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Universalheilmittel

Universalheilmittel

Titel: Universalheilmittel
Autoren: Irene Dalichow
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verweist auf den überwiegenden Standort: Arnika blüht vor allem in Höhenlagen.
    Was ist es? Ein einjähriges oder mehrjähriges Korbblütlergewächs (Asteraceae). Arnica wird 30 bis 60 Zentimeter hoch, hat einen behaarten Stängel und ein gelbes Blütenkörbchen mit einem etwas unordentlichen, intensiv gelben Kranz von Blütenblättern. Am Stängel unterhalb der Blüte wachsen zwei »Nebenblüten«.

    Wächst gern: wie gesagt vor allem in bergigen Landschaften, auch hier bei uns im deutschsprachigen Raum, und zwar bis auf erstaunliche 2800 Meter Höhe. Arnika blüht von Juni bis August. Sie wurde schon so lange und so gern medizinisch verwendet und daher extrem viel gesammelt, dass man sie unter Naturschutz stellen musste. Kontrollierte Wildsammlungen gibt es vor allem in den Vogesen, in Spanien und in den Balkanländern. Es wurde auch eine Sorte gezüchtet, die auf dem Feld und im Garten wächst. Außerdem hat man die in Nordamerika heimische Arnica chamissonis 2 eingeführt. Auf Deutsch heißt diese Pflanze »Wiesenarnika«.
    Was verwendet man? Der Wurzelstock, die Laubblätter, die Blütenkörbchen. Man erntet sie, wenn sie voll entfaltet sind, trocknet sie schonend und bewahrt sie vor Feuchtigkeit geschützt an einem kühlen Ort auf. Enthalten sind vor allem ätherisches Öl, Flavonoide, Cumarine, Bitterstoffe und Kieselsäure. Die Inhaltsstoffe von Arnica montana und Arnica chamissonis ähneln sich sehr, die Heilwirkungen sind praktisch identisch.
    Heilende Wirkung: schmerzstillend, entzündungshemmend, abschwellend, resorptionsfördernd bei Hämatomen, narbenbildend, keimtötend, fiebersenkend, schleimlösend, gefäßerweiternd und -festigend. In ihrem Buch Wickel und Kompressen schreiben Vreni Brumm und Madeleine Ducommun-Capponi: »Im Mittelalter galt Arnika als Allheilmittel und wurde auch eingenommen gegen Menstruationsbeschwerden, Erschöpfung, Gicht und Herzbeschwerden.« Goethe habe Arnika gegen seine Herzschmerzen verwendet. Heute empfehlen die Autorinnen die Pflanze vor allem zur äußeren Anwendung gegen Verletzungen mit intakter Haut wie Prellungen, Verstauchungen, Zerrungen, Quetschungen, Schwellungen der Gelenke, Entzündungen wie Schleimbeutelentzündungen und »Tennisarm«, Blutergüsse sowie Sportverletzungen.
    Auch zur Schmerzlinderung nach Insektenstichen und bei entzündlichen Hämorrhoiden, bei Venenentzündungen und Furunkulose kann man Arnikazubereitungen auftragen. Bei Entzündungen im Mund und Rachen sind Spülungen und das Gurgeln mit Arnikatee (Rezept am Ende dieses Kapitels) oder verdünnter Arnikatinktur sehr wohltuend, denn das regt die Durchblutung an und steigert so die Abwehrbereitschaft der Schleimhäute. Die Flüssigkeit soll aber nicht geschluckt werden!
    Auch Verbrennungen und Sonnenbrände werden mit Hilfe der Tinktur gelindert.
    Das Homöopathikum Arnica montana, hergestellt aus den Wurzelstöcken, ist sehr beliebt und wird nach körperlichen und seelischen Traumata gegeben beziehungsweise eingenommen, vor allem in den Potenzen D4 und D6: nach Unfällen, Verletzungen jeder Art, Schlaganfällen, Operationen (auch vorbeugend), als Herz-Kreislauf- und Kräftigungsmittel sowie gegen Gicht. Von dem Homöopathikum einmal abgesehen, sollte man Arnika wie gesagt nicht einnehmen, denn es kann dabei zu Vergiftungen kommen.
    Neben der eigentlichen Tinktur gibt es auch eine homöopathische Urtinktur, die aus dem getrockneten Wurzelstock hergestellt wird. Die beliebte Traumeel-Salbe enthält homöopathisch aufbereitete Arnika.
Gut zu wissen
Arnika darf man nicht bei einer Allergie gegen Korbblütler verwenden.
In der Schwangerschaft sollte man ihren Gebrauch vermeiden.
Eine häufige äußere Anwendung kann zu Hautausschlag führen.
Abgesehen vom Homöopathikum darf man Arnika nicht einnehmen.
    Porträt
    Auf spätmittelalterlichen Tafelbildern wächst manchmal nahe der Madonna Arnika, was auf die Assoziation der Pflanze mit der weiblichen göttlichen Energie verweist. Volksnamen lauten Engelkraut, Kraftrose, Feuerblume, Mönchskappe, Johannisblume, Donnerblume, Wundkraut, Gemsblume, Stich- und Fallkraut, Kraftwurz und Bergwohlverleih. Goethe griff wie erwähnt wegen seiner Herzbeschwerden gern zur Arnika und schrieb: »Ihr mögt wohl beachten, dass diese herrliche Pflanze den freien Höhen des Urgesteins angehört, dass sie an den Stufen von Götterthronen steht.«
    In seinem Buch Energetisierte Heilpflanzen bemerkt der renommierte Schweizer Heilpraktiker Bruno Vonarburg, dem Namen
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