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Unter deutschen Betten

Unter deutschen Betten

Titel: Unter deutschen Betten
Autoren: Justyna Polanska
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hergefallen. Überall wimmelte und kroch es.
    Ich habe erst einmal einen Freund gerufen, der Kammerjäger ist, bevor ich mich da hineingewagt habe.
    Aber so was passiert zum Glück sehr selten.
Heute leider nicht …
Wenn Deutsche absagen, ist das sehr lustig. Sie haben immer irgendwie »Stress«.
Die typische deutsche Absage geht so:
 
»Du, es klappt diese Woche einfach nicht. Ich habe so einen Stress. Ich war heute so lange arbeiten, und das geht jetzt einfach nicht mehr. Ich habe solche Kopfschmerzen. Du, es geht einfach nicht.«
 
Dann muss ich immer schmunzeln. Zu viel Stress? Die Arbeit mach doch ich!
Aber mir ist es ja letztendlich egal. Ich bin da sehr flexibel und reagiere auf Zuruf.
    Besonders »lecker« sind die Klos der Leute.
    Da frage ich mich oft, was sie sich eigentlich denken. Kaum jemand spült richtig, bevor ich komme. Da liegt dann ein großer Haufen auf dem Präsentierteller, schön umrandet von benutztem Klopapier.
    Manchmal ist alles schon eingetrocknet.
     
    Übrigens: Nicht nur Männer pinkeln daneben. Und es wird auch nicht nur daneben gepinkelt  …
     
    Ich glaube, die meisten denken: »Heute kommt die Putzfrau, da muss ich nichts mehr tun.«
    Aber bitte, es gibt Grenzen.
    Ich habe mich zwar daran gewöhnt, aber auch eine Putzfrau freut sich nicht über Urin, Fäkalien und Schleim in der Kloschüssel, daneben oder an den Wänden.
     
    Sie finden das schon eklig zu lesen?
    Ich muss es dann auch noch wegmachen …

Zwischenspiel
Ich: Hallo, Mr.Chaos! Bin da zum Putzen. Sehr SAUBER sieht wieder der Boden in der Küche aus! Und der Berg mit den Klamotten im Schlafzimmer ist auch toll!
Er: Alles, damit Du keine Angst bekommst in der Krise, dass Du arbeitslos werden könntest! Hab mich sehr bemüht …
Ich: Danke! Kommt heute Dein Freund? Wenn ja, muss ich das Bett machen. Sonst nicht – lohnt sich einfach nicht …
Er: Kannste lassen! Bin bei ihm am Wochenende.
Ich: Sicher lasse ich es! Muss ich Dich heute noch sehen?
Er: Du wirst Dir noch WÜNSCHEN, mich zu sehen. Wenn Zahltag ist!
Ich: Ja, ja, ja! Dir auch ein schönes Wochenende.
Er: Schönes Wochenende«? Biste krank?!
Ich: Das schöne Wochenende habe ich Deinem FREUND gewünscht … hast doch gesagt, Du besuchst ihn heute …
Er: JETZT erkenne ich Dich wieder! Also, schönes Wochenende (an Deinen MANN – HAHAHAHAHA)
Ich: Ach ja, Du musst mir noch ein paar Tipps geben, wie man so einen SAUBEREN Haushalt führt … Ich überlege immer noch, ob Du es hier nicht auch alleine schaffst …
Er: Das fragen mich alle. Wenn ich mal Zeit habe, gebe ich Dir gerne ein paar Tipps.
Ich: Ja, ja. Du musst mir vor allem zeigen, wie Du in der Küche die Schlammmuster auf den Boden machst … Die sehen immer richtig toll aus! Solche Modelle habe ich noch nie gesehen …
    Aber leider gab der Akku da den Geist auf …

Vorsicht Falle
    E in beliebter Sport unter Dienstherren ist es, der Putzfrau Fallen zu stellen, um zu überprüfen, wie vertrauenswürdig sie ist.
    Sie empfinden das als ihr gutes Recht und machen auch keinen Hehl daraus, wenn man sie zur Rede stellt.
     
    Wie folgende Geschichte zeigt:
     
    Donnerstags ging ich zu den Gromnitzkas putzen. Erst dachte ich, es seien Polen, aber dann stellte sich heraus, dass die Familie schon seit fünf Generationen in Deutschland lebte.
    Ein junges Ehepaar, beide ganztags beschäftigt. Ein Jurist und eine Grafikerin.
    Einmal die Woche.
    Vier Stunden. Zehn Euro.
     
    Weil sie tagsüber bei der Arbeit waren, gaben mir die beiden beim Vorstellungsgespräch schon die Wohnungsschlüssel: Neubau. 145 m 2 .
     
    In den ersten Wochen fiel mir nichts Besonderes auf. Ich putzte, schrubbte, wusch, spülte, bügelte und räumte auf.
    Normaler Alltag.
    Dann begann ich Geldscheine zu finden.
    Zehn Euro unter dem Sofa. Zwanzig Euro hinter dem Schrank. Fünfzig Euro unter der Bettdecke.
    Jedes Mal nahm ich das Geld, beschrieb einen Zettel mit »Hab ich gefunden« und plazierte alles auf den Küchentisch.
    Zuerst wunderte ich mich über die sonderbaren Fundorte, dachte mir aber nichts weiter dabei. Nachdem es aber fast jede Woche vorkam, dass irgendwo Geld herumlag, beschloss ich, der Hausherrin eine besorgte Mail zu schreiben.
Hallo! Ihr müsst mehr aufpassen! Ich finde dauernd irgendwo Geld bei Euch, das Ihr verloren habt. Was ist da los?
PS: Oder wollt Ihr mich testen? ;-)
    Ich wollte sie wirklich nur ermahnen, etwas vorsichtiger mit ihrem Geld umzugehen. Ich ahnte ja nicht, dass mein ironischer Zusatz bei
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