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Unter dem Schutz des Highlanders

Unter dem Schutz des Highlanders

Titel: Unter dem Schutz des Highlanders
Autoren: Hannah Howell
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auch mir gereicht.«
    »Wann wirst du es ihr sagen?«
    Eric fuhr hoch. Hastig vergewisserte er sich, dass er Bethia durch seine abrupte Bewegung nicht gestört hatte, bevor er quer über das Bett hinweg seinem Bruder einen wütenden Blick zuwarf. »Du hast nicht angeklopft.«
    »Ich hatte nicht den Eindruck, dass ich große Gefahr laufe, etwas zu unterbrechen.« Er kreuzte seine Arme über der breiten Brust. »Ich hatte recht. Ihr habt über den Jungen gesprochen. Also frage ich dich noch einmal: Wann hast du vor, es ihr zu sagen?«
    »Ihr was zu sagen?«
    Eric konnte an Balfours leicht empörtem Blick sehen, dass er diesen Mann ganz und gar nicht zum Narren halten konnte.
    »Vielleicht, dass du vor lauter Liebe zu ihr krank bist?«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob krank das Wort ist, das ich dafür gewählt hätte. Blind, für eine Weile, das ja.«
    »Und im Moment ein kleines bisschen in Panik«, ergänzte Balfour gedehnt.
    »Kennst wohl die Symptome?«
    »Du weißt, dass ich das tu, und Nigel sind sie auch nicht fremd. Nun, du warst immer der Geschickteste. Straf uns nicht Lügen. Sag es ihr.«
    »Vielleicht warte ich auf ein Zeichen, das mir verrät, ob sie solche Gefühle begrüßen würde.«
    Balfour schüttelte den Kopf. »Sie hat dir erlaubt, sie zu verführen. Das ist dein Zeichen.« Er hob seine Hand, als Eric etwas erwidern wollte. »Ja, ich weiß, dass du fähig warst, ein Mädchen mit einem Lächeln zu verführen, als du nichts weiter als ein lüsterner Junge warst, aber dieses Mädchen ist keines dieser dummen Mädchen. Sie muss mehr als nur dein hübsches Gesicht gesehen haben, wenn sie mit dir ins Bett gegangen ist. Ich denke, das weißt du auch.«
    »Ich weiß es, dennoch habe ich Angst, mich zu irren. Nein, keine weiteren Ratschläge mehr. Ich werde es ihr sagen. William ist tot, und Dubhlinn gehört mir. Unsere Probleme sind aus dem Weg geräumt. Wie auch immer, gesteh mir bitte zu, Zeit und Ort selbst zu bestimmen.«
    »Und die Zeit, deinen ganzen Mut zusammenzunehmen.«
    »Auch das.« Eric begegnete Balfours Grinsen mit seinem eigenen. »Es ist schon eigenartig, wie so ein kleines Mädchen einen ausgewachsenen Ritter dazu bringen kann, dass er vor Angst fast umkommt.«
    »Tja, tröste dich damit, dass du nicht der Erste bist und ganz gewiss auch nicht der Letzte.«

23
    Bethia wartete, bis sich die Tür hinter Eric schloss, dann stieg sie vorsichtig aus dem Bett. Nichts passierte. Sie fühlte sich nicht schwindlig, ihr Magen verkündete lautstark seine Leere, weiter aber nichts, und sie brach nicht unvermittelt in kalten Schweiß aus. In der Woche, seit sie sich auf Dubhlinn niedergelassen hatten, war ihr kein einziges Mal mehr übel geworden. Einen Augenblick lang bekämpfte sie das Bedürfnis, aus einer albernen Aufwallung von Freude heraus rund um ihr riesiges Schlafgemach zu tanzen. Stattdessen begrüßte sie Grizels Kommen mit solch strahlendem Lächeln, dass diese sie argwöhnisch musterte.
    »Ihr habt sehr gute Laune«, sagte Grizel, als sie die große Schüssel mit heißem Wasser, die sie mitgebracht hatte, absetzte. »Was führt Ihr im Schilde?«
    »Vier Monate«, antwortete Bethia und schmunzelte, als Grizel einen Moment lang verwirrt war, dann aber die Augen verdrehte, während Bethia ging, um sich zu waschen und die Zähne zu putzen.
    »Aha«, brummte Grizel, die inzwischen das Leintuch auf dem Bett wechselte. »Ihr rechnet aber genau nach.«
    »Selbstverständlich, obwohl ich glaube, dass ich vielleicht ein bisschen hinterherhinke, denn bisher sieht man noch nicht viel.«
    »Wenn es losgeht, wird es sehr schnell gehen.«
    »Ich weiß. Außerdem habe ich angenommen, dass man mit dem vierten Monat sichergehen kann.«
    »Sichergehen?«
    »Ja. Ich wollte ganz sicher sein und völlig überzeugt, dass ich das Kind austragen kann und nicht verliere. Nun, seit fast zwei Wochen wurde ich nicht mehr von Übelkeit heimgesucht, und ich kann die Bewegungen inzwischen sehr deutlich spüren. Jetzt zweifle ich das neue Leben in mir nicht mehr an.« Sie kicherte, als Grizel zu ihr eilte und ihr die Hände auf den Bauch legte. »Bald wird James jemanden haben, mit dem er spielen kann.« Und da ihr all die Kinder, die innerhalb der Mauern von Dubhlinn lebten, einfielen, fügte Bethia hinzu: »Na ja, jemanden von seinem eigenen Blut.«
    Grizel lachte. »Diese Burg wimmelt ziemlich vor Kindern, nicht wahr? So wollt Ihr es jetzt also dem Laird sagen?«
    »Heute.« Bethias Lächeln wirkte unsicher, da sie
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