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Unter funkelnden Sternen

Unter funkelnden Sternen

Titel: Unter funkelnden Sternen
Autoren: Carole Mortimer
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machte!
    „Nein?“ Er zog die Augenbrauen hoch. „Unternehmen sie einen Ausflug, oder sind sie nur einkaufen gefahren?“
    „Weder noch.“ Verzweifelt schüttelte sie den Kopf. „Kannst du mir jetzt bitte sagen, was hier los ist, Rafe?“ Abrupt blieb sie stehen, die Hände frustriert zu Fäusten geballt.
    Nachdem er das Gepäck abgestellt hatte, schob Rafe wieder seine Sonnenbrille hoch, um Caira aus zusammengekniffenen Augen zu betrachten. Dass sie hier war, musste er erst einmal verarbeiten.
    Seit acht Jahren hatte er sie nicht mehr gesehen.
    Acht lange Jahre.
    Es war ein Schock für ihn, ihr nach so langer Zeit wieder gegenüberzustehen.
    Verdammt, er war immer noch ganz benommen!
    Caira Vaughn war noch schöner als vor acht Jahren, auch wenn sie inzwischen abgenommen hatte. Sie war groß und trug ihr wundervolles rotes Haar nach wie vor lang. Ihr Gesicht war schmaler als damals, was ihre hohen Wangenknochen betonte, ihre Nase schmal und gerade. Die vollen, sinnlichen Lippen bildeten einen reizvollen Kontrast zu ihrem energischen Kinn. Mit den langen, wohlgeformten Beinen und weiblichen Rundungen hatte sie eine richtige Traumfigur.
    Mit den funkelnden braunen Augen und den vor Zorn geröteten Wangen erinnerte sie in diesem Moment viel eher an die berühmte Schauspielerin als an jene blasse Frau, deren Foto während ihrer Scheidungsschlacht monatelang auf den Titelseiten der Boulevardpresse erschienen war.
    Es geht mich nichts an, sagte Rafe sich grimmig. Und auch Caira interessierte ihn nicht mehr.
    „Und, wo sind Margo und Jeff?“, hakte er nach. Er hätte gern ein Wörtchen mit den beiden geredet, weil keiner von ihnen ihn informiert hatte, dass Caira hier sein würde.
    „Ich habe dir doch gesagt, dass sie nicht hier sind“, erwiderte Caira genervt.
    Wieder kniff Rafe die Augen zusammen. „Nur heute oder gar nicht?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Gar nicht. Ihr Arzt hat Margo für die letzten vier Wochen ihrer Schwangerschaft Bettruhe verordnet.“
    Margo und Jeff waren also gar nicht in Südfrankreich.
    Nur Caira wohnte hier.
    Und weder Margo noch Jeff hatten es für nötig gehalten, es ihm zu erzählen!
    Was sollte er jetzt machen?
    „Onkel Rafe! Onkel Rafe!“
    Gerade noch rechtzeitig drehte Rafe sich um, um das kleine Mädchen mit dem blonden Haar aufzufangen, das in einem pinkfarbenen Badeanzug aus dem Haus gestürmt kam: Daisy, Margos und Jeffs sechsjährige Tochter.
    Wenn Caira sie mitgebracht hatte, bedeutete es wahrscheinlich, dass sie keinen Lover dabeihatte. Wahrscheinlich …
    „Mummy hat mir erzählt, dass du heute kommst!“, berichtete die Kleine strahlend, während er sie hochhob. Caira war schockiert. „Margo wusste, dass du kommst?“, fragte sie entgeistert. „Natürlich“, bestätigte Rafe, während er sie argwöhnisch ansah. Das Atmen fiel ihr plötzlich schwer, und sie konnte keinen klaren Gedanken fassen.
    Nach den stressigen Wochen, ja, Monaten, die wegen ihrer Scheidung hinter ihr lagen, hatte sie unbedingt eine Auszeit gebraucht und sich nach einem Ort gesehnt, an dem sie nicht ständig erkannt und fotografiert werden würde. Als ihre Schwester ihr vorschlug, in dem Landhaus in Südfrankreich auszuspannen, weil sie und Jeff den Mai nicht wie sonst dort verbringen konnten, hatte sie ihr Angebot dankbar angenommen. Und da ihre kleine Nichte ohnehin Ferien hatte, hatte Caira die Kleine gern mitgenommen.
    Bis jetzt war alles wunderbar gelaufen, denn hier wurde sie nicht von Journalisten behelligt. Mit Sonnenbrille, Basecap und Zopf war sie in Daisys Begleitung inkognito mit dem Eurostar nach Frankreich gereist.
    Nach der langen, anstrengenden Reise war sie angenehm überrascht gewesen. Der weitläufige Bungalow im Landhausstil verfügte über alle erdenklichen Annehmlichkeiten, so auch über einen Swimmingpool auf einer tieferen Ebene des terrassenförmig angelegten Gartens. Alles, was sie für den täglichen Bedarf brauchten, konnten sie in den kleinen Läden im nächsten Ort kaufen.
    Mit ihrer temperamentvollen kleinen Nichte verstand Caira sich bestens. Auf der Fahrt hatte das Mädchen unentwegt geredet und war gleich nach ihrer Ankunft am Vortag in den Pool gesprungen, um sich abzukühlen.
    Nach all den Jahren, in denen ihr Leben auf lange Sicht völlig verplant gewesen war, genoss Caira es in vollen Zügen, in den Tag hineinzuleben und sich an einfachen Dingen zu erfreuen.
    Während der Vorbereitungen für die Reise hatte ihre Schwester Rafe Montero allerdings kein
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