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Unsichtbar und trotzdem da!, 5, Spur der Erpresser (German Edition)

Unsichtbar und trotzdem da!, 5, Spur der Erpresser (German Edition)

Titel: Unsichtbar und trotzdem da!, 5, Spur der Erpresser (German Edition)
Autoren: Boris Pfeiffer
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zu wehren.
    Wieder fauchte Goffi. Und wie auf Zuruf drängten sich alle Hunde um den blonden Mann und bedrängten ihn, um an die winzige Gestalt heranzukommen, die auf seinem Kopf saß, ihn an den Haaren zog und unermüdlich knurrte.
    Die Hunde bedrängten den Erpresser so sehr, dass er ins Wanken geriet, die Barsois losließ und ins Wasser stürzte. Niemand bemerkte in diesem Augenblick Goffi, der sich aus den Engelslocken löste und über einige Hunderücken hinweg blitzschnell wieder in den Bäumen verschwand.
    „Die Windhunde!“ Yildiz hatte die Barsois ausgemacht und lief auf sie zu.
    Gleichzeitig drängte sich Knopik zwischen die immer noch kläffenden Vierbeiner und zog den Erpresser aus dem Wasser des Grunewaldsees.
    „Sind das Ihre Hunde?“, fragte Yildiz den falschen Engel.
    „Ja“, beteuerte der, ohne mit der Wimper zu zucken.
    Doch da knurrte Leonid plötzlich. Yildiz musterte den Hund und entdeckte einen kleinen Behälter neben der Marke an seinem Halsband. Sie schraubte ihn auf.
    „Hier steht, dass dieser Hund einer Frau Rozwaskaja aus der Bleibtreustraße gehört.“ Yildiz kontrollierte den zweiten Barsoi. „Dieser auch! Das ist doch merkwürdig! Und Sie bleiben dabei, dass das Ihre Hunde sind, die Sie nicht unrechtmäßig an sich genommen haben?“
    „Niemals“, beteuerte Engelsgesicht. „Ich führe sie nur aus.“
    Jetzt knurrte auch Fjodor.

    Yildiz lächelte grimmig. „Und Sie haben nicht zufällig die Datsche Ihrer Oma Erna Pachulke als Versteck benutzt, um diese und einige weitere entführte Hunde zu verstecken, mit dem Plan, sie später gegen Lösegeld wieder freizulassen?“
    „Überhaupt nicht. Ich habe überhaupt nichts Böses im Sinn“, rief Oma Pachulkes Enkel empört.
    Wieder knurrten die Barsois. Aber diesmal taten sie es gemeinsam und es klang tief und bedrohlich. Und plötzlich stimmten auch die anderen Hunde am Hundebadestrand in das Knurren ein. Es war, als würden sie die Lügen des falschen Engels riechen und ihren Kommentar dazu abgeben.
    „Tja“, sagte Yildiz. „Ein Geständnis hätte Ihnen sicher geholfen. Aber das können Sie sich ja unterwegs noch durch den Kopf gehen lassen.“
    Knopik packte den Mann und legte ihm Handschellen an. In diesem Moment schob einer der Barsois seine Schnauze in die Jackentasche des Erpressers. Als er sie herauszog, befand sich darin ein Beutel, den der Hund Yildiz vor die Füße legte.
    Die Polizeibeamtin bückte sich danach. „Was ist das denn?“
    Sie öffnete den Beutel. Er war voller Schmuck.
    Der Erpresser stieß ein lautes, weinerliches Heulen aus. „Ichwollte nur einmal so verwöhnt werden wie diese Köter! Ich wollte nur einmal in die weite Welt!“
    „Wird wohl eher der enge Knast“, meinte Knopik seufzend. „Aber wir haben auch eine gute Nachricht. Ihrer Großmutter geht es gut. Die Hundebesitzer haben sich beruhigt, als sie gesehen haben, dass sie streunende Hunde bei sich aufnimmt und Sie sie nur belogen haben.“
    Engelsgesicht senkte den Kopf. „Danke!“, sagte er leise.
    Über Jenny, Addi und Ağan raschelte es und Goffi kam aus einem Baum zu ihnen hinuntergeklettert.
    „Gut gemacht, Goffi“, flüsterte Addi. „Das hast du wirklich prima gemacht.“
    Der kleine Affe knurrte zufrieden.

    Die Unsichtbar-Affen blieben in ihrem Versteck und sahen zu, wie Knopik zunächst den falschen Engel und anschließend diebeiden Barsois wegführte. Jenny, Addi und Ağan standen auf und machten sich auf den Weg zur Clayallee.
    „Fährt da der 115er Bus zum Fehrbelliner?“, fragte Jenny.
    Addi nickte. „Ja. An der Pücklerstraße ist eine Haltestelle.“
    „Gut, den muss ich sofort nehmen. Dann komme ich noch rechtzeitig zur zweiten Stunde.“
    „Ich habe heute erst zur Vierten“, freute sich Addi. „Ich kann sogar noch Goffi nach Hause bringen.“
    „Ich hatte zur Ersten“, murmelte Ağan. „Mathe. Da muss ich mir was einfallen lassen.“
    Die drei Freunde sahen in den graublauen Himmel.
    „Und bevor ich zur Schule gehen“, sagte Addi, „rufe ich noch die Gräfin an und bitte sie, dass sie nichts von uns erzählt.“
    „Das macht sie bestimmt“, sagte Ağan. „Die hält dicht.“
    „Glaube ich auch“, meinte Addi. „Denn zwei Dinge sind Zeichen von Schwäche: schweigen, wenn man reden müsste, und sprechen, wenn man schweigen sollte.“
    Er grinste seine Freunde so breit an, dass auf Jennys und Ağans Gesicht ebenfalls ein dickes Lächeln erschien. Und so setzten die Unsichtbar-Affen ihren Weg höchst
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