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Unter Tage

Unter Tage

Titel: Unter Tage
Autoren: Thomas Ziegler
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ein, Hugh, okay?«
    (Auf dem Steuerpult glitzerten grüne Leuchtdioden: CSB ELEKTRONIC SYSTEM.)
    »Okay«, stimmte Harris zu.
    (US ARMY).
    Es dauerte nicht lange, und die INTERSTAR, das erste Raumschiff, das durch einen Tachyonengenerator angetrieben wurde, setzte auf dem Raumhafen auf. Nirgends zeigte sich ein Mensch; kein Leben, keine Bewegung in der nahen großen Stadt. Das Funkgerät
    (CSB ELEKTRONIC SYSTEM)
    gab nur statische Geräusche von sich.
    Unheimliches Schweigen lag über dem blauen Planeten.
    »Kein Empfangskomitee«, sagte Harris enttäuscht.
    »Das hat etwas zu bedeuten«, erkannte Ylyssa.
    Harris mußte ihr recht geben. Entschlossen befahl er, das Schiff zu verlassen.
    (WESTERN STEEL COMPANY prangte auf dem Rumpf.)
    Mit langen Schritten eilten die drei Männer und die Frau auf das weit entfernte Kontrollgebäude zu. Als sie es erreicht hatten, stellten sie fest, daß die Anlage abgeschaltet und menschenleer war.
    »Wir trennen uns«, schlug Harris vor. »Durchsucht den Komplex. In vier Stunden treffen wir uns wieder hier.«
    Die anderen verschwanden. Harris und Ylyssa sahen sich an, und der Kommandant wurde wieder von der unaussprechlichen Schönheit des außerirdischen Mädchens fasziniert.
    (SOUTH DAKOTA COTTON INC. brachte ihre makellose Figur zur Geltung.)
    »Beginnen wir«, murmelte Ylyssa. Sie wandten sich den Kellerräumen zu und standen fünf Minuten später vor der Schaltanlage
    (übersät mit IBN-Firmenzeichen),
    die seltsamerweise nicht desaktiviert war. Im Hintergrund führte ein Tunnel
    (AMERICAN UNDERGROUND COMPANY war in den Stahlboden geätzt.)
    in die Tiefe. Rötliches Leuchten glimmte daraus hervor.
    Neugierig ging Ylyssa darauf zu, gefolgt von Hugh. Plötzlich bückte sich das Mädchen und hob einen Zettel auf. Alarmiert glättete Harris das zerknüllte Papier und überflog die handschriftliche Notiz:
    IN DER EWIGKEIT LIEGT DIE HOFFNUNG – SUCHT DAS LEBEN IN DER ZEIT!
    (Deutlich schimmerte das Wasserzeichen RUSSEAU PAPERS durch.)
    Verwirrt steckte Hugh die Notiz in seine Hosentasche. Er konnte sich keinen Reim auf die Worte machen. Auch Ylyssa zuckte verständnislos die Achseln, und Harris konnte auf ihren formvollendeten Schenkeln
    (dicht unter dem Trikotansatz der SOUTH DAKOTA COTTON INC.)
    eine leichte Gänsehaut erkennen.
    Harris näherte sich dem Tunnel
    (AMERICAN UNDERGROUND COMPANY).
    Ein kühler, aber nicht unangenehmer Lufthauch streifte ihn. Er kam aus dem Tunnel.
    »Hugh!« schrie Ylyssa plötzlich voller Angst. Aber es war zu spät.
    Harris wurde von unsichtbaren Kräften in die Höhe gehoben und auf den Tunnel zugetragen. Der Mann fühlte, wie das Leben aus ihm wich. Dann war er verschwunden …
     
    *
     
    Die semireale Illusionswelt glitt beinahe ohne Übergang von Pain ab.
    Pain war ein blasser, dutzendgesichtiger Mittvierziger, dessen Mundwinkel immer leicht gekräuselt waren und ihn in den Augen eines Betrachters als griesgrämigen Langweiler erscheinen ließen.
    Trusk war mit Pain bereits mehrmals zusammengetroffen, aber trotzdem wunderte er sich bei jeder Begegnung aufs neue, wie verblüffend Pains Charakter seinem äußeren Erscheinungsbild entsprach.
    Leise surrte der Ventilator; ein propellerartiges, glitzerndes Ungetüm, wie es Trusk oft in Tropenfilmen eingesetzt hatte. Das Papier auf Pains Schreibtisch raschelte unablässig, erinnerte an das Schaben langbeiniger Insekten.
    »Wie ist Ihre Meinung dazu, Mister Pain?« fragte Trusk.
    Der von der Bewegung Sauberes Amerika eingesetzte Berater schneuzte sich, schnüffelte, griff dann nach dem braungetönten Medizinfläschchen vor ihm und träufelte etliche Tropfen einer bernsteingelben Flüssigkeit auf einen silbernen Löffel.
    »Mein Magen …«, murmelte Pain entschuldigend. »Schon seit meiner Kindheit leide ich an Magengeschwüren.«
    Er schluckte die Tropfen und schüttelte sich mit schmerzhaft verzogenem Gesicht, dann verschraubte er die Flasche sorgfältig und stellte sie hinter sich in einen Aktenschrank.
    Trusk ignorierte den Whiskydunst, der ihm von Pain entgegenschlug. »Cornings war mit dem Thema und dem Drehbuch einverstanden«, fügte er langsam hinzu. »Soweit ich weiß, ist Mister Cornings ebenfalls Mitglied der Bewegung … «
    »Sogar Ortsvorsitzender«, ergänzte Pain. »Ja, wenn es mehr Männer vom Schlag eines Steve Cornings gäbe, dann wäre es um unser Land besser bestellt, aber …« Er zuckte die Schultern. »Sie wissen ja: diese jungen Künstler mit ihren unhygienischen Themen, den
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