uhr morgens auf dem Parkplatz dieser Absteige Carrie White gefunden zu haben.
      A: Ja.
    F: Sie wußten die Uhrzeit?
      A: Ich trug dieselbe Uhr, die Sie hier an meinem Handgelenk sehen.
      F: Sicherlich. Ist der ›Kavalier‹ denn nicht sechs Meilen von der Stelle entfernt, wo Sie das Auto Ihrer Mutter verließen?
      A: Er liegt an der Straße. Und er ist höchstens drei Meilen entfernt.
      F: Sie sind den ganzen Weg gegangen?
      A: Ja.
      F: Sie haben früher ausgesagt, Sie ›wußten‹, daß Sie sich Carrie näherten. Können Sie das erklären?
      A: Nein.
      F: Konnten Sie sie riechen?
      A: Was?
      F: Folgten
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