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Unser Vertrag

Unser Vertrag

Titel: Unser Vertrag
Autoren: Lisa Renee Jones
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Vertrag! Mir blieb die Luft weg. Wieder einmal steht ein Vertrag zwischen mir und dem Preis.
    Montag, 21. Februar 2011
    Chris ist heute in die Galerie gekommen, um mit Mark zu sprechen. Die beiden scheinen einander mit Hochachtung zu begegnen, vielleicht sind sie sogar Freunde. Bei zwei so beherrschten Männern kann man das kaum sagen. Sie sind einander so ähnlich und doch so verschieden. Mark ist an der Oberfläche hart, während Chris mit dem ganzen Personal scherzt und ihn alle zu mögen scheinen. Aber sie besitzen die gleiche unterschwellige Stärke und Macht. Jeder dominiert den Raum, sobald er eintritt. Ich will so sein wie sie, will so selbstbewusst sein, so beherrscht. Also, wie könnte ich eine Sub für einen Meister sein und jemals diese Ausstrahlung haben? Und warum denke ich immer noch darüber nach, obwohl ich längst beschlossen habe, dass ich den Vertrag nicht unterzeichnen werde?
    Dienstag, 22. Februar 2011
    Josh ist heute in der Galerie aufgetaucht, und Mark schien darüber nicht erfreut zu sein. Nein. Das ist eine Untertreibung. Er war stinksauer. Josh hat mich sogar unterbrochen, während ich mit einem Kunden zu tun hatte, und wollte reden. Der Kunde war nicht gerade erfreut. Mark hat Mary befohlen, den Klienten zu übernehmen, und mich in sein Büro zitiert. Ich kann immer noch den hämischen Ausdruck auf Marys Gesicht sehen, denn sie war begeistert, mich in der Klemme zu sehen. Und ich war in der Klemme. Das Gespräch mit Mark lief nicht gut.
    »Ihr Knabe kann Sie in den Pausen oder zur Mittagszeit besuchen, aber nicht, wenn ich einen Millionär auf der Verkaufsfläche herumführen lasse, der im Begriff ist, hier Kunst zu kaufen.«
    »Ich habe ihn nicht eingeladen.«
    »Ebenso wenig haben Sie ihn im Griff. Kümmern Sie sich um ihn, Ms Mason. Das ist alles. Sie können gehen.«
    Das Gespräch war wie eine schallende Ohrfeige. So wollte ich nicht hinausgeworfen werden. Ich stand da und wog meine Möglichkeiten ab. Die Wahrheit schien die beste Verteidigung zu sein, also sagte ich: »Ich habe es versucht und bin gescheitert. Ich verstehe nicht, warum, aber er will einfach nicht von mir ablassen.«
    Er zog eine Augenbraue hoch. »Wollen Sie mir sagen, dass er ein Stalker ist?«
    »Nein. Das nicht, aber es wird langsam ein wenig unheimlich.«
    »Soll ich das für Sie regeln?«
    »Um Gottes willen. Ich kriege das hin. Bestimmt.«
    »Aber Sie waren nicht energisch genug?«
    »Ich habe mir Sorgen gemacht, dass ich seine Gefühle verletzen könnte.«
    »Also haben Sie es überhaupt nicht geregelt.«
    »Ich habe ihm gesagt, dass ich kein Interesse habe.«
    »Sagen Sie es ihm so, dass er weiß, dass Sie es ernst meinen.« Sein Tonfall wurde eisig.
    Ich wusste nicht, was ich darauf erwidern sollte. Ich versicherte ihm lediglich, dass ich es regeln würde, und machte Anstalten zu gehen.
    »Ms Mason.« In der Tür hielt ich inne und hatte ein flaues Gefühl im Magen, als ich mich wieder zu ihm umdrehte. »Ricco Alvarez hat Ihnen Blumen geschickt. Er ist mehrmals vorbeigekommen. Sie bemerken es vielleicht nicht, aber wir anderen tun es durchaus. Er ist launisch und jähzornig. Ich will nicht, dass Ihr Talent, die Aufmerksamkeit labiler Männer auf sich zu lenken, mich einen Künstler kostet.«
    »Die Blumen waren ein Willkommen-in-der-Galerie-Geschenk«, verteidigte ich mich und dachte sofort an das lange Treffen, das er mit Ricco gehabt hatte. Hatte Ricco etwas über mich gesagt?
    »Niemand schenkt an einem Valentinstag Rosen als Willkommensgeschenk. Das wissen Sie, Ms Mason. Machen Sie die Augen auf.«
    Ich bezweifle, dass Mark einer Frau aus irgendeinem Grund Blumen schicken würde, aber ich biss mir auf die Zunge, wohl wissend, dass ich eine Erwiderung später vielleicht bereuen würde. »Ich werde das mit Josh und Ricco regeln.« Wieder wandte ich mich zum Gehen, und diesmal hielt er mich nicht zurück.
    Den Rest des Tages wollte ich einfach nur raus aus der Galerie, zum ersten Mal, seit ich dort angefangen hatte. Als ich nach Hause kam, stand ich vor dem Spiegel und starrte mich an, betrachtete mein hellbraunes Haar und die grünen Augen. Dabei dachte ich an Marks Bemerkung und fragte mich, ob ich etwas an mir habe, das labile Männer anzieht. Nicht dass ich glaube, Ricco sei labil, wie Mark es unterstellt hatte. Josh dagegen entspricht offensichtlich dem Bild eines labilen Mannes. Und ich bin all diese männliche Aufmerksamkeit nicht gewohnt. Frauen wie Ava bekommen männliche Aufmerksamkeit. Sie ist
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