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Unterweisung im Herrenhaus - Eine Magd fuer Alle

Unterweisung im Herrenhaus - Eine Magd fuer Alle

Titel: Unterweisung im Herrenhaus - Eine Magd fuer Alle
Autoren: Margaux Navara
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ihre rechte Hinterbacke. Au, das tat verdammt
weh! „Du rührst dich nicht, nur wenn ich es sage!“ Er schlug noch einmal zu,
diesmal auf die andere Seite. Er schlug wohl mit der Hand, Sarah erinnerte sich
noch an ein Vorkommnis mit ihrem Vater, als sie einmal vergessen hatte, abends
den Hühnerstall zu verschließen und der Fuchs sich fünf von neun Hühnern geholt
hatte. Der Vater hatte sie auch so geschlagen, fest und unnachgiebig, hatte
sich nicht von ihren Tränen verleiten lassen, aufzuhören oder wenigstens
weniger Kraft in die Schläge zu legen. Doch er hatte nicht die Röcke
zurückgeschlagen, deshalb hatte es bei weitem nicht so wehgetan wie jetzt.
    Der Verwalter schlug auch fester zu,
so dass es ihr die Tränen in die Augen trieb. Nach einigen Schlägen gab es eine
Pause und der Verwalter hob zu einer Erklärung an: „Ich zeige dir, wie es hier
bei mir zugeht. Du hast jedem Mann im Haushalt zu gehorchen, nicht nur mir. Ich
dulde keinen Ungehorsam, keine Widerworte, keine Schlamperei, keinen Diebstahl,
keine Frechheiten. Ich erwarte, dass du mich höflich ansprichst mit `Herr´,
dass du sofort antwortest, wenn du gefragt wirst und überhaupt nur sprichst,
wenn du etwas gefragt wirst.“ Wieder traf seine Hand mehrmals auf ihren nun
heißen, wehen Hintern. „Wenn du den Herrschaften begegnest, wirst du einen
tiefen Knicks machen, den Kopf immer gesenkt halten und sofort tun, was man dir
sagt! Bei dem jungen und dem alten Herrn sagst du auf jede Anordnung `Ja, Euer
Herrschaft´ oder `Ja, Euer Gnaden´! Jede Zuwiderhandlung fällt auf mich zurück,
und ich dulde nicht, dass etwas Schlechtes auf mich zurückfällt!“ Wieder fielen
Schläge auf ihre armen Hinterbacken und Sarah weinte still vor sich hin. Sie
konnte sich gar nicht richtig konzentrieren auf das, was der Verwalter ihr da
aufzählte.
    Doch das war ein Fehler, wie sich
herausstellte. „So, und jetzt zählst du mir auf, was ich alles nicht dulde.“
Sarah war ganz durcheinander. „Ich, ich…, ich meine, Herr, Ihr wollt nicht
dulden, dass…“ Ihr Kopf war ganz leer. Wie sollte sie denken, wenn sie mit
blankem Hintern dalag, der fürchterlich schmerzte? Aber sie hatte schon zu
lange gezögert.
    Sie sah, dass er sich bewegte, von
ihr weg, dann wieder zu ihr hin, dann war er wieder irgendwo schräg hinter ihr.
„Ich habe gesagt, dass du aufpassen musst, was man dir sagt. Und ich habe
gesagt, dass ich keine Schlamperei und keinen Ungehorsam dulde!“ Bei dem Wort
Schlamperei und bei Ungehorsam war jeweils eine Hinterbacke explodiert.
Jedenfalls fühlte es sich so an und es hätte nicht viel gefehlt, dann hätte
Sarah beide Hände auf ihren misshandelten Hintern gelegt. Sie war jedoch so
geschockt, dass sie deswegen langsam in ihren Reaktionen war.
    Er hatte sie mit irgendetwas
geschlagen, das viel mehr wehgetan hatte als seine bloßen Hände. Etwas, das nur
auf einer Stelle auftraf, und dass die Stelle brennen ließ wie das Höllenfeuer.
Nur zögernd ließ der Schmerz wieder nach.
    „Also: Was dulde ich nicht?“ Diesmal
war sie schneller, schließlich hatte ihre Mutter sie immer gelobt, weil sie so
schnell lernte. „Schlamperei, Herr, und Ungehorsam, Herr!“ „Und was noch?“,
fragte er, kaum, dass sie das letzte Wort gesprochen hatte. Sie überlegte
krampfhaft, und schon trat er wieder in Aktion. Es zischte mächtig und dann war
da wieder der Schmerz. Er hatte wohl eine Rute, mit der er sie schlug. Jeder
Schlag brannte wie Feuer auf ihrem zarten Fleisch. Noch niemals hatte jemand
sie so geschlagen! Zwischen den Schmerzenstränen liefen ihr aber auch Tränen
der Erniedrigung aus den Augen. Hier auf dem Boden liegen zu müssen, gleich am
ersten Tag, nach nur wenigen Stunden, und so zu versagen! Wie hätte sie wissen
können, was hier in diesem großen Haus verlangt wurde - sie hatte geglaubt, dem
Koch zur Hand gehen zu müssen, oder die Fenster und die Böden zu wischen,
vielleicht Wäsche zu waschen, selbst ihre Mutter hatte kein Wort darüber
gesagt, dass man Dinge auswendig lernen musste wie die zehn Gebote und dass es
für jedes falsche Wort Schläge geben würde. Nicht einmal der Priester in der
Kirche hatte sie so geschlagen, sondern ihr und den anderen Kindern mit viel
Geduld den Katechismus beigebracht.
    Der Verwalter hatte eine Pause
eingelegt, doch was er dann tat, ließ Sarah innerlich schrumpfen, bis sie sich
so klein fühlte wie ein Däumling. Er strich ihr mit der Hand über den Po und
fuhr mit den Fingern jede einzelne
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