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Unter dem Weihnachtsbaum in Virgin River (German Edition)

Unter dem Weihnachtsbaum in Virgin River (German Edition)

Titel: Unter dem Weihnachtsbaum in Virgin River (German Edition)
Autoren: Robyn Carr
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Würmchen sind einfach zu süß und verletzbar. Viel zu leicht könnten unüberlegte Weihnachtsgeschenke aus ihnen werden, selbst wenn die ehrenamtlichen Mitarbeiter im Tierheim die potenziellen Besitzer gut unter die Lupe nehmen. Und sieh dir nur ihre Zeichnung an. Ich würde sagen, eine Mischung aus Australian Shepherd und Border Collie. Ausgezeichnete Hütehunde. Bestimmt finden sie hier in der Nähe ein gutes Zuhause, und für ihren Lebensunterhalt arbeiten sie gern.”
    Nate sah sie erstaunt an. „Gute Einschätzung”, stellte er fest und ertappte sich dann bei der Frage: „Du kannst vor fünf Feierabend machen?”
    „Normalerweise nicht. Der kleine Salon in Fortuna ist ein Franchiseunternehmen, und ich habe die Konzession. Also trage ich auch die Verantwortung. Hinzu kommt, dass ich eine lange Kundenliste habe, und es ist Weihnachtszeit. Aber ich verschiebe die Termine so gut ich kann … und ein paar meiner Kunden müssen zur Not von einer Kollegin bedient werden. Ich hatte auch bereits angefangen, eine Assistentin in der Geschäftsführung auszubilden, die wird jetzt wegen der Welpen ins tiefe Ende des Pools geschubst. Und nachts erledige ich die Welpenwäsche und meine Büroarbeiten.”
    „Was sind das für Büroarbeiten?”
    „Alles, was in einem kleinen Geschäft so anfällt – Einnahmen, Außenstände, Rechnungen, Gehaltsabrechnungen. Tagsüber, wenn es hier einigermaßen ruhig ist, kommen Jack und Preacher wirklich gut zurecht. Aber abends zur Essenszeit ist hier viel Betrieb, und dann brauchen sie Unterstützung. Und du hast Jack ja gehört, er wäscht keine Welpenunterlagen mit Servietten in einer Maschine.“ Sie lächelte und trank noch einen kleinen Schluck. „Ich schätze, das sollte uns alle beruhigen.”
    „Das nehme ich auch an.“ Er lächelte. „Wie bist du an einen Friseursalon geraten?”
    „Oh, das ist nicht weiter interessant. Ich würde viel lieber etwas von deiner Arbeit hören. Ich bin mit Tieren aufgewachsen und Tierärztin war immer mein Traumberuf. Du lebst meinen Traum.”
    „Warum bist du es dann nicht geworden?”
    „Also mal vorweg, ich habe das College in exakt zwei Jahren geschafft und meine Noten waren überdurchschnittlich gut. Aber wir wissen doch beide, dass viel mehr dazugehört, um Tiermedizin studieren zu können. Angeblich soll es sogar schwieriger sein, an der Tierärztlichen Hochschule aufgenommen zu werden als an der Humanmedizinischen.”
    „Das habe ich auch gehört”, bestätigte er. „Also nach den zwei Jahren am College …?”
    Sie lachte und trank etwas Bier. „Einer meiner Studentenjobs bestand darin, Hunde zu frisieren. Das fand ich total klasse. Ich war regelrecht
begeistert
. Das Einzige, was mir daran nicht gefallen hat, war, dass ich völlig versifft nach Hause kam, und wirklich reich wurde ich dabei auch nicht. Aber ich hatte mein Potenzial erkannt und musste mir meinen Lebensunterhalt verdienen. Auf ein Studium konnte ich mich nicht voll konzentrieren. Also habe ich die Kosmetikschule besucht und ein paar Jahre gearbeitet. Dann habe ich meine Eltern um ein Darlehen gebeten, damit ich mir ein kleines Geschäft kaufen kann, und das war’s. Jetzt schneide ich zweibeinigen Kunden die Haare. Und es läuft wirklich gut.”
    „Und was ist mit deiner Liebe für die Tiere?”
    „Jeden Abend komme ich hierher in diese kleine Bar und spiele ein paar Stunden lang die Babysitterin für einen Wurf verwaister Hündchen”, antwortete sie lachend. „Dann habe ich auch noch zwei Pferde auf der Farm. Mein Dad hat vor Jahren den gesamten Viehbestand verkauft, mit Ausnahme von Erasmus, einem sehr alten, sehr faulen, sehr jähzornigen Stier, von dem mein Dad behauptet, dass er uns alle überleben wird. Sie haben sich jetzt auf zwei Hunde beschränkt, meine Mutter hält ein paar Hühner und ihr Sommergarten ist einfach erstaunlich. Aber es war einmal eine blühende Milchwirtschaft und dazu hatte Dad auch noch Alfalfa und Silage als Tierfutter angebaut.”
    „Warum ist es jetzt keine blühende Farm mehr?”
    „Keiner da, der das machen will.”
    „Deinen Brüdern gefällt das Leben auf einer Farm also nicht?”
    „Nö. Einer ist Lehrer und Coach an der Highschool, einer Physiotherapeut in der Sportmedizin und der dritte ist Wirtschaftsprüfer. Alle verheiratet mit Kindern und berufstätigen Frauen. Alle drei sind in größere Orte gezogen, und der nächstgelegene ist zwei Stunden Fahrt von hier entfernt.”
    „Was ist mit dir?”
    „Mit
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