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Unter funkelnden Sternen

Unter funkelnden Sternen

Titel: Unter funkelnden Sternen
Autoren: Carole Mortimer
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Onkel Rafe?“, fragte die Kleine.
    „Versprochen, Daisy-Maus“, erwiderte Rafe heiser.
    Da war es wieder. Das Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmte.
    Und plötzlich wusste Caira, was es war.
    Onkel Rafe.
    Daisy-Maus.
    Sie fragte sich, wie lange und vor allem wie gut Rafe und ihre Nichte sich kannten, dass die Kleine „Onkel“ zu ihm sagte. Und nur die Familienmitglieder und sehr enge Freunde nannten sie Daisy-Maus.
    Da sie in den letzten acht Jahren vorwiegend in den USA gelebt hatte, war Caira nur selten zu Hause in England gewesen. Trotzdem hätte sie irgendwie mitbekommen müssen, dass ihre Schwester und Jeff immer noch so eng mit Rafe befreundet waren.
    Rafe sah förmlich, wie Caira sich den Kopf zermarterte. Sie war sauer auf Margo und Jeff, weil die beiden sie in diese Situation gebracht hatten. Was die beiden dazu bewogen hatte, konnte er nur vermuten. Sie hatten nie einen Hehl daraus gemacht, wie sehr sie ihre Trennung damals bedauerten.
    Ihre Trennung. Was für ein unzulängliches Wort für ein derart einschneidendes Ereignis!
    Bei ihrer letzten Begegnung hatte Caira ihn kaum zu Wort kommen lassen und mit ihm Schluss gemacht. Drei Tage später hatte sie ihre Verlobung mit Lionel Bond bekannt gegeben.
    Und nun war sie von Lionel geschieden.
    Aber Margo und Jeff kämpften gegen Windmühlen, wenn sie glaubten, Caira und ihn auf diese Art wieder einander näher bringen zu können. Da Caira ihn jedoch so schnell wie möglich loswerden wollte, würde er erst recht bleiben!
    „Wasser?“, bemerkte Rafe und verzog das Gesicht. „Ich hätte mich lieber mit einem Glas Wein auf die Terrasse gesetzt und mit dir die Aussicht aufs Meer genossen.“
    Wütend funkelte Caira ihn an. „Wir werden gar nichts zusammen genießen , Rafe“, entgegnete sie scharf. „Ich …“
    „Ich sagte, lass uns später miteinander reden“, fiel er ihr energisch ins Wort. „Jetzt will ich erst mal mit Daisy schwimmen.“ Um seine Worte zu unterstreichen, zog er den Reißverschluss ganz hinunter, um sich dann die Jeans abzustreifen.
    Entsetzt, ja, schockiert beobachtete Caira ihn dabei und atmete hörbar auf, als sie sah, dass er eine schwarze Badehose darunter trug.
    Natürlich war ihm nicht entgangen, dass sie ihm gegenüber nicht so immun war, wie sie ihn glauben machen wollte. Allerdings hätte sie es vehement bestritten.
    Nun straffte sie sich und atmete tief durch. „Wie oft soll ich es dir noch sagen, Rafe? Du bleibst nicht hier!“
    „O doch“, konterte Rafe lässig. „Wir verbringen den Nachmittag mit Daisy am Pool, danach kochen wir alle zusammen, und wenn Daisy im Bett liegt, können wir beide …“
    „ Was können wir, Rafe?“, fiel Caira ihm scharf ins Wort, während sie verzweifelt den Kopf schüttelte. Nachdem sie gerade geglaubt hatte, Rafe würde sich ganz ausziehen, hatte sie sich nun zum Glück wieder gefangen.
    Früher hatte er immer nur knappe Slips getragen. Allerdings war die Badehose auch nicht viel besser, denn es handelte sich um eng anliegende Retroshorts, die nichts der Fantasie überließen.
    Caira presste die Lippen zusammen, als sie aufsah und dabei seinem spöttischen Blick begegnete. „Damit das klar ist, Rafe: Wir beide werden gar nichts zusammen machen, weder heute Abend, wenn Daisy im Bett liegt, noch sonst irgendwann!“
    „Soll das etwa heißen, dass du dich nicht über unser Wiedersehen freust, Caira?“, erkundigte Rafe sich rau.
    Erst jetzt wurde ihr bewusst, dass er auf sie zugekommen war und nun ganz dicht vor ihr stand. Sie spürte seine Körperwärme, und der Duft seines Aftershaves stieg ihr in die Nase und verwirrte ihre Sinne. Genauso hatte Rafe auch früher immer gerochen – unglaublich männlich …
    Nein!
    Dieser Mann hatte ihr vor acht Jahren das Herz gebrochen. Und nicht nur das – dieser Casanova hatte sie zutiefst gedemütigt!
    Caira war fest entschlossen, sich von Rafes Anblick und seiner Nähe nicht irritieren zu lassen. Sie war fast auf Augenhöhe mit ihm, weil er nur ein Stückchen größer war als sie. Deswegen hatten sie damals vor allem im Bett so harmoniert …
    Sofort riss sie sich zusammen. Dies war nicht der richtige Zeitpunkt, an ihre Gemeinsamkeiten zu denken. Sie musste sich ins Gedächtnis rufen, in welcher Hinsicht Rafe und sie überhaupt nicht zusammengepasst hatten.
    Wieder presste sie die Lippen zusammen. „Ich habe keine Ahnung, wie du darauf kommst, dass ich … Was machst du da?“ Abrupt wandte sie den Kopf, als Rafe die Hand ausstreckte, um
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