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Unsterbliche Versuchung

Unsterbliche Versuchung

Titel: Unsterbliche Versuchung
Autoren: Joey Tintenfee Lewis
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knurrte er unheilverkündend. Seine Kiefer mahlten wie die des Felsenbeißers aus der
Unendlichen Geschichte

. Dans Fäuste knackten laut, als er die Hände ballte. Er warf Brad einen Blick zu, der ihn auf der Stelle hätte umbringen müssen.
Dann schnaufte er wie ein Bär. Seine riesige Gestalt bebte voll unterdrückter Wut, die er zielgerichtet mit einem einzigen Blick auf mich abschoss. Ich schluckte schwer.
„Mach sie los! Sie redet wirres Zeug!“, befahl er laut.
„Das ist nicht wahr“, zischte ich und starrte ihn an.
„MACH SIE LOS!“ Die Zähne fest zusammengepresst fixierte er Brad.
„Sie hat gestanden.“ Brads Einwurf verpasste mir einen schmerzhaften Hieb, gleichzeitig verwunderte mich die Emotionslosigkeit in seinen Worten, es klang irgendwie lustlos.
„Einen Scheiß hat sie! Nimm ihr die Handschellen ab oder du wirst das Zeitliche segnen.“
„Dan, hör auf damit! Ich habe es verdient!“
„BULLSHIT!“, brüllte er. Blitzschnell streckte er den Arm aus, ergriff Brads Hemdkragen und zog ihn zu sich. „Mach sie sofort los!“, zischte er.
„Dan! Ich habe die Männer angegriffen. Das hier ist gerechtfertigt.“ Ich wackelte mit den klirrenden Schellen an meinen Handgelenken. Warum musste dieser Idiot so eine Szene machen? Es war schon schlimm genug, dass mein Ableben nur noch wenige Stunden entfernt war, da wollte ich nicht auch noch darüber diskutieren müssen wieso ausgerechnet ich exekutiert werden sollte.
Nachdem Dan Brad erneut anknurrte und ihm mit Schlägen drohte, platzte mir der Kragen. Erstaunlicherweise fühlte es sich unglaublich gut an, ihn anzuschreien und als Vollidioten zu betiteln. So konnte ich der aufgestauten Furcht vor den kommenden Stunden endlich Platz verschaffen. Ich hatte mich noch nie so gezofft. So ganz ohne Fäuste und ohne dass etwas zu Bruch gegangen war, auch keine Knochen.
Wir standen Nase an Nase und schnauzten uns so laut an, dass meine Ohren klingelten.
Oh man, er sah wütend einfach verdammt sexy aus. Seine verstrubbelten Haare standen wirr vom Kopf ab und er sah aus als käme er gerade aus dem Bett.
Oh ja, er kam gerade aus dem Bett. Ich blendete seine Worte einfach aus und betrachtete die vollen, rosigen Lippen, die sich öffneten und wieder schlossen. Seine schneeweißen Zähne blitzten hervor, seine Zunge glänzte. Mein Herz hüpfte aufgeregt beim Gedanken daran ihn hier und jetzt anzuspringen. Um Himmels Willen, er war heiß, er war richtig heiß!
Seine Oberarmmuskeln schwollen an, als er den Arm ausstreckte und damit in der Luft herumfuchtelte. Warm, glatt und seidig. So war Dan, so war sein ganzer Körper. Ich senkte den Kopf ein bisschen und atmete seinen Duft tief ein.
Männlich, erotisch, mit einem Hauch Karamell, woher auch immer der kommen mochte.
„Hörst du mir überhaupt zu?“, motzte er gerade und ich zwang mich, meine Arme nicht um seinen Hals zu schlingen und ihn zu einem leidenschaftlichen Kuss an meinen Mund zu ziehen.
„Das reicht jetzt“, murmelte Brad und rieb sich müde die Schläfen. „Ihr macht mich echt wahnsinnig.“
Da war sie wieder, die Kälte der Handschellen, die die Wärme in meinem Inneren in einen messerscharfen Eisblock verwandelte.
Dan hielt sie mit der linken Hand fest im Griff und zog mich von Brad weg. „Nur über meine Leiche.“
„Du machst dich damit strafbar“, maulte ich halbherzig. War er nicht toll?
„Fein! Dann gehen wir gemeinsam in die Hölle“, erwiderte Dan stur.
„Eigentlich wollte ich in den Himmel“, murmelte ich leise, ergriffen. Er machte mir meinen letzten Weg nicht unbedingt leichter, wenn er solche Sachen von sich gab. Oh na toll, jetzt kam der Rette-Mich-Komplex in mir durch. Ich himmelte Dan an, weil er wirklich daran interessiert war mit mir durch das Höllenfeuer zu schreiten. Ist er nicht unglaublich? So ein Idiot! Wieso brachte ihn denn keiner zur Vernunft?
„Du würdest für sie sterben?“, rief Brad verblüfft. Diesmal sah ich ihn an. Seine strahlendblauen Augen starrten Dan mit einer Verwunderung an, die schon an Faszination grenzte. Schließlich seufzte er und raufte seine Haare.
Ein Klicken erklang in der Stille des Ganges und Dan gab ein eigenartiges Geräusch von sich. Eine Mischung aus Überraschung und zufriedenem Grunzen. Die Sterblichen waren erstaunlich erfinderisch, was das Ausdrücken gewisser Gefühlsregungen betraf. Erst als meine Arme schlaff an meine Seite fielen, bemerkte ich, was Brad getan hatte.
„Zieh dich um und dann verschwindet endlich. Der
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