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Unter Brüdern (German Edition)

Unter Brüdern (German Edition)

Titel: Unter Brüdern (German Edition)
Autoren: Casey Kingsley
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sie, warf sie sich über die Schulter und lachte auf als sie aufschrie. Natürlich überspielte er damit die unangenehme Atmosphäre zwischen ihnen, aber obwohl Megan sich gerne mit ihm ausgesprochen und sich seiner Gefühle angenommen hätte, merkte sie, dass er nicht bereit dafür war. Noch nicht. Und sie musste das akzeptieren. Außerdem war sie froh über die Ablenkung, bevor sie am Ende noch beide vor den Kühlregalen standen und heulten.
    Nach der ersten Schrecksekunde lachte sie erleichtert mit ihm, lachte die Tränen fort, während er sie mit der linken Hand am Hintern fest hielt und mit der rechten Hand den Einkaufswagen schob.
    „Lass mich runter!“ flüsterte sie gehetzt, musste jedoch weiterhin lachen. Kopfüber baumelte sie an Jake s Rücken herunter, sah einige beobachtende Blicke, Leute die stehengeblieben waren als sie aufgeschrien hatte.
    „Wenn uns jemand sieht!“ flüsterte Megan fast panisch.
    Sie musste aber erneut lachen, als Jake sich einmal im Kreis drehte um sie schwindelig zu machen.
    „Ich beiße dir in den Hintern!“ drohte sie. „Lass mich runter!“
    „Du willst also, dass ich dich runter lasse?“ fragte er. „Kannst du haben, Süße!“
    Er gab vor sie herunter zu lassen, doch bevor sie mit den Füßen den Boden berührte, hob er sie in den Einkaufswagen und ließ sie zwischen Milchpackungen und Bierdosen nieder.
    Dann gab er ihr grinsend den Einkaufszettel in die Hand und lenkte den Wagen zur Fleischtheke.
     
    Auf dem Heimweg sah sie von weitem zwei Frauen aus dem Nachbardorf spazieren. Sie wusste, dass Jake mit beiden schon eine Affäre oder kurze Beziehung geführt hatte. Als sie auf Sichtweite heranfuhren, duckte Megan sich schnell. Sie tat als würde sie sich einen Fleck von ihren Ballerinas wischen, doch Jake durchschaute die Situation.
    „Ist das dein Ernst?“ Er lachte gekränkt auf.
    Megan blieb unten, bis sie sich sicher war, dass sie an den beiden vorbeigefahren waren. Dann setzte sie sich auf, sah sich um, jeden Moment bereit wieder abzutauchen.
    „Es wäre doch auffällig. Selbst deine Mutter hat vorhin so komisch gekuckt.“
    Er schwieg den Rest der Fahrt.
    Sie fühlte sich geschmeichelt, weil Jake ihr durch sein Unverständnis das Gefühl gab, er wolle sich mit ihr zeigen. Durch seine Reaktion fühlte sie sich, als würde er zu ihr stehen wollen. Und dieses Gefühl erfüllte sie mit Stolz.
    Es gab Momente mit ihm, die so einfach und unspektakulär waren, dass sie bei einem anderen gar nicht auffielen. Aber bei ihm fiel ihr jede Kleinigkeit auf. Und so rar diese Momente auch waren, wenn sie auftraten, hatte sie das Gefühl vor Glück schreien zu müssen um es ertragen zu können. Es spannte ihr die Luft zum Atmen ab auch nur daran zu denken.
    Seit Tagen geisterte ihr das Liebesgeständnis durch den Kopf, welches er ihr am Wochenende gemacht hatte.
    Sie wusste nicht, was sie tun sollte im Bezug auf Jake und Ken. Das, was sie gerne tun würde, war nicht richtig, das war ihr bewusst. Aber das was ihr als richtig erschien, würde sie kaum glücklich machen.
    Sie wollte nicht auf Kens Gefühlen herumtrampeln, aber sie wollte auch nicht ohne Jake sein.
    Wenn sie doch nur wüsste, wie ihre Entscheidungen ausgingen. Wenn sie nur in die Zukunft sehen und erfahren könnte, ob sie glücklich sein würde.
    Wenn sie doch nur einen Weg finden könnte mit Jake zusammen zu sein ohne Ken zu verletzen und vor allem, wenn sie doch nur wüsste, ob Jake es tatsächlich ernst meinte und bei ihr bliebe!
     
    Seit diesem Morgen wurde sie fast panisch, was eine baldige Entscheidung betraf:
    nachdem sie morgens den Test gemacht hatte, war es erwiesen: ihre Gefühlsschwankungen und seltsamen Essensgelüste kamen nicht von ungefähr.
    Und wie sollte sie den Br üdern beibringen, dass sie schwanger war? Jake würde sofort ahnen, dass es von ihm war, denn auf Ken hatte sie sich ja kaum mehr eingelassen. Würde auch Ken etwas ahnen? Würde es ihm komisch vorkommen?
    Sie hatte sich dieses Ergebnis so lange schon gewünscht, zwei rosa Striche auf dem Test. Sie hatte angenommen, sie würde auf und ab hüpfen, schreiend vor Freude, doch nun war sie im Bad gestanden, unsicher was werden würde oder sein sollte. Nach einer Weile hatte sie sich auf den Rand der Badewanne niedergelassen und die beiden rosa Streifen angestarrt, als könne sie damit etwas ändern. Fast eine Stunde hatte sie dort verbracht, bevor sie aus ihren Gedanken erwacht war, aus ihrer Starre. Thommy war gekommen und hatte
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