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Unser Kind soll etwas werden - Familie ist lebenswert

Titel: Unser Kind soll etwas werden - Familie ist lebenswert
Autoren: Angela M.T. Reinders
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lernen, aus eigenen Erfahrungen zu lernen, inklusive der eigenen Fehler. Fehler in den Hausaufgaben sind sogar wichtige Hinweise, die der Lehrerin oder dem Lehrer zeigen, welche Lernschritte wiederholt, vertieft, anders angeleitet werden müssen. Womöglich bringen Eltern, die zu Hause intensiv mit ihren Kindern üben, sie gerade um wichtige Lernerfahrungen. Denn „zur Bildung gehört“, wie die Pädagogin Marianne Gronemeyer beschreibt, „das Nachdenken, die Zeit für Um- und Abwege, das Bedenken der Folgen des Gedachten, die Kritik und die Kritik der Kritik, das Schlendern und Flanieren, die Umkehr und der Neuanfang, die verzweifelte Einsicht, der ungegängelte Dialog, die Ziellosigkeit der Gedankenwege, die Lust am folgenlosen Experimentieren, der beharrliche Zweifel und vieles mehr“.
    Hausaufgaben mögen als Bindeglied zwischen Elternhaus und Schule den Eltern einen Eindruck davon verschaffen, was in der Schule gerade als Stoff „dran“ ist. Es ist wichtiger, dass das Kind diesen Stoff erfasst, als dass es versteht, wie seine Eltern ihn verstehen. Rechtlich sind die Eltern dazu verpflichtet, dafür zu sorgen, dass Kinder ihre Hausaufgaben machen. Dass sie sie auch richtig machen, unterliegt nicht mehr ihren rechtlichen Pflichten – dafür hat die Lehrerin oder der Lehrer zu sorgen.
    Eltern sind auch dafür verantwortlich, dass Kinder ihre Arbeitsmaterialien in die Schule mitbringen
Nachhilfe
    Nach Schätzungen erhält jedes fünfte Kind Nachhilfe durch ein Familienmitglied; Studien zeigen, dass von allen Schülerinnen und Schülern jeder bzw. jede dritte bis vierte in der Schullaufbahn Nachhilfeunterricht bei Privatpersonen oder Institutionen nimmt. Dreiviertel des „Nachhilfemarktes“ wird von privaten Nachhilfelehrkräften übernommen. Deutschlandweit gibt es insgesamt etwa 300 institutionelle Anbieter mit etwa 3000 Filialen.
Nachhilfeinstitute wie zum Beispiel die „Schülerhilfe“ oder der „Studienkreis“, beide im Jahr 1974 gegründet, bieten in bundesweit jeweils ca. 1000 Niederlassungen Nachhilfestunden an. Sie funktionieren im Franchise-Verfahren, das heißt, das Institut tritt als „Systemgeber“ auf, private Personen gründen nach diesem System auf eigenes unternehmerisches Risiko Filialen. Der „Studienkreis“ gehört zur Unternehmensgruppe Cornelsen, die Schulbücher und Lernfördermaterialien herausgeben.
Ein weiterer Anbieter ist das Lernstudio Barbarossa mit einem kleineren Filialnetz von ungefähr 170 Standorten.
Manche Anbieter, z.B. AHA! Lernkonzepte oder Abacus, bieten ebenfalls im Franchise-Verfahren Unterricht an, der jedoch als Einzelnachhilfe bei Schülerin und Schüler zu Hause stattfindet.
Relativ neu sind die Angebote einiger Sprachschulen wie z.B. Berlitz, Nachhilfe zu erteilen.
    Derzeit ca. 16 Anbieter haben sich als Gütegemeinschaft INA – Nachhilfeschulen e.V. zusammengeschlossen, um mit einem gemeinsamen Prüfsiegel Standards zu erfüllen. Folgende Aspekte gehören zu den Gütebestimmungen:
Eine Arbeitsumgebung, „die zur Erreichung einer motivierten und leistungsorientierten Zusammenarbeit aller dort arbeitenden Personen führt“,
die Vertragsgestaltung: „Verträge müssen rechtlich einwandfrei und klar verständlich formuliert und lesbar gedruckt sein.“
Die Qualifikation der Personen, die in der Nachhilfeschule beschäftigt sind. Insbesondere die Lehrkräfte werden auf ihr Fachwissen, ihre pädagogischen und didaktischen Fähigkeiten hin beurteilt. Notwendig, um als Lehrkraft qualifiziert zu sein, ist „mindestens der Besitz des Abiturs oder einer vergleichbaren Ausbildung und ein aufgenommenes Studium oder eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem dem Unterrichtsfach mindestens verwandten Fach“. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind durch regelmäßige Schulungen weiterzubilden.
Die Zahl der Lehrkräfte – mindestens zwei pro Nachhilfeschule in den Hauptfächern Mathematik, Englisch und Deutsch.
Die Bereitstellung von Unterrichts- und Arbeitsmaterial.
Die Gruppengröße, die die Zahl von fünf Schülerinnen und Schülern nicht überschreiten darf und im Durchschnitt unter vier liegen muss.
    Schlechte Noten, eine gefährdete Versetzung oder die Angst vor einer zu niedrig gestuften weiteren Schullaufbahn motivieren dazu, Nachhilfe in Anspruch zu nehmen. Dass die
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